Neue Enthüllungen durch Football Leaks

FootballLeaksWieder einmal gibt es viele Neuigkeiten zum Thema Football Leaks: immer mehr schmutzige Geschäfte kommen ans Tageslicht und es wird immer offensichtlicher wie dreckig das Fußballgeschäft wirklich ist. Deshalb hat sich die Unter-die-Haut-Redaktion dazu entschlossen, euch zum Anfang des neuen Jahres nochmal auf den neusten Stand zu bringen. In diesem Update geht es unter anderem um die Geheimnisse rund um die deutsche Bundesliga, den Fall Paul Pogba, die Geschäfte des Sportvermarkters Doyen bzw. der Familie Arif und dessen Verbindungen zu US-Präsident Donald Trump, sowie einige skurrile Klauseln der heutigen Profiverträge.

Zuletzt beschäftigten sich die Enthüllungen mit der Bundesliga. Dabei kommt man um Henrich Mchitarjan und den BVB nicht herum. Am Ende der letzten Saison vermeldete die Borussia aus Dortmund, dass Mchitarjan nicht verkauft werden wird. Doch es gab einen Mann, dem war das egal, einen der populärsten und reichsten Spielerberatern, Mino Raiola. Er hatte sich durch hinterhältige Klauseln im Beratervertrag ein Hintertürchen offen gehalten. Zum einen hatte er sich eine Beteiligung bei Weiterverkauf gesichert, zum anderen hatte er jedoch auch eine Prämie eingebaut, sollte Mchitarjan nicht verkauft werden. Wenn der BVB ihn also hätte halten wollen, hätten sie einen Millionenbetrag an Raiola zahlen müssen. Also wurde er im Sommer an Manchester United verkauft, wo er seit dem hauptsächlich einen Platz auf der Bank hat. Die Spieler dienen den Berater nur um Geld zu verdienen, beraten werden die Spieler keinesfalls im Sinne ihrer Karriere. So auch bei Julian Draxler, dieser verlängerte 2013 seinen Vertrag beim FC Schalke 04. Davon profitierte sein Berater Roger Wittmann bzw. dessen Firma Rogon, für den Vertragsabschluss kassierte er 1,2 Millionen und für jede weitere Saison 450.000 Euro. Zudem sicherte Wittmann sich 15 Prozent an einem Weiterverkauf, diese Klausel wurde Schalke schnell zum Verhängnis. Im Sommer 2015 verabschiedete Draxler sich dann in Richtung Wolfsburg, durch die Ablösesumme von 36 Millionen Euro verdiente Wittmann weitere knapp fünf Millionen. Dieses Beispiel zeigt wie schnell ein Berater innerhalb kürzester Zeit nur mit einer Vertragsverlängerung rund sieben Millionen Euro kassieren kann.

Es ist also schon lange bekannt, dass die Spielerberaten oft skrupellos und gierig nach Geld sind. Doch mit den Enthüllungen rund um Doyen Sports nimmt das Ganze eine neue Dimension an. Angefangen hat alles im August 2013, im Finale eines Vorbereitungsturniers kam es in Miami zur Begegnung zwischen dem FC Chelsea aus London und Real Madrid. Der Familie Arif, der Kopf von Doyen Sports, ging es allerdings keineswegs um das Spiel, sondern um ihren Spieler Geoffrey Kondogbia. Dieser spielte zu diesem Zeitpunkt noch beim FC Sevilla, doch Doyen hat sich schon 2012 die Transferrechte an ihm gesichert. Da Kondogbia sich nun besser entwickelte als erwartet, muss Sevilla ihn für die festgeschriebene Ablöse von 20 Millionen Euro ziehen lassen. Die Aufgabe der Arifs war es nun also, einen Abnehmer für den Spieler zu finden, der bereit ist, die besagten 20 Millionen Euro auf den Tisch zu legen. Als Neueinsteiger im Fußballgeschäft hatte Doyen dabei allerdings nicht gerade große Chancen, also versuchten sie es über einen etwas anderen Weg. Sie gingen mit Real-Präsident Florentino Perez in einem Klub in Miami Beach feiern, danach ging die Party mit ein paar Mädchen in der Villa der Arifs auf Fisher Island weiter. Letztendlich war Perez trotzdem nicht bereit die 20 Millionen zu bezahlen, ein paar Wochen später vermeldete der AS Monaco die Verpflichtung von Kondogbia. Durch solche Methoden setzte Doyen Sports riesige Summen um und diese wanderten letztendlich in den Fußball. Trotz des hohen Umsatzes war Doyen bisher kaum einem ein Begriff, doch zu den Kunden zählen unter anderem Usain Bolt, Boris Becker, David Beckham und auch Brasilien-Star Neymar. Am meisten bereut hat wohl der FC Twente die Geschäfte mit Doyen, diese bescherten dem niederländischen Klub beinahe einen Zwangsabstieg und eine Sperre für internationale Wettwerbe wie wir schon im ersten Bericht zu Football Leaks berichteten. Auch woher Doyen das Geld nimmt wurde aufgedeckt, die Familie Arif hat nämlich hervorragende Verbindungen zu den großen Olligarchen in Kasachstan, dem neuen US-Präsidenten Donald Trump und auch zum türkischen Präsidenten Recep Erdogan. Dies spiegelte sich auch beim Champions-League-Finale 2013 wieder, das junge Londoner Unternehmen hatte eine VIP-Loge im Wembley-Stadium und auf der Einladungsliste für diese standen genau die oben genannten Namen.

