Stellungnahme zum Boykott des Spiels in Leipzig

2neuIn wenigen Wochen findet das Spiel unserer Mannschaft gegen RB Leipzig im Leipziger Zentralstadion statt. Auf der letzten Fanversammlung fand bereits eine gemeinsame Diskussion über den Umgang mit diesem Spiel statt. Die aktive Fanszene, welche in der ligaübergreifenden Kampagne “Nein zu RedBull – Für euch nur Marketing – Für uns Lebenssinn” organisiert ist, schlug einen Boykott vor, welcher großen Zuspruch bei den anwesenden FCK-Fans fand. Nun haben die Aktiven der Kampagnenvertretung aus Kaiserslautern eine Stellungnahme zum Spiel in Leipzig veröffentlicht, die auf die Entwicklungen des RedBull Clubs aus Leipzig eingeht und alle Fans um Unterstützung des Boykotts in Leipzig bittet. Nur gemeinsam kann man RB Leipzig als das entlarven was es ist: ein Fußballfassade, hinter der nichts als ein Konzern als Geldgeber und Nutznießer steht.

 

Hier die Stellungnahme von “Nein zu RB || Kaiserslautern” zum Auswärtsspiel bei RB Leipzig

In wenigen Wochen ist es soweit. Unsere Mannschaft spielt in Leipzig gegen RB. Wir als organisierte Fanszene haben im Rahmen der von der Fanbetreuung des FCK organisierten Fanversammlung unsere Entscheidung, das Spiel in Leipzig nicht zu besuchen, kundgetan. Wir fühlen uns durch die Diskussion mit den über zweihundert weiteren anwesenden FCK Fans mehr als bestätigt und freuen uns, dass fast alle einheitlich einem Boykott des Spiels in Leipzig positiv gegenüberstehen. Wir bedauern es natürlich, unsere junge, hungrige Mannschaft nicht in Leipzig anfeuern zu können, doch die Gründe, das Spiel nicht zu besuchen überwiegen einfach zu stark.

 Für uns ist mit dem Aufstieg RB Leipzigs eine Grenze überschritten worden, die wir in vielerlei Hinsicht nicht mehr akzeptieren können. Angefangen hat alles im Jahre 2006. RedBull gründete – mit Genehmigung durch das Finanzamt und dem sächsischen Fußballverband – den Verein RasenBallsport Leipzig e.V., nachdem RedBull zuvor mit der Übernahme des FC Sachsen Leipzig durch die fehlende Zustimmung seitens des DFB (ein zu großer Einfluss des Investors wurde befürchtet) und durch Fanproteste gescheitert war. RedBull umging die Lizenzbestimmungen des DFB, die unterhalb der Regionalliga nicht mehr gelten, in dem sie einfach einen eigenen Verein gründeten. Das Finanzamt stufte die Bemühungen RedBulls als gemeinnützig ein und der Vereinsgründung stand also nichts mehr im Weg, denn auch der Sächsische Fußballverband (SFV) stimmte zu. Mit der Übernahme der Spielberechtigung des SSV Markranstädt konnte RB Leipzig nun in der Oberliga starten. Direkt im ersten Jahr schaffte RB den Aufstieg in die Regionalliga, die man nach zweimaligem Anlauf dann im Jahre 2013 in Richtung 3. Liga verließ. In der 3. Liga befand sich RB Leipzig dann genau ein Jahr. Seit dieser Saison spielt man nun in der 2. Bundesliga und spätestens jetzt sollte vielen Fans und Vereinen die unfaire Konkurrenz durch RB Leipzig bewusst geworden sein. Nur durch ein aggressives Abwerben junger Talente anderer Vereine durch Gehälter, die völlig unverhältnismäßig und von anderen Vereinen nicht mal annähernd bezahlbar gewesen wären, sowie durch konkurrenzlose Transferausgaben wurde dieser Durchmarsch durch die Ligen ermöglicht. Und damit nicht genug. Auch in der 2. Liga scheint RB nicht lange verweilen zu wollen. Mit Transferausgaben im zweistelligen Millionenbereich (das ist die Hälfte aller Transfers der 2.Liga insgesamt) soll der Durchmarsch in Richtung erster Liga weiter forciert werden. Ein Blick auf die Tabelle verrät schon jetzt, dass dieses Vorhaben durchaus gelingen kann. Neben dieser krassen Wettbewerbsverzerrung, sorgen aber auch die Tätigkeiten RB‘s auf dem Transfermarkt für reichlich Sorge. Der Fall Sabitzer steht stellvertretend dafür, wie sich die RedBull-Teams (RedBull Salzburg, RB Leipzig, RedBull New York, RedBull Brasil etc.)in Zukunft Spieler hin- und herschieben werden. Ablösemodalitäten oder Ausstiegsklauseln sind dabei ein Fremdwort. Hier wird deutlich, dass RedBull kein Interesse an einem fairen und unter „ungeschriebenen“ Gesetzen stattfindenden Wettbewerb hat. Das was den Fußball trotz heutiger Dimension im Kern immer noch ausmacht, Fairness und Wettkampf, tritt RedBull mit Füßen.

