Erste U-18 Fahrt des Fanprojekts Kaiserslautern

10171840_314180292066322_2824647598434627603_nZum Auswärtsspiel unseres 1. FC Kaiserslautern e.V. beim SC Freiburg e.V. organisierte das Fanprojekt Kaiserslautern eine erste U-18 Fahrt. Das Fanprojekt möchte damit auch jüngeren FCK-Fans die Möglichkeit bieten, gemeinsam mit anderen unter Betreuung und Aufsicht zu den Auswärtsspielen unseres FCK zu fahren. Trotz des Umstandes, dass das Spiel in Freiburg sang und klanglos verloren ging, war die gemeinsame Fahrt für die jungen FCK-Fans ein Erlebnis.

In Zukunft möchte das Fanprojekt Kaiserslautern weitere U-18 Fahrten für junge FCK-Fans anbieten – die nächste aller Voraussicht nach zum Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt.

Infos dazu unter:

http://www.fanprojekt-kl.de/ 

https://www.facebook.com/fanprojektkaiserslautern

 

 

Sehenswert: “FIFA – Das Foulspiel der Mächtigen”

UnbenanntAktuell findet in Zürich der außerordentliche FIFA Kongress statt. Am Vormittag wurde dort bereits ein Reformpaket verabschiedet, das unter anderem eine Gewaltenteilung, die Entmachtung des zuvor allmächtigen FIFA-Präsidenten, die Offenlegung der Spitzengehälter sowie Integritäts- und Eignungschecks für alle Mitglieder des neuen IFA-Aufsichtsrats, der in Zukunft das so mächtige Exekutivkomitee ersetzt, beinhaltet. Nachmittags wird dann der Nachfolger des suspendierten FIFA Präsidenten Sepp Blatter gewählt. Zur Auswahl stehen insgesamt fünf verschiedene Kandidaten. Ich erspare mir an der Stelle, näher auf diese einzugehen. Auch wenn der neue Präsident mit etwas weniger Macht ausgestattet sein wird, bleibt die FIFA aufgrund ihrer Monopolstellung  innerhalb des Weltfußballs, eine Spielwiese für die Reichen und Mächtigen des Fußballs – daran wird auch das neue Reformpaket nichts ändern.

Passend dazu, lief diese Woche bei ZDF-Zoom ein interessanter Report über die Machenschaften und Aussichten bei der FIFA.

Hier geht´s zur Doku: FIFA – Das Foulspiel der Mächtigen 

An dieser Stelle noch der Hinweis auf eine interessante Sendung heute Abend in 3sat. Ab 21:00 Uhr  berichtet das Wirtschaftsmagazin “makro” über die “Geldmaschine Fußball”:

Fußball ist unbestritten die weltweit führende Sportart und ein wichtiger internationaler Wirtschaftsfaktor. Am 26. Februar wird der neue Präsident des Weltfußballverbandes FIFA gewählt.

Die FIFA ist der Dachverband des Fußballs. Er organisiert die Fußballweltmeisterschaften. Hier sind Milliarden im Spiel. Etwa 90 Prozent ihrer Einnahmen generiert die FIFA aus dem Verkauf der Fernseh-, Marketing-, Ticketing- und Lizenzrechte für die Fußball-WM. 

Mit der Fußballweltmeisterschaft 2006 im eigenen Land erreichte die Begeisterung für den populärsten Sport in Deutschland eine neue Dimension. Adidas, der zweitgrößte Sportartikelhersteller der Welt, verzeichnete durch das Sommermärchen deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Und seit dem WM-Sieg 2014 und dem vierten Stern sind die Trikots des Deutschen Nationalteams der Verkaufsschlager. Doch Skandale um DFB und Fifa sowie Sportriese Nike setzen die Firma aus Herzogenaurach unter Druck.
England ist die Wiege des Fußballs und die Englische Premier League die umsatzstärkste Liga der Welt. Ab 2016 profitieren die 20 Klubs der Premier League von einem neuen wirtschaftlich sehr lukrativen TV-Vertrag. Er bringt den Vereinen insgesamt rund neun Milliarden Euro aus nationaler und internationaler Vermarktung für drei Spielzeiten – so viel wie in keiner anderen Liga. Allein an Fernsehrechten bekommen gute Zweitligisten in England dann so viel Geld wie Bayern München.