Angefangen hat alles mit der kasachischen Fabrik für Chemikalien ACCP, damit verdienten die Arifs in zehn Jahren fast 400 Millionen Dollar. In der Türkei existierte ein Bauunternehmen unter deren Führung, die großen Aufträge kamen natürlich aus Kasachstan. Dieses Geld wollten die Arifs nun in den Fußball investieren, was hervorragend funktionierte. Durch undurchsichtige Verträge wurden sogar Karrieren von jungen Spielern verbaut, so auch bei Kondogbia. Arif Arif hat sich um Kondogbias Karriere gesorgt, weil er „nur“ zum AS Monaco statt zu Real Madrid ging. Sein Sportchef Nelio Lucas beruhigte ihn mit den Worten: „Guck aufs Bankkonto in den nächsten Tagen, und du wirst anders fühlen.“ Es ist also offensichtlich wie viel der Fußball als Sport solche Leute interessiert. Für kurze Zeit sah es danach aus, dass diese Geschäfte in Zukunft nicht mehr möglich seien, da die Fifa das Third-Party-Ownership (TPO) verboten hatte. Doch natürlich gelang es Doyen dieses Verbot zu umgehen und die Fifa wäre nicht die Fifa, wenn sie dieses Verbot mittlerweile nicht schon wieder aufgeweicht hätten. Die Verbindung zwischen den Arif und Donald Trump passt auch in das Bild, nach außen gab es keine enge Verbindung, so sagte auch Trump vor Gericht aus. Doch viele Verträge und Mails aus den Football-Leaks-Dateien wiederlegen diese Aussagen. Demnach haben Trump und Tevfik Arif jahrelang an dubiosen gemeinsamen Bauprojekten verdient. Das Geld dafür stammt größtenteils aus Russland und Kasachstan, von Firmen die schon lange im Verdacht wegen Geldwäsche stehen. Als Tevfik Arif ins amerikanische Baugeschäft einstieg, gründete er die Firma Bayrock Group, seine Büros mietete er im Trump Tower in Manhattan an. Immer noch leugnet Trump diese Verbindungen.

Im Fall Paul Pogba taucht der oben genannte Italiener Raiola wieder auf, doch beginnen wir diese Geschichte am Anfang. Vor zehn Jahren lernte Paul Pogba Oualid Tanazefti kennen, dieser arbeitete damals als Scout für den französischen Klub Le Havre. Schnell verstanden sich die beiden gut und gemeinsamen traten sie den Weg nach England zu Manchester United an. Dort lief es finanziell und sportlich nicht gerade ideal, also schalteten sie Raiola ein. Er fädelte den Transfer von Manchester United zu Juventus Turin ein und dort schlug Pogba bekanntlich ein. Sein Freund Tanazefti fühlte sich vernachlässigt und brachte Pogba dazu seine Werberechte an ihn und einen Kumpel zu verkaufen, dieser Deal war alles andere als gut für Pogba. Raiola wollte ihn aus diesem Vertrag befreien und es kam zu langen Verhandlungen, in dieser Zeit konnte Pogba seine Werberechte nicht nutzen und Juventus trotz Angeboten nicht verlassen. Tanazefti versucht dann die Werberechte zu verkaufen und bot sie unter anderem dem Vermarkter Doyen Sports an. Da diese kein Interesse zeigten suchte Raiola eine Lösung und letztendlich bekamen Tanazefti und sein Kumpel je fünf Millionen. Durch den Verkauf Pogbas an Manchester United in diesem Sommer, verdiente Raiola weitere 27 Millionen Euro. Der Fall Pogba zeigt also, wie die Deals mit den Beratern ganze Karrieren bedrohen und sogar ruinieren können.