Aber auch hinsichtlich der Vereinspolitik, ist RB mehr als kritisch zu betrachten und unterscheidet sich von Werksclubs wie Leverkusen und Wolfsburg. Dort steht der Verein und eine gewachsene Mitgliederstruktur im Vordergrund und nicht eine Marke bzw. ein Produkt, wie bei RedBull. Auch die TSG Hoffenheim ist nicht mit RB Leipzig zu vergleichen. Auf den ersten Blick ähneln sich beide Projekte. Doch es gibt kleine aber feine Unterschiede, gerade in der Positionierung des Geldgebers Hopp und seines Unternehmens SAP, das eine zurückhaltendere und weniger marketingwirksame Rolle einnimmt, wie RedBull bei Leipzig.  Dennoch sind Vereine wie Hoffenheim weiterhin kritisch zu beurteilen und nicht zu akzeptieren. Doch mit RB Leipzig ist ein wesentlich nachahmungswürdigeres Projekt entstanden, das den Fußball in einem weitaus größeren und problematischeren Maß verändern wird.

Zurück zu RB: Das Lizenzierungsverfahren für die 2.Liga war ein Witz. Bemängelte Punkte seitens der DFL wie Mitgliederstruktur oder Logo wurden zwar geändert, aber hätten niemals akzeptiert werden dürfen. Das Wappen enthält immer noch Teile des RedBull-Logos (Bullen) – und das dürfte es nach DFB-Richtlinien nicht! An der Vereinsstruktur hat sich auch nichts geändert. Stimmberechtigtes Mitglied kann man immer noch nicht werden – nur eine sogenannte Fördermitgliedschaft ist möglich, die in Bronze (100€), Silber (500€) und Gold (1000€) erhältlich ist. Die bei so ziemlich jedem anderen Verein für Mitglieder standardmäßig vorhandene Möglichkeit eines Vorkaufsrechts auf Spiele, gibt es bei RB Leipzig erst ab einer Silber-Mitgliedschaft – und auch nur auf Top-Spiele. Neben dieser Absurdität ist festzustellen, dass in den Führungsgremien zwar auf den ersten Blick unabhängigere Personen sitzen, diese aber tatsächlich eher aus dem Umfeld des RedBull-Imperiums kommen – und das ist einkalkuliert. Es wäre schlichtweg unvorstellbar, dass die Pläne von Sportdirektor Ralf Rangnick und RedBull-Chef Dietrich Mateschitz nicht durch den Vorstand sowie Aufsichtsrat abgenickt werden würden. Die Alleinherrschermentalität dieser Personen dürfte jedem mittlerweile umfassend bekannt sein. Es ist deutlich erkennbar, dass sich RB Leipzig damit nicht annähernd im Sinne des Vereinsrechts bzw. im kolportieren Rahmen vereinsüblicher Bestimmungen bewegt.

Für uns ist es ebenfalls nicht hinnehmbar, wie RB Leipzig mit Fankultur und Fanbelangen umgeht. Die jüngsten Ereignisse rund um die Fanproteste von Aue im Leipziger Zentralstadion (sog. RedBull-Arena) offenbaren wie sich Rangnick und Co. Fankultur vorstellen. Auer Fans wurden gezwungen ihre T-Shirts (Gegen RB) – die sich zwar kritisch, aber in einem gesunden und vor allem demokratischen Rahmen im Sinne der Meinungsfreiheit, mit RB auseinandersetzten – auszuziehen. Rangnick untermauerte diese Art von Zensur kurze Zeit später noch durch Aussagen in Richtung der Traditionsvereine, in denen er diese für ihre Fanszene bemitleide.

