Lesenswert: 50+1 – Bezieht die Fans mit ein!
Das Thema ist ja gerade wieder auf der Tagesordnung, nachdem der Aufsichtsrat von Hannover 96 den Plänen Martin Kinds zustimmte, die entscheidenden Anteile am Verein an selbigen abzutreten. Damit erhält, nach angenommenem Antrag durch die DFL, Hannover 96 in Bälde den gleichen Status wie Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und 1899 Hoffenheim – nämlich nicht mehr von 50+1 Regel betroffen zu sein. Bei 1860 München scheint das Ganze ebenfalls nur noch Formsache zu sein, sollte – und davon gehen Juristen aus – Hasan Ismaik mit seiner Klage gegen die 50+1 im Falle von 1860 erfolgreich sein.
Die Sportschau hat nun einen lesenswerten Kommentar zur 50+1 Regel und zum Fall Hannover veröffentlicht, den wir euch nicht vorenthalten wollen:
http://www.sportschau.de/fussball/bundesliga/kommentar-50-1-hannover-100.html
Dabei wollen wir aber auch anmerken, dass eine lebendige Fankultur keinerlei Auswirkungen auf das Produkt Bundesliga hat. Fans und Fankultur sind Werte, die bei der Verwertung des Produkts Bundesliga und bei den Umsätzen der Vereine der Bundesliga nicht nur keine Rolle spielen, sondern ihr auch im Weg stehen. Fernsehgelder und Merchandising sind wichtigere Einnahmequellen als Stadionbesucher und Vereinsmitglieder. Nicht ohne Grund ist die Premier League, die Fußballware mit dem größten Wert auf dem globalen Markt und gleichzeitig aus fankultureller Sicht die unattraktivste Liga. Das heißt jedoch nicht, dass ein Zwischenweg aus größtmöglicher Vermarktung, bei größtmöglicher Beachtung von Faninteressen möglich ist – auch weil ohne Vermarktung Profifußball in Deutschland aufgrund der Ligenkonkurrenz nicht zu denken ist. Wie man dazu steht, ist jedem selbst überlassen.