Neue Spezialeinheit der Bundespolizei: BFE +

bfe-beweissicherungs-und-festnahmeeinheit-plus.jpegDie Pläne lagen schon länger in der Schublade von CDU Innenminister Thomas de Maizière. Nach den Anschlägen von IS-Anhängern in Paris werden sie nun in die Tat umgesetzt. Terrorismusbekämpfung ist laut Innenminister dabei die Hauptaufgabe der neuen Spezialeinheit BFE + (Beweis- und Festnahmeeinheit plus), die der Bundespolizei unterstellt ist.

Als Unterstützung der Eliteeinheit GSG 9, von der sie auch für ihre besonderen Einsätze trainiert wird, soll sie vor allem für zeitlich länger andauernde Fahndungsaktionen sowie Festnahmen bzw. Zugriffe eingesetzt werden. Im Gegensatz zur GSG 9 wird sie jedoch nicht dauernd trainieren und auf den nächsten Einsatz warten. Die bis jetzt 50 neu ausgebildeten Beamten (vorher BFE Beamte) sind in ihrem Alltag im Einsatz für die Bundespolizei  und werden erst im jeweiligen Fall zu BFE+ Beamten. Interessant gerade auch für uns Fußballfans ist jedoch, dass die BFE+ nicht nur bei Terroranschlägen zum Einsatz kommt, sondern auch gegen “schwere Gewalttäter” soll die BFE+ Einsatzhundertschaften der Bereitschaftspolizei der Bundespolizei unterstützen. So zumindest lautet das Ziel des Innenministeriums. (Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bfe-neue-anti-terror-truppe-soll-die-gsg-9-unterstuetzen-a-1068077.html)

Es wird offensichtlich, dass diese neue Einheit keineswegs nur dafür gedacht ist, Terroristen zu bekämpfen, sondern vielmehr auch bei Fußballspielen und Demonstrationen gemeinsam mit Bereitschaftspolizei und BFE zum Einsatz kommen wird – ganz nach dem Motto: Wenns schon da is, kann mas auch benutzen…

Dass dadurch vor allem die Militarisierung der Gesellschaft vorangetrieben wird, in dem eine mit Sturmgewehren ausgerüstete Einheit im Innern – und nicht nur im Spezialfall – einsetzbar ist, ist in Zeiten der erhöhten Terrorgefahr für viele wohl ein hinnehmbares Übel. Für Law and Order Vertreter aus Politik und Polizei könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben, diese Militarisierung weiter voranzutreiben. Allein die Ausrüstung der BFE + erinnert stark an eine militärische Einheit und unterscheidet sich kaum von der des GSG 9:

Neben der üblichen Dienstpistole (HK P30) tragen die Beamten der BFE+ ballistische Westen (sogenannte kugelsichere Westen) und führen eine Kurzversion des auch bei der Bundeswehr eingesetzten Sturmgewehres HK G36,  mit. Außerdem wird die Einheit mit gepanzerten Fahrzeugen ausgestattet sein.

Wann die erste BFE+ Einheit bei einem Fußballspiel oder bei einer Demonstration zum Einsatz kommt, ist wohl nur eine Frage der Zeit – jedoch muss das nicht unbedingt eilig geschehen…

Hier noch zwei interessante Videos zur BFE+:

BFE+ im Trainingseinsatz

Vorstellung der BFE+ durch die Bundespolizei

 

 

 

 

Rot-Weiße Hilfe: Doppelt hält besser? Die „geheime“ Datei der szenekundigen Beamten (SKB) und die Datei Gewaltäter Sport

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An dieser Stelle möchten wir euch auf einen höchst informativen Beitrag der Rot-Weißen Hilfe hinweisen.

Nachdem bekannt wurde, dass es auch in Rheinland-Pfalz Dateien der szenekundigen Beamten über Fußballfans gibt, hat die RWH mit Hilfe einiger Mitglieder recherchiert, dass es eine solche Datei auch speziell in Kaiserslautern gibt. Im Beitrag kritisiert die Rot-Weiße Hilfe die Rechtmäßigkeit dieser Datei und empfiehlt jeder/m ein Auskunftsersuchen über eigene gespeicherte Daten in der sogenannten SKB-Datei an die Polizeidirektion Kaiserslautern zu stellen.