Redbull hat sich im Fußball niedergelassen um sein Produkt dort präsentieren zu können und um es einem Imagewandel zu unterziehen, mit dem Ziel weitere Kunden bzw. Zielgruppen zu erreichen. Daher wünscht sich RedBull den Fußball und all seine Facetten für seine Werbezwecke – und allein dafür – aber demokratisch, bunt und fair darf er dabei auf keinen Fall sein. Dies wird mit uns nicht zu machen sein! Das obige Beispiel von Aue zeigt, dass Protest im Zentralstadion in Leipzig nicht gewünscht ist und mit allen Mitteln verhindert wird. Allein deswegen ist für uns ein Boykott die einzige Wahl. Wir werden nicht nach Leipzig fahren und gute Miene zum bösen Spiel machen – noch dazu an einem Montagabend live im Free-TV. Das ist genau die Plattform die sich dieser Marketingkonzern wünscht: lebendige aber kontrollierte Fankultur präsentiert und veranstaltet von Redbull. Nur ein Boykott kann diesem (Werbe-)Event – und nichts anderes ist es – die Grundlage entziehen und es ad absurdum machen! Ein leerer Gästeblock in Leipzig verdeutlicht jedes Mal, dass Fan- und Fußballkultur nicht für RedBull zu haben sind. Bisher hat sich dieser Marketingkonzern ausschließlich in Sportarten niedergelassen, die keine kritische und so stark entwickelte Fankultur wie wir im Fußball haben. Und das ist unser Trumpf! RedBull wird sich auf Dauer überlegen müssen, ob es Sinn machen kann, Marketing in einem Feld zu betreiben, wo sie nicht akzeptiert sind.

Wir rufen daher alle Fans des FCK dazu auf, sich uns anzuschließen und das Spiel in Leipzig zu boykottieren. Sollte dies für einige Fans keine Alternative darstellen, würden wir uns zumindest wünschen, wenn der Gästeblock dennoch leer bleibt und andere Bereiche im Stadion besetzt werden. Allen die sich uns anschließen und gänzlich zu Hause bleiben, bieten wir ein Alternativprogramm an.  Weitere Infos dazu folgen in Kürze. In den nächsten Tagen wollen wir außerdem die Mannschaft von unserem Entschluss in Kenntnis setzen.

Darüber hinaus freuen wir uns, wenn FCK-Fanclubs die Kampagne „Nein zu RB! Für euch nur Marketing – Für uns Lebenssinn!“ unterstützen. Schickt uns dazu eine Mail an kaiserslautern@nein-zu-rb.de

Nein zu RedBull!  Für euch nur Marketing – Für uns Lebenssinn!

 

Sehenswert: FCK-Doku des SWR

Der 1. FC Kaiserslautern e.V. steht für jahrzehntelange Fußballtradition. Dies wird gerade durch das sechzigjährige Jubiläum des Wunders von Bern, bei dem fünf Fußballer des FCK maßgeblich zum Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft beitrugen, wieder vermehrt deutlich. Leider gestaltete sich das letzte Jahrzehnt des Fußballclubs vom Betzenberg nicht ganz so erfolgreich, trotzdem ist und bleibt unser FCK einer der ganz großen Traditionsclubs im Südwesten.

Das Thema “Traditionsclubs im Südwesten” hat nun auch die Redaktion Zeitgeschehen des SWR in Zusammenarbeit mit den Autoren der Sportredaktion in vier individuellen Filmen aufgegriffen. Dabei werden die großen Traditionsvereine aus dem Südwesten Deutschlands herausgegriffen und in jeweils einer Dokumentation dargestellt. Dabei stehen neben unserem 1. FC Kaiserslautern e.V. zusätzlich der SC Freiburg, der VfB Stuttgart und – leider auch – der Karnevalsverein FSV Mainz 05 im Mittelpunkt. An den ersten beiden Sonntagen im Oktober sollen die Dokumentationen ausgestrahlt werden. Die FCK-Dokumentation mit dem Titel „Der 1. FC Kaiserslautern und seine Geschichte“ geht dabei am Sonntag, dem 5. Oktober 2014, ab 20.15 Uhr, im SWR auf Sendung.

In der Dokumentation rund um den 1. FC Kaiserslautern e.V. werden insbesondere die fünf Lautrer Weltmeister, die „goldenen“ Fußball-Jahre in den 1950er-Jahren mit den beiden Meisterschaften, der Abstieg 1996 und der anschließende Wiederaufstieg inklusive dem Durchmarsch zur deutschen Meisterschaft herausgehoben. Es werden also gerade die identitätsstiftenden Momente der FCK-Geschichte herausgehoben, die jeder FCK-Fan nie vergessen wird und die zusätzlich Fußballgeschichte geschrieben haben.