Sehr interessant sind die vielen Spielerverträge die Football Leaks veröffentlicht hat, betrachtet man die Verträge der Bundesligaprofis fallen einem einige interessante Klauseln ins Auge. Doch erstmal zum Vertrag an sich. Bei den meisten Spielern wird eine Vorlage der Deutschen Fußball Liga (DFL) benutzt, welche die wichtigsten Grundlagen beinhaltet. So haben die meisten Profis pro Jahr 24 Urlaubstage, die sie in pflichtspielfreien Phasen nehmen müssen, sie dürfen nicht dopen, nicht auf eigene Spiele wetten etc. Auch das Grundgehalt ist bei den meisten Spielern nach dem gleichen Prinzip geregelt, das Grundgehalt wird möglichst klein gehalten, stattdessen verdienen die Spieler zum Beispiel an Prämien für Einsätze. Einige Spieler wie z.B. Robert Lewandowski oder Chicharito haben das allerdings nicht nötig, sie bekommen ein extrem hohes Grundgehalt. Bei Chicharito sind das beispielsweise 350.000 Euro im Monat. Der eigentlich wichtige Teil der Verträge befindet sich meistens im Anhang, dort sind teilweise abstruse Prämien für jeden Profi individuell geregelt. Beim mexikanischen Nationalspieler von Bayer Leverkusen sind diese außergewöhnlich hoch. Er bekommt für die Unterzeichnung eines Vertrags für fünf Jahre 200.000 Euro, für das fünfte und das zehnte Länderspiel je zwanzigtausend Euro, für jeden Punkt in den ersten fünf Bundesliga-Spieltagen jeweils achttausend, für die deutsche Meisterschaft und den Sieg der Champions-League gibt es je 100.000 Euro und so weiter. Ein besonders skurriler Bonus stand in Mario Balotellis Vertrag, ihm wurden eine Million Pfund versprochen, wenn er während einer Saison weniger als dreimal wegen schlechtem Benehmen vom Feld fliegt. Ganz beliebt sind zurzeit Ausstiegsklauseln, diese richten sich teilweise nach dem neuen Verein, nach der Ligazugehörigkeit oder nach den Einsätzen für die Nationalmannschaft. Bei Kevin Volland, heute Bayer Leverkusen, bestand der Vertrag bei der TSG 1899 Hoffenheim aus 14 Paragraphen, die auf zwölf Seiten geschrieben standen. Paragraph 10c, das „Sonderkündigungsrecht“ mit den Details zu den Ausstiegsklauseln nahm dabei ein Viertel des Kontrakts ein.

Je mehr Enthüllungen veröffentlicht werden, desto klarer wird einem also, wie mächtig und geldgierig die Spielerberaten sind, welche abstrakten Summen die Profis kassieren und wie problemlos man damit durchkommt. Auch Fifa-Präsident Infantino äußerte sich nun zu Football Leaks: „Ich glaube, es ist wirklich an der Zeit, das zu analysieren, sich all diese Zahlen anzuschauen, die von Jahr zu Jahr steigen.“ Die gelockerten Bedingungen für das Third-Party-Ownership möchte er trotzdem nicht überarbeiten. Zum Abschluss legen wir euch wieder einige Links ans Herz, die noch viele weitere Informationen beinhalten, so könnt ihr euch noch intensiver mit dem Thema beschäftigen.

Weiterführende Links:

Football Leaks – die Beteiligten in der Übersicht

European Investigative Collaborations/Football Leaks

Fear the Future – Zur sicherheitspolitischen Debatte im Fußball

bildWir möchten an dieser Stelle auf einen vor kurzem in den Suttgarter Nachrichten erschienenen Artikel aufmerksam machen:

Sicheres Stadion Weniger Auswärtsfans, mehr Sicherheit?”

Was im französischen Fußball leider schon Alltag geworden ist, könnte auch hierzulande bald folgen – mehr Sicherheit auf Kosten weniger oder gar keiner Gästefans?

Laut Bericht, kann die Polizei aktuell lediglich „Empfehlungen“ für eine Reduzierung des Gästekontingents vor Risikospielen abgeben, rechtlich müssen die Vereine dieser Empfehlung allerdings nicht nachgehen. Das soll nun geändert werden, zumindest wenn es nach den Innenministern aller Bundesländer geht. So sollen durch eine neue, durch Ralf Jäger gegründete, Initiative bereits vor dem offiziellen Ticketverkauf Gespräche zwischen Polizei und Vereinen stattfinden, um so über beispielsweise personalisierte Tickets und Kontingentkürzungen zu diskutieren.

Paroli zu diesen Forderungen bietet Jochen Grotepaß, Sprecherrat der IG Unsere Kurve und FCK-Fan: „Nicht ein einziges Spiel wird durch personalisierte Tickets sicherer“, was auch daran liegt, dass Gästefans – statt den personalisierten Gästetickets – Karten für die benachbarten Blöcke, beziehungsweise für Blöcke der Heimfans, erwerben und somit eine Fantrennung noch schwieriger wird.

Inwiefern die Forderung einer Initiative seitens DFB und DFL sowie der Vereine vonnöten ist, wird sich voraussichtlich erst im neuen Jahr zeigen. Ein genauer Termin für Gespräche zwischen den betroffenen Parteien steht noch nicht fest.

Politischer Protest auf der Bühne des Sports

fft107_mf6987465Nicht nur in Deutschland hat Rassismus aktuell Hochkonjunktur, sondern auch in den USA und in der Türkei werden Minderheiten verfolgt. In den USA wurde der Rassismus vorallem durch den Wahlkampf des jetzigen US-Präsidenten Donald Trump wieder salonfähig und richtet sich vor allem gegen Schwarze, Muslime und Hispanics, in der Türkei festigt Präsident Erdogan sein autoritäres Regime durch massenweise Verhaftungen gegen die politische Opposition – allen voran die Kurden.

