UdH# 103: Betze vs 1860

103coverNach einer ereignisreichen Sommerpause starten wir in die neue Zweitligaspielzeit. Das UdH# 103 bringt euch auf den aktuellen Stand der Dinge.  Als Vorgeschmack gibt es an dieser Stelle die einleitenden Worte zum “Hier und Jetzt” und das FK Mobi Video zur Saison 2014/ 15. Lasst die Spiele beginnen! Alles auf Anfang!

Nach einer nicht ganz fußballfreien Sommerpause, freuen wir uns, euch endlich wieder im Fritz-Walter-Stadion begrüßen zu dürfen. Auch wenn der ein oder andere unter euch immer noch von der sportlich sehr erfolgreichen Fußballweltmeisterschaft träumen mag, heißt es spätestens ab jetzt wieder Vollgas geben uff’m Betze!

Nach der unter dem Strich schlechten Vorsaison mit der leichtfertig verspielten Chance auf den Aufstieg hat der Verein die Ziele für die nun beginnende Zweitligasaison deutlich runtergeschraubt. Ob dies eine realistische Einschätzung ist, oder eher dem Schutz der eigenen Mannschaft dienen soll, zeigt die Zukunft. Konkret wurde sogar überhaupt kein „Ziel“ ausgegeben; ein Umstand, der im Profifußball zugegebenermaßen eher selten vorkommt, vermutlich aber verdeutlichen soll, dass der neu eingeschlagene Weg wohl auch eine kleine Wundertüte ist.

Besonders erfreulich ist dabei die Tatsache, dass neben den Sommertransfers einige junge Eigengewächse der FCK-Jugendmannschaften die Chance bekommen und sich im Profikader beweisen können. Der heutige Gegner zum Saisonauftakt, der TSV 1860 München, verspricht zudem traditionell ein sportlich interessantes Duell. Womöglich ist das Team der Löwen sogar der erste richtige Gradmesser für unsere neu zusammengestellte, junge Mannschaft. Nach vielen ertraglosen Jahren in Liga 2 befindet sich nämlich auch der TSV 1860 langsam aber sicher wieder auf dem Weg nach oben; jedenfalls lässt sich das aus neutraler Sicht zumindest erahnen.

Doch kommen wir nun zur ersten Ausgabe der Saison 2014/15: die Zeit zur Recherche wurde intensiv genutzt und somit können wir euch eine umfangreiche Ausgabe präsentieren, welche viele interessante Themengebiete beinhaltet.
Neben den fast schon traditionellen Rückblicken auf die Sommerpause, werfen wir aus verschiedenen Sichtweisen einen Blick auf die kommende Spielzeit und wie gewohnt versorgen euch die „Short News“ über die aktuell relevanten Fanthemen in anderen Ländern, Städten und Vereinen.

Gleich zu Saisonbeginn also ein Montagsspiel; welch eine Überraschung! Dass wir Fans uns weiterhin nicht mit den fanunfreundlichen Anstoßzeiten anfreunden werden, ist ganz klar. In dieser Ausgabe findet ihr deshalb u. A. eine Stellungnahme vom Bündnis ProFans, welches sich zum Ziel gesetzt hat, in der neuen Saison den Fokus wieder verstärkt auf fangerechte Anstoßzeiten zu legen.

Doch nun genug der warmen Worte; lasst uns gemeinsam zum bestmöglichen Saisonauftakt beitragen und unsere Mannschaft zum ersten Sieg der neuen Spielzeit schreien. Jetzt zählen nur noch der 1. FC Kaiserslautern e.V., die Westkurve und ein gemeinsames, lautstarkes Auftreten.

Auf eine geile und (hoffentlich) erfolgreiche Saison!

 

Umzug des Stimmungszentrum Westkurve

Liebe Betze-Gänger,

unter dem Motto „Zurück zum Heimvorteil!“ startete zu Beginn der Saison das Stimmungszentrum in den 2er Blöcken. Die einzelnen Stimmungspulks unserer Westkurve sollten zusammenrücken und zu einem großen Mitmach-Zentrum verschmelzen, das dauerhaft die komplette Kurve animiert in Gesänge und Schlachtrufe einzustimmen. An dieser Stelle möchten wir allen FCK-Fans danken, die zur Umsetzung – ob aktiv oder passiv – beigetragen haben!