Neben diesen sportlichen Höhe- und Tiefpunkten wird in der Dokumentation auch die Fanbasis des 1. FC Kaiserslautern e.V. thematisiert. Die Betze-Fans werden dabei als sehr ruppig dargestellt, aber auch als sehr treue Fans, die den Betzenberg zu einem Hexenkessel und zum berühmtesten Fußballberg Deutschlands werden ließen.

Daneben kommen in der Dokumentation auch Kommentator und FCK-Fan Marcel Reif, der ehemalige FCK-Präsident Norbert Thines sowie der derzeitige FCK-Vorstandvorsitzende Stefan Kuntz zu Wort.

Alles in allem also eine sehenswerte Dokumentation rund um unseren Verein. Positive Berichterstattung des SWR über den Betzenberg kommt ja leider nicht allzu oft vor, also gilt umso mehr: unbedingt anschauen! Deswegen hier auch nochmals die wichtigsten Daten, damit es auch ja keiner verpasst: Der Film „Der 1. FC Kaiserslautern und seine Geschichte“ geht am Sonntag, dem 5. Oktober 2014, ab 20.15 Uhr, im SWR auf Sendung!

 

Weitere Infos zu Sendung gibt es hier, auf der Website des Südwestdeutschen Rundfunks!

K-Town’s Most Wanted – Rapisode I

Rapisode1Wer am Freitag, den 05. September 2014 noch nicht verplant ist, dem sei „K-Town’s Most Wanted – Rapisode I”  wärmstens ans Herz gelegt. Erstmals versammelt sich im Kulturzentrum Kammgarn die junge Hip Hop Community der Stadt zu einer gemeinsamen Jam. Initiiert von unserem alten Freund und Kupferstecher Chief Justice („Aufstieg“, „Es muss eskalieren“) wurde ein abwechslungsreiches Line-Up geschaffen, bei dem nicht nur Hip Hop Liebhaber auf ihre Kosten kommen.

Die Auftrittsgagen aller Künstler fließen nach einvernehmlichem Beschluss in die Kasse der „Rolling Devils“. Ein Grund mehr für alle FCK-Fans und Jugendliche der Stadt dieses Event zu supporten. Lassen wir es mal wieder ESKALIEREN!

Alle Infos auf einen Blick:

Was? K-Town’s Most Wanted – Rapisode I
Wann? Freitag, 05.09.2014, 20:00 Uhr
Wo? Cotton Club, Kulturzentrum Kammgarn (Schoenstr. 10, KL)
Kostet? VVK:  10,- € (Plus 2,- VVK-Gebühr + Kammgarn-Euro); AK:  12,- € (Plus Kammgarn-Euro)
Artists? Chief Justice, Gorrest Fump, Prototüp, Smeil, TAHIR & LAKO, TFR, DJ Timpossible
Braucht ihr noch mehr Infos? Findet ihr hier!

Juses – EP “Sogenannter Fußballfan”

Am 24.08.2014 veröffentlicht Juses seine erste EP „Sogenannter Fußballfan“. Was euch erwartet hat die Unter die Haut Redaktion vorab für euch herausgefunden.

Ab dem Heimspiel gegen Braunschweig habt ihr die Möglichkeit die EP “Sogenannter Fußballfan” für 5€ an unserem Infostand vor der Westkurve zu erwerben. Greift zu und unterstützt die Subkultur in Lautern.

Alle im Trikot nach Sandhausen!

2014-08-06-mottofahrt-sandhausen

Zum ersten Auswärtsspiel der Saison in Sandhausen (Sonntag, 10. August, 15.30 Uhr), werden zwei Entlastungszüge durch die Deutsche Bahn eingesetzt, die hintereinander fahren und direkt in St.Ilgen-Sandhausen halten werden. Außerdem fahren zahlreiche S-Bahnen und Regionalbahnen mit erhöhter Kapazität. Eintrittskarten für Heimspiele des SV Sandhausen gelten im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) gleichzeitig als Fahrkarte für die Hin- und Rückfahrt.