Hier der Beitrag der Rot-Weißen Hilfe (den kompletten Beitrag mit weiteren Links sowie den Auskunftsformulare zum Downloaden findet ihr hier: www.rot-weisse-hilfe.de)

Die „geheime“ Datei der szenekundigen Beamten (SKB) und die Datei Gewaltäter Sport

Der WDR hat am 14.12.2015 in der Sendung „sport inside“ die auch in Kaiserslautern unter dem Namen „Arbeitsdatei szenekundige Beamte“ geführte Datensammlung über Fußballfans kritisch hinterfragt. So fehlt für die nach mehreren Anfragen aus der Fanszene auch in RLP ans Tageslicht gekommene Datei laut Datenschützer Werner Hülsmann im Prinzip jegliche Rechtsgrundlage. Die Polizei verteidigt diese allerdings damit, dass sie nicht über jede Methode ihrer Ermittlungen berichten muss und kann.

Grotesk ist, dass in NRW 4700 Leute in der Datei „Gewaltäter Sport“ gespeichert sind, in der Datei der SKBs allerdings 6500 Menschen. Dies deutet darauf hin, dass die SKBs auch Daten über viele Leute sammeln, die noch nicht straffällig in Erscheinung getreten sind. Weiter kritisiert der WDR die Datei „Gewaltäter Sport“, da ein Anfangsverdacht ausreicht um dort registriert zu werden. Der Grund zur Aufnahme in beide Dateien ist somit recht schwammig und nicht fest geregelt. Auf gut Deutsch gesagt: Es kann jeden treffen – dies wird auch im Bericht am Beispiel einer Anhängerin von Hannover 96 dargestellt!

In der SKB Datei werden anders als in der „GS Datei“ viel mehr private Dinge gespeichert. So haben Anfragen von RWH Mitgliedern ergeben, dass dort neben Dingen wie Name, Anschrift und Wohnort auch euer Fanclub, die Kategorisierung in A, B oder C oder ganz persönliche Dinge wie eure Handynummer, ein Lichtbild, das Nummernschild und Modell eures Fahrzeuges oder euer Arbeitgeber usw. gespeichert sein können. Außerdem geben die Zivis in der Datei eine Gefahrenprognose ab, welche wohl die Grundlage für Betretungsverbote zu diversen Spielen darstellen kann. Um gegen euch ein Betretungsverbot für ganze Stadtgebiete auszusprechen, braucht die Polizei nicht mal die Grundlage eines vorliegenden Stadionverbotes gegen euch zu haben. Die Gefahrenprognose kann hier wie bereits geschrieben aus Sicht der Polizei schon als Grund ausreichen – nicht minder schwammig wie die Dateien an sich.

Über die Erfassung in beiden Dateien werden wir Fans nicht informiert, wir haben allerdings das Recht abzufragen, welche Daten über uns dort gespeichert sind.

Hierzu müsst ihr einfach die unten bereitgestellte Formulare ausfüllen und mit einer Ausweiskopie an die jeweilige Adresse senden. Die uns bekannten Anfragen auch aus anderen Fanszenen haben in der SKB Datei durchaus schon den ein oder anderen Fehler ausgemacht, welchem ein Antrag zur Löschung gefolgt ist. Auch daher raten wir jedem, der schon mal seine Personalien beim Fußball abgeben musste alleine aus Eigeninteresse eine Anfrage zu stellen. Es sollte euch interessieren ob Daten und wenn ja welche Daten von euch gesammelt werden!

Sehenswert: Flucht, Fußball und ein Stückchen Glück – Ein Fußballteam aus Flüchtlingen