Wie es von unserer Vereinsführung erwartet wird, haben auch wir „aktiven Fans“ uns in den letzten Wochen und Monaten kontrovers und (selbst-) kritisch mit dem Status Quo auseinandergesetzt und die Dinge auf den Prüfstand gestellt. Im Ergebnis müssen wir beim aktuellen Ansatz des Stimmungszentrums verschiedene limitierende Faktoren feststellen, die einer positiven Entwicklung im Wege stehen. Als Faktoren sehen wir die dezentrale Stimmung, da viele supportfreudige Fans in den x.1er Blöcken “verloren” waren und man selbst doch noch zu weit auseinander gestanden hat, aber auch die Enge in den x.2er Blöcken hat sich negativ auf die Stimmung ausgewirkt. Ein Wachstum des Stimmungszentrums war so kaum möglich. Aus diesem Grund sehen wir das Projekt in seiner bisherigen Form als gescheitert. An der Idee jedoch halten wir fest.

Auch angesichts der sportlichen Perspektive, der negativen Entwicklung von Zuschauerzahlen und der sich dadurch auftuenden Lücken, muss die Westkurve zusammenstehen. Wir möchten die Situation als Chance begreifen und zur Saison 2014/15 mit allen bis dato in den 2er Blöcken beheimateten Fangruppen einen neuen Standort schaffen, indem wir uns zentral hinter dem Tor positionieren. Hier im „alten Teil“ der Westkurve soll nicht länger über die gesamte Breite, sondern kompakt zusammen gestanden und gesungen werden! In diesem Neuanfang sehen wir eine konsequente(re) Umsetzung der Idee Stimmungszentrum Westkurve.

Am Stadionfest [26.07.2014] wollen wir euch den Umzug im Rahmen einer Stimmungsdiskussion nochmals näher erläutern und stellen uns euren Fragen und eventueller Kritik.

Wir hoffen auf euer Verständnis und bitten euch: Schließt euch an, geht den Weg mit!
Wir freuen uns auf die Zukunft! Zurück zum Heimvorteil!

Generation Luzifer 1998
Pfalz Inferno
Frenetic Youth

Fanprojekt: Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen!

Über ein Jahr ist seit unserem öffentlichen Schreiben an die Träger des Fanprojektes schon wieder ins Land gezogen. Seitdem hat sich vieles zum positiven geändert, weshalb wir seit dem Amtsantritt von Christian und Stefan zur Saison 2013/2014 absolut von einem, in seinen Möglichkeiten, sehr gut arbeitendem Fanprojekt sprechen können.

So wurden einige Punkte aus unserem Schreiben bestens umgesetzt. Hier sind unter anderem die stets aktuelle Facebook-Seite, feste Öffnungszeiten (Sprechzeiten) an jedem Dienstag, regelmäßiges Fußballspielen, bei dem unter der Woche zum Teil über 30 Personen teilnehmen, im Bereich Freizeitangebote, soziale Beratung, Unterstützung von Aktionen aus der Fanszene, Vermittlung bei Problemen zwischen Verein und Fanszene oder auch Polizei aufzuzählen. Auch steht das Fanprojekt Anregungen oder Vorschlägen zu verschiedenen Veranstaltungen immer offen gegenüber und unterstützt diese soweit es möglich ist. Auch sind die Mitarbeiter bei jedem Spiel anzutreffen und klären diverse Differenzen direkt vor Ort. Die Arbeit wird gut angenommen und der angegangene Weg wird als durchweg positiv bewertet.

Zwei Punkte bleiben dennoch weiterhin mangelhaft und schränken das Fanprojekt in seinen Möglichkeiten leider stark ein. Der erste Punkt sind ganz klar die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten. Auch diese wurden bereits in unserem letzten Schreiben kritisiert. Die aktuellen sind zu klein und reichen für die Größe der Fanszene unseres 1. FC Kaiserslautern einfach nicht aus. So bleiben sie an Spieltagen geschlossen, wodurch die breite Masse an Fans nicht erreicht werden kann. Am Fancontainer stehen die Mitarbeiter zwar stets mit einem offenen Ohr zur Verfügung, mit geeigneten Räumlichkeiten wäre die Arbeit durch sich neu bietende Möglichkeiten allerdings um einiges Vielfältiger und damit effektiver. Das Problem bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten ist, dass diese im Besitz der Stadt Kaiserslautern sein müssen, da die einzige „finanzielle“ Unterstützung der Stadt durch das zur Verfügung stellen der Räume besteht.