Die Fahrtzeiten gestalten sich wie folgt:

Hinfahrt Zug 1:
Kaiserslautern Hbf    ab    12:24    Uhr
St.Ilgen/Sandhausen    an    13:35    Uhr

Hinfahrt Zug 2:
Kaiserslautern Hbf    ab    12:29    Uhr
St.Ilgen/Sandhausen    an    13:43    Uhr

Ab Bahnhof St.Ilgen/Sandhausen besteht ein Bus-Shuttle zum Hardtwaldstadion

Rückfahrt Zug 1:
St.Ilgen/Sandhausen    ab 18:47 Uhr
Kaiserslautern Hbf    an 20:09 Uhr

Rückfahrt Zug 2:
St.Ilgen/Sandhausen    ab 18:53 Uhr
Kaiserslautern Hbf    an 20:13 Uhr

FCK beendet Partnerschaft mit Viagogo

Gute Nachrichten für alle Fans des 1.FC Kaiserslautern e.V.: Der 1.FCK hat die kürzlich ausgelaufene Zusammenarbeit mit der umstrittenen Internet-Ticketbörse „Viagogo“ beendet – und folgt damit einer Empfehlung der letztjährigen Mitgliederversammlung. Dort hatte sich die Mehrzahl der anwesenden Vereinsmitglieder für einen Antrag aus Reihen der Perspektive FCK und damit gegen eine Verlängerung des Vertrages ausgesprochen.

Rückblick: Im Jahr 2010 war der 1.FC Kaiserslautern eine Partnerschaft mit „Viagogo“ eingegangen, was von vielen FCK-Fans von Anfang an kritisch gesehen wurde (vgl. viaNOgo – Ein Geschäftsmodell am Fan vorbei). Und mit dem Aufstieg in die 1. Bundesliga offenbarten sich schon bald die für die Fans damit einhergehenden Probleme: Viele gingen beim offiziellen Vorverkauf leer aus und mussten sich dann mit den überteuerten „Viagogo“-Tickets eindecken. Vor allem beim Relegations-Rückspiel im Jahr 2013 wurde diese Problematik überdeutlich. Zudem fanden sich auch bei einzelnen Spielen Gästefans, die ihre Karten bei „Viagogo“ erworben hatten, auf der Süd- oder Nordtribüne wieder – was natürlich zu Konflikten führte.

Aus diesen Gründen wurde aus den Reihen der Perspektive FCK bei der Jahreshauptversammlung 2013 der Antrag gestellt, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem Tickethändler nicht mehr zu verlängern. Nach eingehender Diskussion, bei der seitens des Vorstandes wegen der finanziellen Vorteile der Partnerschaft für eine Ablehnung des Antrags argumentiert worden war, stimmten 58,7 Prozent der anwesenden Vereinsmitglieder für die Annahme des Antrags und sprachen damit an den Vorstand die klare Empfehlung aus, die Partnerschaft mit „Viagogo“ zu beenden.

Nachdem in den vergangenen Monaten Unklarheit darüber geherrscht hatte, ob es nicht vielleicht doch zu einer Verlängerung des Vertrages gekommen war, bestätigte der Vorstandsvorsitzende des 1.FC Kaiserslautern e.V., Stefan Kuntz, nun am vergangenen Mittwoch auf einem Treffen mit Fan-Vertretern, dass die Partnerschaft definitiv der Vergangenheit angehöre. „Die Beendigung des Viagogo-Vertrages zeigt sehr gut, was engagierte Fans und Vereinsmitglieder leisten können, wenn sie sich konstruktiv am Vereinsleben beteiligen. Die jetzige Entscheidung ist ein Schritt in die richtige Richtung und zugleich Beleg dafür, dass die Meinung der Vereinsmitglieder sehr wohl ernst zu nehmen ist“, freut sich Sebastian Scheffler, 1. Vorsitzender der Perspektive FCK e.V., über die Entscheidung des Vorstands.

Pro­Fans legt in der neuen Sai­son den Fokus auf fange­rech­te An­stoß­zei­ten

Während beim Großteil der Sportbegeisterten sich das WM-Fieber allmählich abkühlt, hat für viele Fans und Ultras der Vereine schon wieder der Alltag begonnen. Der Alltag beginnt für alle aktiven Fans dieses Landes mit dem Blick auf den Spielplan der neuen Saison. Bereits auf den ersten Blick erscheinen einige Ansetzungen, die vor allem bei den auswärtsfahrenden Fans für Kopfschütteln sorgen. Die Fans vom FC Sankt Pauli etwa müssen an einem Freitagabend (Anpfiff 18:30 Uhr) mehr als 600km bis nach Aalen fahren. Ähnlich ergeht es den Fans von Borussia Dortmund, die ebenfalls an einem Freitag (Anpfiff 20:30 Uhr) in Augsburg spielen. Von der 1. bis zur 3. Liga lassen sich diese Beispiele allein für die ersten Spieltage fortsetzen. Wieder einmal ist nicht ersichtlich, dass es für die DFL eine Notwendigkeit gegeben haben könnte, zu diesen fanunfreundlichen Terminierungen zu kommen.