Es entsteht jedoch auch Widerstand gegen Rassismus und Unterdrückung – und das im Sport. Die Sportschau hat dazu zwei interessante Beiträge gezeigt, die aufzeigen, wie wichtig und wirkungsvoll es sein kann, den Sport als politische Bühne zu nutzen.

Politischer Protest auf der Bühne des Sports | Sportschau

Deniz Naki – zwischen Volksheld und Volksverräter | Sportschau

Zum dem Thema ist auch vor einiger Zeit ein Interview mit einem Regisseur und Journalisten aus der Türkei in der Tageszeitung “Neues Deutschland” erschienen, das sich mit “Erdogans Kampf gegen den kurdischen Fußball” auseinandersetzt und hier nachzulesen ist:

http://footballuprising.blogsport.eu/2016/10/30/erdogans-kampf-gegen-den-kurdischen-fussball/

 

FY Sozial: Die Pfandkiste

Ein typisches Bild in Kaiserslautern und vielen weiteren Städten: Menschen werfen ihre Pfandflaschen einfach weg, andere Menschen fischen sie anschließend wieder aus dem Müll heraus.

So zeigt sich eindrucksvoll der Unterschied zwischen arm und reich in unserer Gesellschaft: Zwischen Menschen, die es sich leisten können, Pfandflaschen und andere Verpackungen mit Pfand wegzuwerfen und denen, für die das Pfand wertvoll ist und die es auf sich nehmen, für ein paar Cent Gegenwert im Müll danach zu wühlen. Das ist nicht nur erniedrigend, sondern birgt auch ein Verletzungsrisiko. Die Initiative „Pfand gehört daneben“ setzt sich schon seit einigen Jahren für die Pfandsammler ein. Mit Aufklebern, Flyern, Postern und Postkarten wirbt die Initiative dafür, Pfandflaschen und Verpackungen, auf denen Pfand ist, nicht einfach wegzuwerfen, sondern neben die Mülleimer zu stellen. So kann Jeder, der seine Flaschen und Dosen nicht achtlos in den Mülleimer wirft, eine kleine Geste der Solidarität den Pfandsammlern gegenüber zeigen. Außerdem landen wichtige Rohstoffe nicht einfach im Müll, sondern im Mehrwegsystem oder Recycling.

Der Getränkehersteller „Lemonaid“ hat diese Idee weiterentwickelt. Sie haben als erster Anbieter überhaupt Getränkekisten umfunktioniert und sie als Pfandsammelstellen an Laternenpfählen und anderen Orten platziert. Passanten können ihre Flaschen problemlos dort abstellen und Pfandsammler können sie dort ebenso problemlos finden. Wir haben diese Idee aufgegriffen und eben solche Pfandkisten in Kaiserslautern aufgehängt. Die rund 20 Kisten dienen nun auch hier als Sammelstellen für Pfandgut und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum positiven Miteinander in der Stadt. Natürlich trägt die Pfandkiste auch hier zur Vermeidung von Müll und zur Schonung der natürlichen Ressourcen bei.

Und nicht zuletzt zeigt sie auch in Kaiserslautern eine Geste der Solidarität gegenüber den Pfandsammlern. Wenn ihr also das nächste Mal in der Stadt nicht wisst, wohin mit euren Pfandflaschen – stellt die leeren Flaschen in die Pfandkiste oder neben den Mülleimer. Pfand gehört daneben! Oder in die Kiste!

Sehenswert: Themenabend “Geld und Spiele” auf ARTE

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Wir möchten euch an dieser Stelle auf einen interessanten Themenabend, der gestern auf ARTE gezeigt wurde, aufmerksam machen. Sehr interessant und aktuell ist vor allem die Reportage über das Schicksal der Arbeitsmigranten in Katar, die es hier zu sehen gibt: Klick!

Am 5. August fällt der Startschuss für die Olympischen Sommerspiele in Brasilien. Die ganze Welt verfällt in einen leidenschaftlichen Zustand der Euphorie. Alle Probleme und Skandale, die mit Olympia 2016 einhergingen scheinen vergessen. THEMA widmet sich deshalb in mehreren Dokumentarfilmen der Kehrseite von sportlichen Großereignissen.

Die ersten beiden Filme “Die Spur der weißen Elefanten” und “Arbeit um jeden Preis” beschäftigen sich mit Problemen hinsichtlich riesiger Sportevents, die nur wenig Beachtung finden. Beispielsweise die unzumutbaren Arbeitsbedingungen auf den Baustellen der Fußballstadien in Katar oder der Verfall der kolossalen Olympia-Anlagen, nach Ende der Spiele. Der Film “Putins Spiele” entlarvt ein System aus verdeckten Provisionen, Korruption und Macht bei der Vergabe sportlicher Großereignisse und “Rio – Kampf um Frieden” zeigt die Konsequenzen der Großereignisse für die armen Bevölkerungsschichten am Beispiel der Favelas in Brasilien auf.