UnbenanntImmernoch hält uns das Thema  “Flüchtlinge” in Atem. Und das wird aufgrund aktueller politischer Entscheidungen und der politischen Lage der Welt auch noch länger anhalten. Flucht wird es ohnehin immer geben – solange es Ungerechtigkeiten und Kriege geben wird. Doch wie wir damit umgehen, ist eine Frage, bei der sich aktuell die Gesellschaft in zwei Lager zu spalten scheint. Auf der einen Seite gibt es unzählige Menschen, die Flüchtlinge willkommen heißen und ihnen helfen (wollen). Auf der anderen Seite gibt es diejenigen, die ihre Fremdenfeindlichkeit immer offener und gewalttätiger zur Schau stellen. Angeheizt durch die völkisch-nationale, außerparlamentarische x-GIDA Bewegung, die Partei “Alternative für Deutschland” und einigen weiteren Ewiggestrigen, brennen in Deutschland mal wieder die Asylbewerberheime. Allein dieses Jahr ist die Anzahl der Gewaltdelikte gegen Asylbewerber bzw. Migranten und gegen sogenannte “Aufnahmeeinrichtungen” um das Doppelte zum Vorjahr gestiegen.

Das Bedrohliche ist, dass auch Strafverfolgungsbehörden, wie die Polizei Sympathien gegenüber den Fremdenfeinden haben. Gerade aus Sachsen gibt es immer wieder Erstaunliches zu hören. So konnten z.B. geheime Daten aus Ermittlungen gegen den Pegida-Dresden Chef Lutz Bachmann, an selbigen gelangen (Quelle, Quelle). Auch kommt es bei den Demonstrationen laut Augenzeugen immer wieder zu Umarmungen bzw. freundlichen Handshakes zwischen Polizisten und Demonstranten bzw. auch Ordnern. Bei einer Spendenaktion sollen Beamte der Bereitschaftspolizei sogar selbst für Pegida gespendet haben. Hier fragt man sich natürlich, wie es mit der polizeilichen Neutralität steht. Auf der anderen Seite ist es nicht verwunderlich, dass es auch innerhalb der Polizei fremdenfeindliche Einstellungen gibt – klar, sie ist ja auch ein Querschnitt der Gesellschaft mit genau den gleichen verschiedenen politischen Einstellungen. Ok, langsam schweife ich vom eigentlichen Thema ab…

Zurück zum Fußball. Wie wir auch hier auf unsrem Blog bereits dargestellt haben, ist der Fußball eine Möglichkeit Menschen unabhängig ihrer Herkunft, ihrer Religion oder auch ihres sozialen Status zusammenzubringen. Neben dem bekannten “Flüchtlingsteam” aus Babelsberg, dem FC Welcome 03, gibt es auch viele andere Teams (F.C. Welcome Neustadt) die ein gemeinsames Fußballspielen ohne Ausgrenzung ermöglichen. Auch das Team “Mandela” aus Lehrte bei Hannover ist nicht irgendeine Fußballmannschaft. Es ist die erste in ganz Norddeutschland, die komplett aus Flüchtlingen besteht und am offiziellen Spielbetrieb in der 4. Kreisklasse teilnimmt.  Aber auch darüber hinaus, bietet das gesamte Umfeld, aber auch die Selbstorganisation der Spieler, eine gelungene Abwechslung zum tristen Alltag in Aufnahmeeinrichtungen sowie die gemeinsame Hilfe im Alltag. Denn das Leben der Flüchtlinge ist aufgrund der Schikanen der Behörden und der Asylgesetzgebung nicht einfach. Es ist geprägt von Unsicherheit und Ungewissheit über die Anerkennung des Asyls oder die Abschiebung in ihr Heimatland, in dem sie verfolgt wurden und werden.

Die Doku ermöglicht es, sich ein differenzierteres und emotionaleres Bild – anders als in Polit-Talkshows – über die aktuelle Situation von Flüchtlingen in Deutschland zu machen.

Hier geht’s zur Dokumentation in der ARD-Mediathek

 

 

Mit Pfefferspray gegen klamme Kassen?

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Jeder der zum Fußball fährt oder mal auf einer Demo war, kam bestimmt schon mal mehr oder minder stark mit Pfefferspray – im wahrsten Sinne des Wortes – in Kontakt. Dabei reichen die Folgen von leichten Hautrötungen bis hin zu starken Reizungen der Haut und den Augen. Im schlimmsten Fall kann ein Kontakt mit Pfefferspray zum Erblinden des Auges aber auch zum Tode führen – gerade bei Allergikern oder Asthmatikern.

