Ma ville c’est la plus belle, mon cœur c’est le plus beau,…

Aus aktuellem Anlass beglückt euch der Unter die Haut Blog heute mit einem profanen Spielbericht zu einer alles andere als alltäglichen Partie. Ein Dank geht an dieser Stelle an Tim, der seine Eindrücke vom letzten Spieltag der Ligue 2 Saison 2013/14 aus Metz mit uns teilt…

FC Metz – Le Havre AC (3:0)
09.Mai 2014/ Ligue 2, 37. Spieltag 2013/14

Nachdem wir bereits in Auxerre den Aufstieg mit unseren Freunden der Horda feiern durften, ließen es sich rund 20 FYs nicht nehmen auch das letzte Heimspiel des FC Metz zu besuchen. Bereits die schwierige Parkplatzsuche rund 2 ½ Stunden vor Spielbeginn zeigte, dass das Stade Saint-Symphorien heute so voll wie lange nicht werden sollte. Eine kleine Unstimmigkeit mit einem Einheimischen wurde durch die exzellenten Französischkenntnisse eines Mitfahrers schnell gelöst und so konnten wir problemlos zum Treffpunkt der Horda gehen. Hier war schon die Hölle los und nicht nur der Grill dampfte, auch die ersten Böller und Rauchtöpfe vernebelten die Kreuzung. Wir quatschten etwas mit den Metzern und machten uns gemeinsam mit der Horda gut 45 Minuten vor Spielbeginn auf zum Stadion. Geschlossen, lautstark und mit Pyro feierten die Ultras den Aufstieg, ein toller Moment!

10269368_10202608848160185_538726639443648188_nAm Stadion dann viel Andrang, so dass wir erst kurz vor Anpfiff im Block waren. Rund 22.700 Zuschauer bedeuteten eine der größten Kulissen der letzten Jahre und die Horda schaffte es ein ums andere Mal einen Großteil des Stadions zum Singen zu animieren. Obwohl der FC Metz bereits als Meister feststand, sah man den Spielern an, dass sie nochmal richtig Bock hatten ein gutes Spiel zu machen. So stürmten die Grenats nach dem Anpfiff direkt nach vorne und erzielten noch in der ersten Spielminute das 1:0. Krasser Torpogo auf der Tribune Est, der für den einen oder anderen auf dem Boden oder halb über den Bande hängend endete. Die Mannschaft, bei der alle Spieler ihre Haare rot-weiß gefärbt hatten, spielte weiter munter nach vorne und konnte in der 16. und 38. Minute auf 3:0 erhöhen. Sowohl auf der Tribune Est als auch auf der Tribune Quest wurden immer wieder Fackeln und Rauch gezündet. Das Spiel war dann auch gelaufen, die Gäste aus Le Havre konnten nicht besser und der FC Metz schaltete einen Gang runter und sparte sich die Kräfte für die anschließende Aufstiegsfeier auf.

Für die Horda war es auch als Gruppe ein emotionaler aber auch gleichzeitig trauriger Tag. Einer der Vorsänger sowie der Trommler hatten heute ihr letztes Spiel im Stadion, beide haben ab der nächsten Saison Stadionverbot, ausgerechnet jetzt wo das große Ziel Ligue 1 erreicht ist. Entsprechend intensiv waren dann auch die letzten Minuten im Block.

Nach dem Abpfiff starte dann die große (inszenierte) Party. Ich fand’s total übertrieben. Die Ehrenrunde war richtig gut, das ganze Prozedere bei dem jeder einzelne Spieler auf eine extra aufgebaute Bühne gerufen wurde und eine Medaille bekam, zog sich dann schon ewig hin. Zwischenzeitlich war ein Kleintransporter auf den Rasen gefahren und hatte ein großes Feuerwerk aufgestellt. Bis das dann losging verging dann aber sicher nochmal eine Viertelstunde. Als schließlich dann das Licht ausging und zu „Samba de Janeiro“ und „Waka Waka“ das Feuerwerk gezündet wurde, war die Inszenierung perfekt. Ich hätte mir gewünscht, dass man einfach die Spieler und die Kurve gemeinsam feiern lässt und nicht jede Minute durchplant. Das wäre authentischer und emotionaler geworden. Anstatt dessen zogen die Bullen mit Hunden ohne Maulkorb vor beiden Kurven auf und sorgten dafür, dass die Fans ja nicht das schöne Event störten.

10169322_10202608872080783_8725670100947913347_nNach dem Spiel lud die Horda noch zu einer Party in der Tribune Est. Bei Hip Hop und Elektro verbrachten wir einen wunderbaren Abend und hatten endlich mal wieder Zeit uns länger zu unterhalten. Die beiden Capi der Horda hielten noch eine Ansprache, in der sie sich bei uns für die Unterstützung bedankten und auch die beiden Stadionverbotler sagten noch einige Worte. Der Rest ging in gemeinsamen Gesängen unter. Geschafft von dem Tag verabschiedeten wir uns irgendwann und ich fiel gegen 5 Uhr ins heimische Bett.

Am Ende der Saison möchte ich ein kurzes Fazit ziehen. Die Freundschaft zwischen der Horda und uns hat in diesem Jahr sicher eine neue Qualität erreicht. Durch die vielen Besuche und die Gespräche haben sowohl wir als auch die Horda vieles mitgenommen. Zumindest für FY kann ich sagen, dass wir als Gruppe ohne die Kontakte zur Horda sicher nicht so wären, wie wir jetzt sind. Wir nehmen aus der Freundschaft unglaublich viel mit. Die Gastfreundschaft und die Mentalität sind unbeschreiblich und ein einfaches Danke reicht dafür längst nicht aus.

Wir wünschen unseren Schwestern und Brüdern für die kommende Saison nur das Beste und freuen uns auf die gemeinsame Zeit. Der Bericht kann nur mit dem Lied enden, dass den gemeinsamen Abend begleitete: Ma ville c’est la plus belle, mon cœur c’est le plus beau, football club de Metz je t’aime, pour toi je chanterai bien haut. HFY Ultras pour toujours!

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