In unserem Dossier finden Sie unter anderem eine Fotostrecke, die die Schicksalen der nepalesischen Gastarbeiter dokumentieren sowie Bonusvideos, die von den Arbeitsbedingungen vor Ort berichten.

Hier geht’s zur Themenseite auf ARTE: Klick!

Gedankensprung über den “modernen” Fußball und seine Begleiterscheinungen

Das Ultra-JahrEin Text über Verdrängung in den Stadien, sogenannte “moderne Ultras” und Antirassismus

Stell dir vor es ist Fußball, und keiner geht hin? Wäre in dem Fall eher nicht so toll, jedoch anhand der immer weiter vorrückenden Kommerzialisierung des Fußballs gar nicht so undenkbar. Denn wie lange die Ticketpreise noch so stabil bleiben, hängt vor allem davon ab, wie stark die Bundesliga sich dem Wettbewerb mit der Konkurrenz aus England und Spanien hingibt. Der Konkurrenzkampf um Fernsehgelder kennt aktuell vor allem in England keine Grenzen. Unvorstellbar, was dort mittlerweile an Geld für den Verkauf der TV-Rechte durch die Premier League eingenommen wird. In Deutschland wird man sich, möchte man weiterhin erfolgreich auf nationaler und internationaler Bühne – oder sogar noch erfolgreicher – bleiben, für diesen Konkurrenzkampf wappnen. Das heißt, das Produkt Fußball muss noch besser vermarktbar werden. Im Umkehrschluss bedeutet das nichts anderes als die weitere extreme Zerstückelung des Spieltages, an den Vorbildern England und Spanien sowie Restriktionen gegen Fans, erhöhte Sicherheitsvorkehrungen sowie erhöhte Ticketpreise im Zuge dieser Eventisierung.

Auf kurz oder lang wird somit eine weitere Verdrängung in den Fußballstadien stattfinden, die ähnlich wie die Verdrängung – die sogenannte Gentrifizierung – in den Städten funktioniert. Das bisherige – vor allem aus dem Arbeitermilieu stammende Klientel wird – oder wurde zum Teil schon – Schritt für Schritt aus den Stadien gedrängt – in England kann man eine ähnliche Entwicklung schon länger beobachten. Aber ähnlich wie bei der Gentrifizierung in den Großstädten, bei der auch gerade Studentinnen und Studenten zu den “passiven” Verdrängern gehören, weil sie den Wohnraum benötigen und durch Kredite oder Studentendarlehen „bezahlen“ können, sind wir Fans, diejenigen, die diese Verdrängung mitgehen – ob wir wollen oder nicht. Denn die Liebe zum Verein lässt uns bisher viele Restriktionen und Ticketpreiserhöhungen und so weiter ertragen. Die Frage, die wir uns allerdings stellen müssen, ist, ob es uns irgendwann zu viel wird, ob wir sagen, ab jetzt ist Schluss!? Mit dieser Frage und den Kausalitäten des modernen, kommerziellen und kapitalistischen Fußballs müssen wir uns auseinandersetzen, um irgendwann eine akzeptable Antwort darauf zu finden. Doch eins sollte uns allen bis hierher klar sein: Der Fußball gehört uns und nicht irgendwelchen Konzernen, privaten Investoren oder sonst wem. Genauso müssen wir – gerade als Ultras – aufpassen, dass wir nicht ebenfalls zu einem Produkt dieses modernen Fußballs werden. Schaut man sich (mal wieder…) RB Leipzig, an, muss man sich die Frage stellen, wie kann es sein, dass sich dort Leute unter dem Label Ultrà zusammenfinden können. Ist Ultrà mittlerweile so inhaltsleer und angepasst, dass sich sogar bei RB Leipzig Leute als Ultras bezeichnen können, ohne das ein Unterschied zu anderen Ultragruppen zu bemerken ist? Man muss aufpassen, dass Ultrà nicht zu einem inhaltsleeren Label wird, das sich der Modernität und Kommerzialität des Fußballs anpasst und diese sogar verteidigt. Damit meine ich nicht, dass die Errungenschaften im Sinne der Antidiskriminierung und des Antirassismus in Frage gestellt werden müssen, im Gegenteil. Jedoch heißt es im Umkehrschluss auch nicht – und das wird von einigen gerne als Argument in dieser Diskussion aufgeführt -, dass wir, um die alten Zeiten, in denen Rassismus etc. völlig normal in den Kurven war, nicht wieder zu bekommen, die Kommerzialisierung als kleineres Übel hinnehmen müssen. Denn nicht wenige dieser “modernen Ultras” haben die Ansicht, dass die Kommerzialisierung die Diskriminierung aus den Stadien verdrängt hätte, durch Austausch oder Verdrängung von Teilen des Publikums.Über Verdrängung in den Stadien, sogenannte “moderne Ultras” und Antirassismus