Das Pfefferspray gehört zu der Kategorie der “Non-lethal-Weapons” – der sogenannten “nicht-letalen” oder auch “nicht-tödlichen”-Waffen. Dieser Begriff ist jedoch in seiner Definition nicht ganz richtig. Denn es sterben durchaus Leute durch den Einsatz dieser Waffen. So wird mittlerweile eher von “weniger tödlichen Waffen” (less lethal weapon) gesprochen. Neben dem Pfefferspray gehören unter anderem Elektroschockpistolen, Gummigeschosse, aber auch Wasserwerfer zu dieser Kategorie von Waffen.

Die rechtliche Lage bezüglich des Einsatzes von Pfefferspray ist umstritten. Trotz des Genfer Protokolls von 1925, das die “Verwendung von erstickenden, giftigen oder ähnlichen Gasen (…) im Kriege (…)” verbietet, ist der Einsatz im Innern aufgrund von Ausnahmeregelungen jedoch erlaubt.

Seit längerem schon gibt es seitens verschiedener politischer Parteien, aber auch zivilgesellschaftlicher Organisationen Kritik an der Verwendung von Pfefferspray. In einem Artikel, der in der Tageszeitung “Junge Welt” nun erschienen ist, wird erneut auf die Gefahren eingegangen und vor allem der finanzielle und personelle Nutzen des Pfeffersprays für Polizei und andere Vollzugsbehörden verdeutlicht.

Hier geht’s zu dem interessanten Artikel der Jungen Welt!

 

 

 

Infoveranstaltung der Rot-Weißen Hilfe am 22.11.

 

UnbenanntVielen dürfte die Rot-Weiße Hilfe mittlerweile ein Begriff sein. Die Solidargemeinschaft von und für FCK-Fans möchte sich nun endlich im Rahmen einer kleinen Infoveranstaltung vorstellen. Auch möchte die Rot-Weiße Hilfe Interessierten und Mitgliedern dadurch

die Möglichkeit bieten, offene Fragen zu beantworten.

Das Ganze wird nach dem Heimspiel am Sonntag, 22.11.2015, gegen den FSV Frankfurt in der Gaststätte “Servus” stattfinden.

Also, kommt vorbei!

Weitere Infos unter: www.rot-weisse-hilfe.de

Doku: “BVB gegen Rechts”

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“SS-Siggi” – oder “SA Siggi”, wie er eigentlich lieber genannt werden würde. Wer hat dieses Pseudonym nicht schon einmal in Verbindung mit dem BVB gehört. “SS-Siggi”, mit bürgerlichem Namen Siegfried Borchardt, ist nicht nur Kopf der “Borussenfront”, sondern auch Parteipolitiker, der für die rechtsradikale Partei “Die Rechte” im S

tadtrat Dortmunds saß, sein Mandat aber aufgrund angeblicher gesundheitlicher und zeitlicher Gründe wieder niedergelegt hat.

Borchardt hat  die Südtribüne des BVB jahrelang als Bühne zum agitieren und rekrutieren benutzt. Mittlerweile sind er und seine Kameraden vom BVB aus dem Stadion verbannt worden. Die Borussia ist aktiv gegen Nazis im eigenen Verein. Das bezeugt auch die Doku “BVB gegen Rechts – Dortmund und seine ungeliebten Fans”. Zu Wort kommen dabei auch die beiden Fanbeauftragen, die beide eine Vergangenheit in der Dortmunder Ultraszene besitzen – einer davon als Vorsänger – und sich nun  gegen die Rechten engagieren.

Aber nicht nur der Verein hat erkannt, dass Neonazis den BVB für ihre rechte Hetze missbrauchen, schon lange positionieren sich die Ultragruppen um Jubos und The Unity gegen Rechts – dabei kam es auch in der Vergangenheit zu Auseinandersetzungen mit Nazis rund um Spiele der Borussia.

Die Doku greift dies zwar nicht direkt auf, zeigt aber darüber hinaus interessante Szenen aus dem vielfältigen Engagement des Vereins gegen Rechte.

Hier geht’s zur Dokumenation in der ARD-Mediathek: Klick!