Zum anderen ist das Budget viel zu niedrig und reicht kaum zu mehr als der Spieltagsbetreuung aus. An dieser Stelle möchten wir gerne die ungleiche Verteilung der Gelder durch das Land Rheinland-Pfalz thematisieren. Das Fanprojekt Mainz bekommt vom Land beispielsweise fast doppelt so viel Geld zur Verfügung gestellt wie das in Kaiserslautern, obwohl die Fanbasis trotz Bundesliga keinesfalls größer ist. Das Mainzer Fanprojekt hat dadurch doch erheblich mehr Möglichkeiten. Dies lässt sich schon alleine an der Anzahl der Mitarbeiter absehen. Im Fanprojekt Mainz sind 3,5 festangestellte Mitarbeiter, sowie eine Honorarkraft beschäftigt. In Kaiserslautern hingegen 1,5 Mitarbeiter, genauso viele wie im Fanprojekt des Regionalligisten Eintracht Trier, bei deutlich kleinerer Fanbasis. Der Vergleich zu Mainz zeigt, dass es trotz guter Arbeit nahezu unmöglich ist mit 1,5 Mitarbeitern den Bedürfnissen der großen Fanszene, sowie den eigenen Ansprüchen vollends gerecht zu werden ohne auf Dauer mit einem Burn-Out rechnen zu müssen. Mehr Mitarbeiter bedeuten ganz klar auch größere Möglichkeiten. Halten wir fest:  Die Mindesthöhe der Drittelfinanzierung, bei der sich die Kommune, d.h. die Stadt Kaiserslautern durch das Bereitstellen der Räume, sowie das Land Rheinland-Pfalz und der DFB die Kosten teilen reicht keineswegs aus, um die strukturellen, personellen und finanziellen Ressourcen hier in Kaiserslautern zufriedenstellend abzudecken. Es ist zudem nicht zu akzeptieren, dass das Bundesland RLP sich lediglich mit 30.000 Euro an der Finanzierung beteiligt.

Um das Fanprojekt für die Zukunft gut ausgerichtet aufzustellen, sollte sich die Stadt daher entweder intensiv um größere, geeignete Räumlichkeiten bemühen, oder ihre finanzielle Unterstützung dahingehend überdenken, diese auf die Auszahlung von entsprechenden Geldern abzuändern, sodass man sich auch nach Räumen umschauen kann, welche nicht im Besitz der Stadt sind. Die aktuellen Räume platzen bei 15 Fans schon aus allen Nähten.

Gerade in einer im Vergleich strukturschwachen Stadt wie Kaiserslautern sollte der Förderung der Jugend- und Sozialarbeit ein hoher Stellenwert zukommen. Die eigenen Räumlichkeiten sollen definitiv mehr sein als „nur“ ein reiner Treffpunkt für vorwiegend jugendliche FCK-Fans. Sie sollten im Idealfall Räume sein, in denen sich Jugendliche wohl fühlen, wo sie gerne zugegen sind. Die Folge wäre, dass die Jugendlichen Vertrauen zu den Sozialarbeitern aufbauen, welche dann helfen könnten Alltagsprobleme wie Schulden, Drogen oder Probleme in der Schule zu lösen.

Rein aus fantechnischer Sicht fehlt es an Platz um Veranstaltungen wie Workshops abzuhalten. An das Anfertigen von kleinen Choreos oder Bannern kann man aktuell gar nicht denken. Dass für Vorlesungen oder Vorträge aktuell immer Räume angemietet werden müssen, kann kein zufriedenstellender Dauerzustand sein.

Das Fanprojekt braucht allgemein eine größere finanzielle Unterstützung, um die wirklich gute und nützliche Arbeit fortzuführen und durch die engagierten Mitarbeiter weiter ausbauen zu können.

Ideen für Aktionen wie ein Fanfrühstück am Spieltag, Filmvorführungen, diverse Veranstaltungen mit Referenden, Podiumsdiskussionen, Grillen, Beiratssitzungen, KOS-Veranstaltungen oder Tagungen von Fanbündnissen und bildungspolitischen Veranstaltungen gibt es en masse, leider fehlt es an Entfaltungsraum im Sinne von angemessenen Räumlichkeiten sowie an Budget.