Diese Ansicht ist jedoch grundlegend verkürzt. Nicht die Kommerzialisierung hat die Stadien von der damals virulenten Diskriminierung befreit, sondern das Aufkommen der Ultrabewegung sowie aktive antirassistische- und Antidiskriminierungsarbeit, die letztlich dazu geführt hat, dass bestimmte Gruppierungen und deren Verhalten und Ansichten nicht mehr erwünscht waren bzw. nicht weiter auf Akzeptanz stießen. Es fand also ein aktiver Verdrängungsprozess, der von aktiven Fans durchgeführt wurde, und kein passiver Verdrängungsprozess im Zuge der Kommerzialisierung des Fußballs statt. Diese Erkenntnis offenbart jedoch auch, dass dieser Prozess wieder umkehrbar ist. In Teilen verschiedener Fanszenen- und Kurven ist dies zu beobachten. Auch Hogesa hat deutlich gemacht, dass diese Gruppierungen noch da sind und sich die Stadien wieder zurückholen wollen. Auch die EM in Frankreich hat gezeigt, dass gerade (auch) aus dem ehemaligen Ostblock Gruppen herangewachsen sind, die mit den vermeintlich dumpfen Hools der 90er Jahre nicht mehr viel gemein haben.

Die aktuellen Entwicklungen sollten uns als Ultras aufhorchen lassen. Auf der einen Seite findet eine kommerzielle Verdrängung in den Stadien statt, auf der anderen Seite scheint der Hooliganismus sich in einer Renaissance zu befinden bzw. auf bestem Wege dorthin. Damit sich die Situation nicht gänzlich zuspitzt, gilt es als Ultras Haltung zu wahren und sich gegen rückschrittliche Tendenzen und die weitere Kommerzialisierung zu wehren. Letzteres bedeutet aber auch nicht, RB als alleinigen Hauptfeind zu sehen, vielmehr gilt es zu differenzieren zwischen einer strukturellen Kommerzialisierung des Fußballs, die auf einer viel undurchsichtigeren Ebene stattfindet und den sich daraus ergebenden Tendenzen – wie RB Leipzig.

 

Crowdfunding der Südkurve Jena

Bildschirmfoto_2016-06-11_13-54-01Anbei veröffentlichen wir einen Unterstützungsaufruf der Jenaer Südkurve zum Erhalt derselben im Zuge des Stadionneubaus. Seid solidarisch und unterstützt!

SÜDKURVE MUSS BLEIBEN!

Stell‘ Dir vor, Du verlierst Deine Fußballheimat…

Nach jahrelangen Diskussionen beschloss der Jenaer Stadtrat im vergangenen Jahr, dass am baufälligen Standort des Ernst-Abbe-Sportfeldes ein neues Fußballstadion entstehen wird. Die aktive Fanszene des FC Carl Zeiss Jena will diese einmalige Gelegenheit nutzen und das Stadion mitgestalten, welches die nächsten Generationen an Fans beheimaten wird.

Die SÜDKURVE ist seit Ewigkeiten DER Platz der aktiven FCC-Fans, Ausgangspunkt lautstarker und optischer Unterstützung. Hier kommen seit Generationen die blau-gelb-weißen Anhänger zusammen, organisieren sich, zeigen fulminante Choreografien und stehen wie ein 12. Spieler kreativ und unüberhörbar hinter ihrem Team.

Leider wurde die Freude über den Stadionneubau getrübt, als klar wurde, dass die Sicherheitsorgane im Rahmen des Neubaus eine Stadionvariante bevorzugen, welche das Ende der SÜDKURVE besiegeln würde. Sie vertreten die Forderung, dass ausnahmslos Gästefans ihren festen Platz auf der Südseite des Stadions erhalten – in UNSERER Kurve! Das Ziel von Polizei und Co. ist die strikte Trennung von Heim- und Gästefans bei der Anreise. Geht es nach den emotionslos vereinfachten Vorstellungen von Sicherheitsbehörden, ist durch eine veränderte Zuwegung zum Stadion demnach kein Platz für einen zusammenhängenden großen Stehplatz-Heimblock im Süden. Nach Willen der Polizei und Feuerwehr zieht die Jenaer SÜDKURVE mit allen Konsequenzen in die Nordkurve um. Dabei wird keinerlei Rücksicht auf Traditionen und gewachsene Strukturen der Fans gelegt.

DAS WOLLEN UND WERDEN WIR NICHT ZULASSEN!

Wir fordern einen fanfreundlichen Gästeblock in der Nordkurve des Ernst-Abbe-Sportfeldes. Dafür wurde ein eigens von den Fans erstelltes und detailliert beschriebenes „Nordkurve-Gästeblock-Konzept“ bei den relevanten Entscheidungs- und Interessenträgern der Stadt Jena vorgelegt, welches zeigt, dass es durchaus andere Optionen im Sinne der Fans gibt. Im Konzept beschreiben wir die verschiedenen Szenarien und Eventualitäten unter Einhaltung sicherheitsrelevanter Aspekte.