Die ersten Terminierungen der Saison waren dabei gewiss nur ein Vorgeschmack auf das, was in dieser Saison vermutlich erneut folgen wird. Besonders auf die Fans der 2. Liga werden erneut Anstoßzeiten warten, die eine Anreise für viele Anhänger unmöglich macht.

Das Bündnis ProFans gründete sich in der Saison 2000/01 unter dem Namen „Pro 15:30“. Es kam damals erstmals in der Geschichte der Fan- und Ultrakultur in Deutschland zu einem großen, überregionalen Protest. Thematisiert wurde ursprünglich die Zerstückelung des Spieltages auf vier Tage mit jeweils einer Anstoß-Zeit (Fr-Sa-So-Mo). Es wurden Vertreter der Initiative zur DFL geladen, Versprechungen gemacht und Erwartungen geweckt, die nicht eingehalten wurden. Seit über 13 Jahren finden regelmäßig Gespräche mit Verbandsvertretern statt, die Protestbanner in den Stadien sind oft besonders bei Montagsspielen der 2. Liga vielen Fernsehzuschauern bekannt. Nachdem die DFL unter anderem beim Fankongress 2012 professionelle Erklärungen zu den Hintergründen der Terminierung abgegeben hat, scheint sich in der Fanszene inzwischen etwas Resignation breit gemacht zu haben.

ProFans will dieser Entwicklung in der kommenden Saison 2014/2015 entschieden entgegenwirken. „Wir treten auf der Stelle. Die Verbände haben uns Verständnis beim Thema Anstoßzeiten entgegengebracht“, sagt ProFans-Sprecherin Sandra Schwedler und führt aus: „Verändert hat sich die Situation für uns Fans allerdings nur zum Negativen. Die Spieltagszerstückelung ist inzwischen so weit vorangeschritten, dass in der 1. und 2. Liga an vier verschiedenen Tagen zu 12 (!) verschiedenen Zeiten angepfiffen wird.“ ProFans fordert die DFL und alle Beteiligten – die für die Terminierung verantwortlich sind – auf, die Spieltagszerstückelung schrittweise wieder rückgängig zu machen.

ProFans-Sprecher Jakob Falk: „Uns ist klar, dass wir das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen können und eine reine Fokussierung auf den Samstag um 15:30 Uhr als einzigen Spieltag utopisch ist. Realistisch erscheint uns allerdings, dass es nur eine Anstoßzeit an einem Tag gibt und vor allem die seit Jahren angesprochene 300km-Regel umgesetzt werden kann.“ Die sogenannte „300km-Regel“ fordert, dass nur zwei Vereine am Freitag, Sonntag oder Montag gegeneinander spielen sollen, deren Spielorte nicht mehr als 300km auseinander liegen. ProFans kritisiert grundsätzlich die „Englischen Wochen“ mit Spielansetzungen von Dienstag bis Donnerstag, sowie die unerträglichen „Montagsspiele“ der 2. Liga und fordert insbesondere für diese speziellen Termine die Einhaltung der 300km-Regel.

ProFans fordert die DFL auf, Fan-Interessen endlich höher oder mindestens gleichwertig zu den Interessen der medialen Vermarktung, der Vereine und weiteren beteiligten Mitsprechern zu behandeln. „Wir erwarten für die kommende Spielzeit ehrliche Erklärungen für nicht nachvollziehbare fanunfreundliche Anstoßzeiten und einen zielgerichteten Dialog mit der DFL“, betont ProFans-Sprecher Alex Schulz.

Das Bündnis ProFans wird in der kommenden Saison 2014/2015 mit speziellem Fokus auf die Spielansetzungen vor und hinter den Kulissen tätig werden. Alle Fußballfans sind dazu aufgerufen, sich unseren Aktionen anzuschließen.

Wir lassen uns unser Spiel nicht nehmen!

ProFans, im Juli 2014

Umzug des Stimmungszentrum Westkurve

Liebe Betze-Gänger,

unter dem Motto „Zurück zum Heimvorteil!“ startete zu Beginn der Saison das Stimmungszentrum in den 2er Blöcken. Die einzelnen Stimmungspulks unserer Westkurve sollten zusammenrücken und zu einem großen Mitmach-Zentrum verschmelzen, das dauerhaft die komplette Kurve animiert in Gesänge und Schlachtrufe einzustimmen. An dieser Stelle möchten wir allen FCK-Fans danken, die zur Umsetzung – ob aktiv oder passiv – beigetragen haben!