Wenn man kein Geld zu verschenken hat, sollte man es möglichst sinnvoll investieren… erst recht, wenn das höchste Gut der örtliche Fußballverein ist.

In diesem Sinne:
Pro Fanprojekt

Unterstützer:
Generation Luzifer
Frenetic Youth
Pfalz Inferno

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Die FCK Story – Die roten Teufel und die Politik

Am Montag, den 05. Mai 2014 zeigte das Südwestfernsehen eine Reportage, die sich mit der Geschichte des FCK seit 1998 befasst. Dabei wurden insbesondere Berührungspunkte mit der Politik aufgezeigt. Damit reagiert das SWR offenbar direkt auf die populistischen Diskussionen der letzten Monate. Zwar kommen viele bekannte Persönlichkeiten und konträre Ansichten zu Wort, unter dem Stricht bietet “Die FCK-Story” aber wenige bis gar keine neuen Erkenntnisse.

In nur knapp 30 Minuten lassen sich die Ereignisse von mehr als 18 Jahren bewegter Vereinshistorie nun mal nicht adäquat aufarbeiten. Als Kernaussage nimmt der Zuschauer mit, dass die Strukturen eines (vor allem auch politisch gewollten) WM Standortes für die 2. Bundesliga überdimensioniert sind. Die aktuelle Handhabung mit dieser Altlast ist alternativlos. Im (Süd-)Westen nichts Neues!

diefckstory

Ein Blick zurück auf 16 Jahre „Rote Teufel und die Politik“. Ein Verein gefangen zwischen zu großer Tradition und zu hohen Erwartungen. Mit Aussagen der Politiker Kurt Beck, Hans-Arthur Bauckhage, Christian Baldauf und Ex-DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger sowie von Fußballkommentator Marcel Reif, FCK-Ikone Hans-Peter Briegel und Norbert Thines, Ex-Präsident des FCK.

In diesen Tagen kämpft der 1. FC Kaiserslautern um die Rückkehr in die 1. Bundesliga. Wie wichtig der Aufstieg für die Roten Teufel wäre, zeigen nicht zuletzt die jüngsten Schlagzeilen rund um den Verein. Der Bund der Steuerzahler kritisiert illegale Subventionen, die Stadt Kaiserslautern muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den FCK gegen jede Vernunft mit Steuergeldern zu unterstützen.

Immer schon hat die Politik beim 1. FC Kaiserslautern eine wichtige Rolle gespielt – allen voran die Landesregierung rund um den ehemaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck, einen bekennenden Fan des Vereins. Diese politische Einflussnahme könnte mehr geschadet als genutzt haben, so der Vorwurf der Kritiker. Der Bund der Steuerzahler kritisiert beispielsweise, dass die Stadt Kaiserslautern auf den Kosten für ein überdimensioniertes Stadion sitzen bleibt.

“Die FCK-Story” blickt zurück auf 16 Jahre “Rote Teufel und die Politik”. Ein Verein gefangen zwischen zu großer Tradition und zu hohen Erwartungen.

Was sagen die politischen Verantwortlichen heute über ihr damaliges Handeln? Die Autoren Benjamin Cors und Frank Helbert haben mit den Entscheidern und den Begleitern des FCK gesprochen. Allen voran Kurt Beck, der sich erstmals und exklusiv zu seiner Rolle beim FCK äußert. Ex-Wirtschaftsminister Hans Arthur Bauckhage, CDU-Politiker Christian Baldauf und Dr. Theo Zwanziger, der als DFB-Präsident die WM 2006 in die Pfalz brachte, beziehen Stellung. Und auch der Fußballkommentator und bekennende FCK-Fan Marcel Reif, Ex-Spieler Hans-Peter Briegel oder auch Norbert Thines, Ex-Präsident des FCK, berichten über “ihren” Verein und die Einflussnahme der Politik.

“Die FCK-Story” ist ein politischer Blick auf den Fußballmythos Betzenberg – in einem Jahr, das als “Sollbruchstelle” des 1. FC Kaiserslautern angesehen wird.