Leider reicht das nicht! Egal wie gut das vorgelegte Konzept ist, der Erhalt der SÜDKURVE für die FCC-Fans wird den Stadionumbau teurer werden lassen, da bauliche Veränderungen nötig sind, um alle Sicherheitsforderungen einzuhalten. Wir werden nicht akzeptieren, dass diese Mehrkosten der lokalen Politik als Totschlagargument dienen und unsere SÜDKURVE in weite Ferne rückt. Wir haben uns fest vorgenommen, diese Lücke mit allen Kräften zu füllen und das Geld aus dieser Kampagne verantwortungsbewusst und zu 100 % für den Erhalt der SÜDKURVE einzusetzen. Haltet uns für verrückt, aber wir packen es jetzt an! Und genau dafür rufen wir Euch hiermit auf, uns zu unterstützen. Wir wollen mit Euch gemeinsam etwas bewegen, das Sicherheitsorgane, Verbände und Politiker aufhorchen lässt – ‚crowdFANding‘ soll die Jenaer SÜDKURVE retten! crowdFANding als neues Werkzeug für Fans!

Stell‘ Dir vor, Du verlierst Deine Fußballheimat…

Wir glauben, dass alle Sport- und Fußballfans nachvollziehen können, wie es uns im Moment geht, welchem Problem wir uns konfrontiert sehen. Wir glauben, dass es jedem Fan einmal so ereilen könnte, wir glauben daran das Ihr euch mit uns solidarisch zeigt. Nun sind wir es, die diesen steinigen Weg gehen müssen. Und wir werden ihn gehen…

Und wer weiß, vielleicht bauen wir am Ende unser FANfreundliches Stadion selbst.

Vielen Dank für Eure Unterstützung – vielen Dank für die Solidarität und Euer Vertrauen!

Hier geht’s zur “Crowdfanding” Homepage: Klick!

Lesenswert: Ultras im Fußball – “Dann hätten die Nazis gewonnen”

Unbenannt-1Auch während der Sommerpause möchten wir euch hier auf dem Blog über aktuelle Themen, Lesens- bzw. Sehenswertes informieren. Den Anfang macht der ZEIT ONLINE Artikel “Ultras im Fußball – ‘Dann hätten die Nazis gewonnen'” in dem es um die Verdrängung von alternativen Ultras aus den Stadien durch Nazis geht.

Hier geht’s zum Artikel: Ultras im Fußball – “Dann hätten die Nazis gewonnen”

Bleibt informiert!

 

 

AWO Fanprojekt Kaiserslautern schreibt „Tribüne ohne Grenzen“- Preis aus

logo_tog„Barrieren überwinden – für eine Tribüne ohne Grenzen“

Das Fanprojekt vergibt in diesem Jahr das erste Mal den „Tribüne-ohne-Grenzen“-Preis. Mit dem Preis sollen Projekte, Gruppen und Initiativen gefördert werden, die sich entweder bereits in der Antidiskriminierungsarbeit engagieren, mit ihrer Arbeit einen Beitrag zum Abbau von Barrieren und Grenzen leisten oder mit einem Projekt in den Startlöchern stehen. Bis zu drei Preise vergibt das Fanprojekt, die jeweils mit 750€ dotiert sind. Bewerbungen und Vorschläge werden bis 15. September 2016 angenommen.
Angelehnt ist der „Tribüne-ohne-Grenzen“-Preis an den „Julius Hirsch-Preis“ welcher dem Fanprojekt im Jahr 2012 verliehen wurde. Damals reagierte das Fanprojekt mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm auf antisemitische Äußerungen gegen den israelischen Nationalspieler Itay Shechter.
Weitere Informationen, sowie die Bewerbungsunterlagen findet ihr auf der Website des Projekts unter http://www.tribuene-ohne-grenzen.de

Hier die Pressemitteilung des Fanprojekts:

Kaiserslautern 06.04.2016 – 2016 wird das AWO Fanprojekt Kaiserslautern erstmals den „Tribüne ohne Grenzen“- Preis verleihen. Er stellt eine Anlehnung an den „Julius Hirsch- Preis“ dar, welcher im Jahr 2012 an das Fanprojekt verliehen wurde und wird aus dessen Preisgeld finanziert. Der „Tribüne ohne Grenzen-Preis“ wird an Projekte, Gruppen und Initiativen verliehen, die sich entweder bereits in der Antidiskriminierungsarbeit engagieren, mit ihrer Arbeit einen Beitrag zum Abbau von Barrieren und Grenzen leisten oder mit einem Projekt in den Startlöchern stehen.