Wie es von unserer Vereinsführung erwartet wird, haben auch wir „aktiven Fans“ uns in den letzten Wochen und Monaten kontrovers und (selbst-) kritisch mit dem Status Quo auseinandergesetzt und die Dinge auf den Prüfstand gestellt. Im Ergebnis müssen wir beim aktuellen Ansatz des Stimmungszentrums verschiedene limitierende Faktoren feststellen, die einer positiven Entwicklung im Wege stehen. Als Faktoren sehen wir die dezentrale Stimmung, da viele supportfreudige Fans in den x.1er Blöcken “verloren” waren und man selbst doch noch zu weit auseinander gestanden hat, aber auch die Enge in den x.2er Blöcken hat sich negativ auf die Stimmung ausgewirkt. Ein Wachstum des Stimmungszentrums war so kaum möglich. Aus diesem Grund sehen wir das Projekt in seiner bisherigen Form als gescheitert. An der Idee jedoch halten wir fest.

Auch angesichts der sportlichen Perspektive, der negativen Entwicklung von Zuschauerzahlen und der sich dadurch auftuenden Lücken, muss die Westkurve zusammenstehen. Wir möchten die Situation als Chance begreifen und zur Saison 2014/15 mit allen bis dato in den 2er Blöcken beheimateten Fangruppen einen neuen Standort schaffen, indem wir uns zentral hinter dem Tor positionieren. Hier im „alten Teil“ der Westkurve soll nicht länger über die gesamte Breite, sondern kompakt zusammen gestanden und gesungen werden! In diesem Neuanfang sehen wir eine konsequente(re) Umsetzung der Idee Stimmungszentrum Westkurve.

Am Stadionfest [26.07.2014] wollen wir euch den Umzug im Rahmen einer Stimmungsdiskussion nochmals näher erläutern und stellen uns euren Fragen und eventueller Kritik.

Wir hoffen auf euer Verständnis und bitten euch: Schließt euch an, geht den Weg mit!
Wir freuen uns auf die Zukunft! Zurück zum Heimvorteil!

Generation Luzifer 1998
Pfalz Inferno
Frenetic Youth

„Fans nicht von vornherein als Täter abstempeln“

Nach dem Vorbild anderer Traditionsvereine mit großer Anhängerschaft hat sich in Kaiserslautern die „Rot-Weiße Hilfe“ gegründet. Ihr Ziel ist es, das häufig verzerrte Bild der Fußballfans in der Öffentlichkeit gerade zu rücken und Hilfe bei juristischen Problemen im Zusammenhang mit Fußballspielen zu geben.

Kaiserslautern am 6. März 2013: Nach dem Regionalliga-Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen Waldhof Mannheim kesselt die Polizei auf einem Parkplatz in der Innenstadt eine Gruppe von rund 50 FCK-Fans ein. Ihnen wird Landfriedensbruch, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung vorgeworfen – vom Verein erhalten sie umgehend Stadionverbote mit einer Dauer von bis zu zwei Jahren. Die Sichtweise der betroffenen Fans hingegen ist eine andere: Die Einsatzleitung der Polizei habe unter Ergebnisdruck gestanden, weil sie einen Monat zuvor bei den schlimmen Ausschreitungen nach dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden versagt hatte, und sie müssten nun die Sündenböcke herhalten.

15 Monate später sind sämtliche Strafverfahren von damals eingestellt, keiner der Betroffenen wurde schuldig gesprochen. Auch die somit nicht mehr begründeten Stadionverbote sind zum größten Teil aufgehoben.

Aufgrund von Vorfällen wie diesem hat sich vor kurzem die „Rot-Weiße Hilfe Kaiserslautern“ (RWH) gegründet, die sich selbst wie folgt definiert: „Die RWH ist eine übergreifende Solidaritätsgemeinschaft zur Unterstützung von Fans des 1. FC Kaiserslautern, die aufgrund von Ereignissen bei FCK-Spielen Probleme mit der Justiz bekommen haben.“ Beratung, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch finanzielle Unterstützung sind die Ziele des eingetragenen Vereins.

Das große Vorbild ist die „Rot-Schwarze Hilfe“ aus Nürnberg, die als bundesweiter Vorreiter gilt und bereits 2007 gegründet wurde. Auch in München (1860), Hannover, Gelsenkirchen, Dresden, Berlin (Union & Hertha), Rostock und Köln existieren mittlerweile Fanhilfen.