Quelle: SWR Fernsehen

UdH# 101: Betze vs FSV Frankfurt

Nachdem unser Traum über den deutsch101coveren in den europäischen Pokal zu gelangen, am Mittwoch in München völlig überraschend platzte, gilt es nun wieder volle Konzentration für den Liga-Endspurt aufzubringen. Motivation sollte sich aus vielerlei Punkten ziehen lassen: Unsere Mannschaft scheint sich gefangen zu haben, die letzten Auftritte machen Mut, Youngster wie Jean Zimmer verleihen dem Team einen neuen Spirit. Das Beispiel Dominique Heintz hat gezeigt, dass ein zu großer Hype um junge Talente nicht förderlich ist, zu hohe Erwartungen zu viel Ballast bedeuten können. Zimmer kann nur einer der Namen heißen, mit denen es eine Truppe von “Jungen Wilden” aufzubauen gilt – ungeachtet davon, in welcher Liga sie in der nächsten Saison antreten wird. Der Betze sehnt sich nach jungen, hungrigen Spielern und nach einem frischen Wind! Diesem Thema widmet sich unser heutiger Gedankensprung.

Bevor ihr euch mit Unter die Haut Ausgabe 101 auf die Heim-Partie am Ostersonntag gegen den FSV Frankfurt einstimmt, gilt allen München-Fahrern von Mittwoch ein Wort des Dankes! Der Treffpunkt am Viktualienmarkt hat viel Freude gemacht und tatsächlich einen Hauch von Europapokal versprüht. Umso bedauerlicher, dass die Exekutive alles daran setzte, uns in die Suppe zu spucken. Doch auch das bestärkt uns zumindest in einer Sache: machtdumm und obrigkeitshörsam wie das USK, kleingeistig und bierzelttrottelig wie die Wachtmeister, spießig und versnobt wie die Münchner, kalt und kulturlos wie die Arena, konsumbeschränkt und nach Erfolg klatschend wie die FCB Fäns… Lautrer, so werre mer nie! Haltet das Feuer am lodern!

 

Gedankensprung: Zeit für den Neuanfang?

Groß ist die Ratlosigkeit, groß ist der Frust: Nach einem vielversprechenden Start in die Saison 2013/ 2014 träumte die Pfalz bereits von der Rückkehr ins Oberhaus. In Dresden Ende November dann der gefühlte Einbruch. Durch einen groben Abwehr-Schnitzer wurden nicht nur Ball und Punkte hergegeben, die Selbstsicherheit schien in der Elbe ertränkt.

Zuvor gab es schon negative Ausreißer, wie die 4:0 Niederlage in Aalen oder das 1:0 gegen die überraschend starken Sandhausener um Ex-Lautrer Denis Linsmayer. Zu Hause allerdings blieb der Betze bis dato ungeschlagen. Das sollte sich nach Dresden ändern: Es folgten Heimniederlagen gegen Düsseldorf (0:1), Paderborn (0:1) und Aalen (1:2). Auswärts ging man in Aue (1:0) und Cottbus (1:0) leer aus. Während Siege gegen Ingolstadt (1:2), Fürth (2:1), Sandhausen (2:1) und München (0:1) die Hoffnung auf ein gutes Ende immer wieder nährten, sorgte die zuletzt zunehmende Zahl von Unentschieden (Köln, Bielefeld, Karlsruhe, Bochum) dafür, dass der Aufstieg auf leisen Sohlen entwich. Ein Sterben auf Raten. Dank dem Last Minute Coup auf St. Pauli darf weiterhin gerechnet werden.

Trotz zwischenzeitiger Erfolgserlebnisse lief es seit Jahresbeginn meist  in Dauerschleife: Montags noch vollends gefrustet, baut sich über die Woche hinweg doch eine unerschütterliche Fußball-Vorfreude auf. Sie gipfelt in einem grundlosen Optimismus: „Nächstes Wochenende folgt die Wende“. Warum aber bleibt der Lernprozess aus? Weil einem Fußballromantiker nichts anderes bleibt, als darauf zu hoffen? Weil der „Blick hinter die Kulissen“ unangenehm ist? Bedenklich ist, dass sich zuletzt eine unerträgliche Gleichgültigkeit untermischte.

Wer nach der Partie gegen Bielefeld das persönliche Gespräch mit den Spielern am Steinbruch suchte, dem fällt schwer zu glauben, die Mannschaft ziehe an einem Strang. Albert Bunjaku stand nicht auf dem Platz, beteuert im persönlichen Gespräch dennoch beharrlich, alle Spieler wollten in Liga Eins, unabhängig von der Gültigkeit ihrer Verträge. Srdjan Lakic bekundet, er gebe bereits alles, um seinen Mitspielern „in den Arsch [zu] treten“. Auch andere Akteure stellen sich und zeigen Verständnis. Woran es liegt, kann keiner sagen. Was auffällt ist, dass es immer die gleichen Gesichter sind, die zusammen mit den Mitglieder und Fans über die Ursachen der Misere grübeln. Ein Karim Matmour versucht derweil sich ungesehen an einem Seiteneingang aufsammeln zu lassen, zu einem kurzen Gespräch ist er nicht bereit – „Ich will nach Hause!“.