Stellungnahme zum Choreoverbot in Sandhausen

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An die Verantwortlichen des SV Sandhausen,

wir richten uns mit diesem Schreiben an Sie als Verantwortliche und Entscheidungsträger des SV Sandhausen. Am kommenden Freitag, den 16.10.2015, gastiert unser 1.FC Kaiserslautern e.V. in Sandhausen. Dabei handelt es sich um das Duell zweier aktueller Tabellennachbarn. Es verspricht also, ein spannendes Spiel zu werden. Zu diesem Spiel hatten wir eine Choreo geplant und entworfen. Diese wurde von den Verantwortlichen des SV Sandhausen abgelehnt. Die Begründung dafür ist mittlerweile so gängig und verkürzt zugleich. Denn auch in diesem Fall wird mal wieder mit der Möglichkeit des Abrennens von Pyrotechnik (schein-)argumentiert. Selbst eine Veränderung der Choreo unsererseits, die sich sogar an das Pyro-Argument anlehnte, wurde erneut abgelehnt. Auf Nachfrage einer unserer Fanbeauftragten, bekamen wir die knappe Antwort, eine Choreo würde nicht erlaubt, „Egal in welcher Form“. Auch hier ist die Begründung an Willkür nicht zu übertreffen.

Wir bedauern diese Entscheidung zutiefst. Nicht nur, dass hier ein kreatives Ausdrucksmittel von uns als Fans und UItras verboten wurde, viel mehr offenbart sich hiermit erneut eine Haltung, nach der viele Vereine weder fähig und gewillt sind, Kompromisse einzugehen, noch in der Lage zu sein scheinen, angemessen argumentativ und auf Augenhöhe einen Diskurs zu führen. Durch das Totschlagargument der Pyrotechnik, wird eine Angst geschürt und ein Bedrohungsszenario heraufbeschworen, das in den heutigen Zeiten leider immer wieder dazu benutzt wird, um die Kreativität und den Ausdruck bunter Kurven nachhaltig zu zerstören. Wir möchten uns an dieser Stelle eigentlich gar nicht darauf einlassen Pyrotechnik zu thematisieren und als Ausgangspunkt Ihrer Argumentation zuzulassen. Doch eine kleine Bemerkung hierzu erlauben wir uns dennoch, da das Pyro-Agrument in der Praxis nicht standhält. Die Vielzahl der Choreos, die jedes Wochenende in den Stadien hierzulande, aber auch darüber hinaus, gezeigt werden, lassen sich in einer weit geringeren Zahl in einen Zusammenhang mit dem Abbrennen von Pyrotechnik bringen – im Gegenteil zu dem von Ihnen suggerierten Verhältnis, das sie in Ihrer Argumentation durchscheinen lassen.

Diese Law-and-Order-Logik entpuppt sich einmal mehr, als das was sie ist: nämlich völlig kontraproduktiv. Auf der einen Seite wird zum Dialog aufgerufen und von den Fans wird eine kompromisslose Transparenz und Dialogbereitschaft gefordert, auf der anderen Seite handelt man jedoch in der Regel nach Gutdünken und Willkür – also wie es einem gerade passt. Dies wird auch in unserem Fall einmal mehr deutlich und reiht sich ein in die gängige Praxis von Materialverboten und absurden Auflagen.

Uns ist durchaus bewusst, dass die Bestrafungspolitik des DFB und der DFL zumindest Ausgangspunkt der aktuellen Tendenzen ist. Dennoch fordern wir die Vereine dazu auf, umzudenken und auf Fans zuzugehen, statt zu bestrafen und zu verbieten.

Für eine bunte und kreative Kurve!

Frenetic Youth Ultras

Gedanken zum FIFA-Korruptionsskandal

fifa-blatter-geldregen-presseschauKein Tag vergeht, an dem in den letzten Wochen Neues rund um den FIFA-Korruptionsskandal ans Tageslicht kommt. Aber wieso eigentlich Skandal? War es nicht eigentlich schon jahrelang bekannt oder konnte man es nicht zumindest vermuten, dass dieser ausnahmslos von reichen Männern geführte Weltverband, geradezu dazu einlädt, korrupt zu handeln? Die Art und Weise, wie die FIFA Weltmeisterschaften austrägt und damit Länder vordergründig zwar infrastrukturell bzw. wirtschaftlich fördert, gleichzeitig aber durch Eingriffe in Gesetzgebungen die Souverinät dieser Länder mit Füßen tritt und auch nachhaltig zur Überwachung von Fußballstätten bzw. der Fans an sich beiträgt und sich nicht zuletzt an den Austragungen enorm bereichert, ist nicht erst seit der WM hierzulande umstritten. In Brasilien wurden ganze Dörfer bzw. Favelas geräumt und dem Erdboden gleichgemacht, um Stadien zu bauen, die danach nutzlos sind. Die WM in Katar, bei der moderne Sklaverei dazu beiträgt, dass Stadien aus dem Boden gestampft werden, hat dazu geführt, dass die Kritik an der FIFA mittlerweile spürbarer und umfassender wurde.