“Generell nimmt die Repression rund um den Fußball immer mehr zu und die Polizei kommt in der Öffentlichkeit in den allermeisten Fällen als die Partei weg, die zweifelsfrei richtig handelt. In den Medien werden meist oberflächlich die Polizeiberichte abgetippt, viel zu selten werden die Fälle wirklich tiefgründig recherchiert. Was in der Zeitung steht entspricht aber nicht den Schikanen, die man als Fan fast jedes Wochenende miterlebt. Deshalb ist es auch in Kaiserslautern an der Zeit, sich dieser Sache anzunehmen, damit die Fans nicht immer von vornherein als ‘Täter’ abgestempelt werden“, erklärt Vorstandsmitglied Andreas Hensel die Intention zur Gründung der Rot-Weißen Hilfe.

Erstmals an die Öffentlichkeit trat die RWH Anfang Mai, als eine rechtswidrige Maßnahme der Polizei gekippt wurde: Zum FCK-Heimspiel gegen Dynamo Dresden sollte pauschal allen Personen mit bundesweitem Stadionverbot (was ca. 3.000 Betroffenen entspricht) per Allgemeinverfügung das Betreten der Stadt Kaiserslautern untersagt werden. Das Verwaltungsgericht Neustadt/Weinstraße wies diese Allgemeinverfügung zurück und kritisierte in seinem Beschluss außerdem die allgemeine Vergabepraxis von Stadionverboten.

Ein anderes Beispiel gibt Rechtsanwalt Philipp Adam, der als einer von drei Anwälten mit der RWH zusammenarbeitet: „Hannover 96 wollte vor dem Derby in Braunschweig seine Auswärtsdauerkarten nur in Verbindung mit einer vom Verein organisierten Busfahrt aushändigen. Unterstützt durch die Fanhilfe Hannover klagten drei Fans im einstweiligen Rechtsschutz auf Herausgabe der Karten. Das Gericht stellte dabei zutreffend fest, dass die angedachte Vergabepraxis mit erzwungener Busreise rechtswidrig ist.“

Aber warum braucht es überhaupt eine Fanhilfe, wo in Kaiserslautern doch mit Fanbetreuung, Fanvertretung, Fanbeirat und Fanprojekt schon mehrere Anlaufstellen für die Anhänger existieren? Vorstandsmitglied Andreas Hensel hierzu: „Zunächst einmal ist zu sagen, dass es sicherlich positiv ist, wie sich die Fanarbeit in Kaiserslautern entwickelt hat. Im Gegensatz zu den genannten Institutionen kann die Rot-Weiße Hilfe Betroffenen finanzielle Unterstützung bei der Begleichung von Anwalts- und Gerichtskosten bieten. Wichtig ist uns hierbei auch, dass wir mit Rechtsanwälten, die Erfahrung in Rechtsfällen mit Fußballbezug, zusammen arbeiten. Dies ist für uns als Fanhilfe unerlässlich. Man kann als Laie auch keine juristischen Ratschläge geben, das wäre fatal. Am Spieltag selbst wird auch in den meisten Fällen ein Anwalt anwesend sein um direkt vor Ort Handeln zu können.”

Erreichbar sind die Ansprechpartner der Rot-Weißen Hilfe Kaiserslautern an Spieltagen per „Notfallhandy“, die Nummer für die kommende Saison wird noch bekanntgegeben. Eine eigene Homepage ist in Arbeit, außerdem werden die Informationen der RWH bei Facebook und Twitter verbreitet. Der Mitgliedsbeitrag, welcher zur Deckelung von Anwalts- und Gerichtskosten verwendet wird, beträgt 3,- Euro im Monat.

 

Quelle: DerBetzeBrennt.de

WasK geht in die sechste Runde

Unser Projekt „Wir alle sind K-Town“ geht am Samstag, den 14.06.2014 in die sechste Runde. Nachdem die ersten Veranstaltungen vermehrt von Szeneleuten besucht wurden, war bei Vol. 5 eine größere Diversität des Publikums erkennbar. Es mischten sich zahlreiche Studenten und Vertreter anderer Lautrer Subkulturen unter die anwesenden FCK-Anhänger. Auf diese Entwicklung sind wir stolz und wir möchten daran anknüpfen. Kommt am Samstag um 21:00 Uhr in den Kramladen und feiert mit uns: Für eine lebendige und vielfältige Jugendkultur! Wir alle sind K-Town!