Lassen wir uns von den jüngsten Ereignissen nicht blenden, lautet das realistische Zwischen-Resümee leider: Das wird dieses Jahr nichts, es kann nichts werden. Dafür liegt zu viel im Argen. Wie ein in Panik geratener Schiffsbrüchiger greift der FCK verzweifelt nach allem, klammert sich an jeden Strohhalm. Selbst wenn es gelingt sich über die Relegation oder gar Platz Zwei zu retten, braucht es ein Wunder, damit das FCK Fandasein in den nächsten Jahren mehr Lust als Frust wird.
Tatsache ist, dass es an einem langzeitorientierten Konzept fehlt: es gibt keinen Sportdirektor, Eigengewächse bekommen wenig Chancen zu reifen, sich zu etablieren, in Puncto Jugendarbeit sind wir längst abgehängt im Südwesten, die Personalfluktuation auf dem grünen Rasen ist schlichtweg eine Katastrophe. Verpflichtungen scheinen vielmehr nach dem Gießkannen-Prinzip als durchdacht und mit Blick auf eine langfristige Entwicklung zu geschehen. Wir leben von der Hand in den Mund, warten darauf, dass ein Wunder geschieht und nächste Saison alles besser wird. Die Verantwortlichen beschönigen die Lage bis zu einem Punkt, an dem die Fakten es nicht mehr zulassen. Dann heißt es „Tradition gewährt keine Zeit“ oder „Unser Budget lässt dies und das nicht zu“.

Das sportliche Auftreten stellt die Basis unseres Vereins dar, davon hängen Image und letztlich das ganze Wesen des FCK ab. Eine charakterstarke Einheit auf dem Platz lässt sich nicht eben in der Sommerpause zusammenkaufen, sondern will kontinuierlich aufgebaut werden. Ein überzeugendes Zukunfts-Konzept ist alles. Es verdient Geduld und bekäme sie von Mitgliedern und Fans wohl auch eingeräumt. Auf Typen wie Jean Zimmer zu setzen, könnte der erste Schritt auf diesem neuen Weg sein. Einer authentischen, jungen Truppe verzeiht man Fehler eher, sie ist glaubwürdig und wirkt identifikationsstiftend. Das muss unser Anspruch sein. Das Gros des aktuellen Kader entspricht dieser Philosophie offensichtlich nicht. Nach dem Unentschieden beim Karlsruher SC hatte „Coach Kosta“ davon gesprochen, dass eine Hälfte des Teams spielen wollte und Körpersprache gezeigt habe, die andere Hälfte habe nicht gekonnt oder nicht gewollt. Eine Erkenntnis, die ohne Konsequenzen blieb.

Der FCK braucht ein Stück weit breitere Strukturen: Nicht nur im wirtschaftlichen, sondern vor allem im sportlichen Sektor müssen Verantwortliche klar benannt und mit Kompetenzen ausgestattet sein. Hier bedarf es (Meinungs-) Vielfalt für ein konstruktives Miteinander! „Neuanfang jetzt“ ist die Aufforderung zum Umdenken, nicht um Unruhe zu stiften, sondern um wach zu rütteln und die um sich greifende Gleichgültigkeit im Vereinsumfeld zu stoppen. Es ist Zeit die Weichen zu stellen – für unseren FCK!

 

Hier geht es zur kompletten Ausgabe 101!

“Der FCK wird niemals untergeh’n…”

Jeder FCK-Fan kennt es: Das Betze-Lied „Olé Olé“ von Horst Schneider, das vor jedem Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern von vielen tausend Zuschauern gesungen wird. Für einen Filmbeitrag der SWR-Landesschau erzählt der Heidelberger Bäckermeister Schneider, wie dank Fritz Walter seine Leidenschaft für den FCK und daraus resultierend die Lautrer Vereinshymne entstanden – und macht eine Ankündigung für den Fall des Aufstiegs.