„Einerseits sollen bestehende Projekte und Aktionen unterstützt, gefördert und in ihrem Handeln bestärkt werden. Andererseits sollen Anreize und Möglichkeiten geboten werden, eigene Ideen und Ansätze ausgestalten zu können. Das AWO Fanprojekt Kaiserslautern vergibt somit seine eigene Auszeichnung, die darüber hinaus den Gewinnern eine Plattform bietet, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren“ kommentiert Fanprojektmitarbeiter Stefan Michels die Idee hinter dem Preis. Das AWO Fanprojekt vergibt bis zu drei Preise mit jeweils 750€ Preisgeld. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 15. September 2016. Anschließend wird sich eine Jury mit den Bewerbungen eingehend befassen und den Termin der Preisverleihung bekannt geben.

Das AWO Fanprojekt Kaiserslautern arbeitet mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen Fußballfans im Umfeld des 1.FC Kaiserslautern. Somit sind fankulturelle oder fanpolitische Themen stets präsent. Die Unterstützung einer aktiven, lebendigen und bunten Fankultur, gehört zu seinen Aufgaben. Darunter fallen auch einige klar im NKSS (Nationales Konzept Sport und Sicherheit) formulierte Arbeitsaufträge, wie die Vermittlung demokratischer Grundwerte oder der Abbau von Feindbildern und Vorurteilen im Fußballsport und auf den Tribünen. Dementsprechend ist ein Engagement im Antidiskriminierungsbereich und dessen Förderung fester Bestandteil der Arbeit des Fanprojektes.

Nähere Informationen zu Bewerbungsvoraussetzungen sowie die dazugehörigen Bewerbungsformulare sind auf der Homepage des Projektes unter tribuene-ohne-grenzen.de oder der Fanprojekthomepage fanprojekt-kl.de abrufbar.

Kontakt:
Christian Hirsch (Projektleiter AWO Fanprojekt Kaiserslautern) 0175 – 2994960
Jörg Rodenbüsch (Bereichsleiter Fanprojekte) 0176 – 23156210

Sehenswert: “FIFA – Das Foulspiel der Mächtigen”

UnbenanntAktuell findet in Zürich der außerordentliche FIFA Kongress statt. Am Vormittag wurde dort bereits ein Reformpaket verabschiedet, das unter anderem eine Gewaltenteilung, die Entmachtung des zuvor allmächtigen FIFA-Präsidenten, die Offenlegung der Spitzengehälter sowie Integritäts- und Eignungschecks für alle Mitglieder des neuen IFA-Aufsichtsrats, der in Zukunft das so mächtige Exekutivkomitee ersetzt, beinhaltet. Nachmittags wird dann der Nachfolger des suspendierten FIFA Präsidenten Sepp Blatter gewählt. Zur Auswahl stehen insgesamt fünf verschiedene Kandidaten. Ich erspare mir an der Stelle, näher auf diese einzugehen. Auch wenn der neue Präsident mit etwas weniger Macht ausgestattet sein wird, bleibt die FIFA aufgrund ihrer Monopolstellung  innerhalb des Weltfußballs, eine Spielwiese für die Reichen und Mächtigen des Fußballs – daran wird auch das neue Reformpaket nichts ändern.

Passend dazu, lief diese Woche bei ZDF-Zoom ein interessanter Report über die Machenschaften und Aussichten bei der FIFA.

Hier geht´s zur Doku: FIFA – Das Foulspiel der Mächtigen 

An dieser Stelle noch der Hinweis auf eine interessante Sendung heute Abend in 3sat. Ab 21:00 Uhr  berichtet das Wirtschaftsmagazin “makro” über die “Geldmaschine Fußball”:

Fußball ist unbestritten die weltweit führende Sportart und ein wichtiger internationaler Wirtschaftsfaktor. Am 26. Februar wird der neue Präsident des Weltfußballverbandes FIFA gewählt.

Die FIFA ist der Dachverband des Fußballs. Er organisiert die Fußballweltmeisterschaften. Hier sind Milliarden im Spiel. Etwa 90 Prozent ihrer Einnahmen generiert die FIFA aus dem Verkauf der Fernseh-, Marketing-, Ticketing- und Lizenzrechte für die Fußball-WM. 

Mit der Fußballweltmeisterschaft 2006 im eigenen Land erreichte die Begeisterung für den populärsten Sport in Deutschland eine neue Dimension. Adidas, der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt, verzeichnete durch das Sommermärchen deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Und seit dem WM-Sieg 2014 und dem vierten Stern sind die Trikots des Deutschen Nationalteams der Verkaufsschlager. Doch Skandale um DFB und Fifa sowie Sportriese Nike setzen die Firma aus Herzogenaurach unter Druck.
England ist die Wiege des Fußballs und die Englische Premier League die umsatzstärkste Liga der Welt. Ab 2016 profitieren die 20 Klubs der Premier League von einem neuen wirtschaftlich sehr lukrativen TV-Vertrag. Er bringt den Vereinen insgesamt rund neun Milliarden Euro aus nationaler und internationaler Vermarktung für drei Spielzeiten – so viel wie in keiner anderen Liga. Allein an Fernsehrechten bekommen gute Zweitligisten in England dann so viel Geld wie Bayern München.