Stimmen werden laut, nach denen die FIFA sich einer Reformierung unterziehen muss. Doch was ändert dies? Einfach ein paar korrupte Personen durch weniger korrupte ersetzen? Nein. Die FIFA an sich ist das Problem. Der Aufbau dieser Organisation lässt Korruption zu und fördert diese. Alle sogenannten Überwachungsgremien, wie z.B. die Ehtikkkommission, die jüngst zwar die Suspendierung von Blatter und Platini beschloss, unterstehen der FIFA. Sie gilt zwar als formal unabhängig, in der Praxis darf das zumindest bezweifelt werden. Eine richtige Unabhängigkeit wäre dann gegeben, wenn die Ethikkommission außerhalb der FIFA bestünde.

Auch das Wahlsystem des FIFA-Kongresses, das den Präsidenten wählt, nach dem jedes Mitgliedsland – unabhängig von Größe und Mitgliederzahl – jeweils die gleiche Anzahl an Stimmen (1 Stimme) besitzt, bietet sich gerade zu an, kleine, fußballerisch unbedeutendere Länder bzw. deren Delegierte zu bestechen. Aber auch bei der Wahl zur Entscheidung des WM-Gastgeberlandes sind in der Vergangenheit immer wieder Ungereimtheiten aufgetaucht – vor allem bei der WM-Vergabe an Katar.

Klar ist, die FIFA ist in ihrem derzeitigen zentralistischen Zustand nicht reformierbar. Eine Dezentralisierung des Verbandes und damit eine Entmachtung des Präsidenten bzw. des FIFA-Exekutivkommitees würde der Korrumpierbarkeit der reichen Herren zumindest auf dem Papier entgegensteuern. Auch das Sponsorensystem bietet den multinationalen Konzernen, wie Coca-Cola, Adidas oder McDonalds umfassende Einflussmöglichkeiten in die Geschäfte und Entscheidungen der FIFA .

Zu einer grundlegenden und systemverändernden Reform wird es wohl nicht kommen. Die FIFA hat sich zwar der Aufgabe angenommen, eine eigens ausgestellte “Reformgruppe” zu bilden, die eben die Reform der FIFA einleiten soll. Dieses Unterfangen darf jedoch als höchst fragwürdig angesehen werden. Gründe dafür liefert ein Beitrag von “Sport-Inside” vom 21.09.2015, den es hier zu sehen gibt: Klick!

Desweiteren möchten wir etwas Übersichtlichkeit an dieser Stelle in die Wirren des “FIFA-Korruptionsskandals” bringen. Daher findet ihr hier eine kleine Chronologie der Ereignisse der letzten Wochen und Monate:

20. Oktober 2010: Die FIFA-Exekutivmitglieder Reynald Temarii (Tahiti) und Amos Adamu (Nigeria) werden wegen Korruptionsverdachts suspendiert. Sie sollen bereit gewesen sein, ihre Stimmen bei der WM-Vergabe 2018 und 2022 zu verkaufen.

18. November 2010: Sechs FIFA-Funktionäre werden mit Strafen belegt. “Alle Zweifel sind ausgeräumt”, sagt FIFA-Chef Joseph Blatter.

29. November 2010: Neue Bestechungsvorwürfe gegen drei weitere Exekutivmitglieder: Ricardo Teixeira (Brasilien), Nicolás Leoz (Paraguay) und Issa Hayatou (Kamerun).

2. Dezember 2010: Die FIFA vergibt die Weltmeisterschaften an Russland und Katar.

6. Dezember 2010: FIFA-Vize Julio Grondona (Argentinien) soll etwa 59 Millionen Euro aus Katar erhalten haben.

10. Mai 2011: Der frühere englische Verbandschef David Triesman beschuldigt Teixeira, Leoz, Vize Jack Warner (Trinidad und Tobago) und Worawi Mukudi (Thailand), unlautere Forderungen vor den WM-Vergaben gestellt zu haben.

20. Juni 2011: Warner tritt von all seinen Ämtern im Fußball zurück.

21. Oktober 2011: Nach heftigen Korruptionsvorwürfen setzt die FIFA auf die Hilfe externer Experten und gründet diverse Arbeitsgruppen.

17. Juli 2012: Der frühere US-Staatsanwalt Michael Garcia wird zum Vorsitzenden der FIFA-Ethikkommission ernannt, der Münchner Richter Hans-Joachim Eckert steht der rechtsprechenden Kammer vor.

22. November 2013: Blatter unterstellt Deutschland und Frankreich, bei der WM-Vergabe an Katar wegen wirtschaftlicher Interessen politischen Druck auf FIFA-Entscheidungsträger ausgeübt zu haben.

1. Juni 2014: Laut “Sunday Times” soll der katarische Ex-Funktionär Mohammed bin Hammam fünf Millionen Dollar an Offizielle gezahlt haben, um sich deren Unterstützung für Katars Bewerbung zu sichern.

13. Juni 2014: Franz Beckenbauer wird von der FIFA für 90 Tage für jegliche Tätigkeit im Fußball gesperrt. Beckenbauer habe nicht mit der Ethikkommission kooperiert, sagt der Weltverband zur Begründung.

5. September 2014: Garcia legt seinen Untersuchungsbericht bei der FIFA vor und spricht sich für eine Veröffentlichung aus.

17. Oktober 2014: Der Bericht wird nach einer Entscheidung der FIFA nicht komplett veröffentlicht.

13. November 2014: Eckert legt einen weiteren Bericht vor, in dem Russland und Katar keine gravierenden Verstöße bei den Bewerbungen nachgewiesen werden. Garcia legt Einspruch ein.

16. Dezember 2014: Die FIFA weist Garcias Einspruch als “unzulässig” zurück. Garcia erklärt daraufhin seinen Rücktritt.

27. Mai 2015: Kurz vor Blatters geplanter Wiederwahl nimmt die Schweizer Polizei mehrere hochrangige Funktionäre fest. Dazu gehören die FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo sowie Ex-Vize Jack Warner. Die USA ermitteln gegen 14 ehemalige Spitzenfunktionäre und Geschäftsleute.

29. Mai 2015: Blatter sieht einen Zusammenhang zwischen den Festnahmen und dem Wahlkongress. Er wird wiedergewählt.

2. Juni 2015: Blatter kündigt seinen Rücktritt an der Spitze des Fußball-Weltverbandes an.

2. Juli 2015: Die US-Behörden ersuchen die Schweiz um die Auslieferung von sieben im Mai festgenommenen Fußball-Funktionären.

17. September 2015: Generalsekretär Jérôme Valcke, Blatters engster Vertrauter, wird vom Weltverband “mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres von all seinen Aufgaben entbunden”. Nach in Medien erhobenen Vorwürfen der persönlichen Bereicherung leitet der Weltverband eine “formelle Untersuchung durch die FIFA-Ethikkommission” ein.

25. September 2015: Die Bundesanwaltschaft in der Schweiz eröffnet ein Strafverfahren gegen Blatter.

2. Oktober 2015: Die Sponsoren Coca-Cola, McDonald’s, VISA und Anheuer-Busch fordern im Gegensatz zu Adidas den sofortigen Rücktritt von Blatter. Der lässt über seine Anwälte erklären: Er bleibe im Amt.

7. Oktober 2015: Die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission fordert nach Angaben des Beraters von Blatter eine 90-tägige Freistellung des Präsidenten. Ein Entscheid der rechtsprechenden Kammer stehe allerdings noch aus, sagte Klaus J. Stöhlker.

8. Oktober 2015: Die FIFA-Ethikkommission sperrt Fußball-Weltverbandspräsident Joseph Blatter und UEFA-Chef Michel Platini vorläufig für jeweils 90 Tage. Zudem wurde FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke ebenfalls suspendiert, teilte die Ethik-Kammer am Donnerstag mit.

(Quelle: Focus.de)