UDH #184: Betze vs. Braunschweig

’Nowend Westkurve,
184_braunschweig
das letzte Heimspiel ist erst drei Tage her und schon wieder gehts nuff uff de Betze. Schlag auf Schlag, dank englischer Woche. Auf Spieltage unter der Woche würden wir natürlich gerne verzichten. Der Kampf gegen diese fanunfreundlichen Anstoßzeiten ist deshalb weiterhin extrem wichtig. Schaffen wir uns also auch weiterhin Gehör bei DFB und DFL.
Fußball findet am Wochenende statt!

Viel Neues zu berichten gibt es seit dem vergangenen Heimspiel nicht. Die heutige Ausgabe unseres Kurvenflyers kommt deshalb auch etwas abgespeckt daher, aber nicht weniger interessant! Also schnappt euch das UdH und vertreibt euch damit die Zeit bis zum Anpfiff.
An dieser Stelle ein kleines Dankeschön an die gesamte Leserschaft und die Spenden, welche Woche für Woche eingehen. Seit mehreren Jahren lässt sich ein kleiner Kreis der „Stammleser“ feststellen, für die das UdH zu jedem Heimspiel einfach dazugehört. Die Gespräche, Rückmeldungen und Spenden freuen uns sehr. Weiterhin sind wir bemüht interessante Ausgaben rauszubringen und die Reichweite zu erhöhen.

Die Texte in unserem Kurvenflyer sollten aber auch keine Einbahnstraße sein. In letzter Zeit erreichten uns nur selten neue Berichte, die über den Horizont der UdH-Redaktion hinausreichen. Deswegen gilt: Nutzt die Chance und sendet uns Eure Texte, Berichte oder Euer Feedback einfach an udh@frenetic-youth.de. Natürlich könnt Ihr uns auch jederzeit im Stadion anquatschen!

Gut aufgestellt ist derweil auch unser Infostand. Es erwarten euch weiterhin Aufklebermotive sowie die erst kürzlich komplett überarbeitete Buttons-Auflage. Tragetaschen mit FCK Logo, sowie das übliche Repertoire sind an unserem Stand vor der Westkurve zu erwerben. Schaut also vorbei – es lohnt sich!

Am 12. Mai: Gemeinsam zu den Amateuren auf Platz 4

2018-05-03-flyer-u21--fanbuendnis-fckBlick nach vorne richten – der Zukunft den Rücken stärken. Am 12. Mai gemeinsam zu den Amateuren gegen TuS Mechtersheim auf Platz 4 (Anstoß 14:00 Uhr).

Wir Fans haben bis zuletzt auf das Wunder gehofft, bis zuletzt für unseren FCK gekämpft, nun haben wir leider die bittere Gewissheit, dass es nicht gereicht hat. Dennoch haben wir gerade in der Rückrunde gezeigt, dass der Verein alles andere als tot ist und trotz der bescheidenen Lage eine positive Grundstimmung geschaffen.

Wir vom Fanbündnis möchten diese Stimmung gerne mit in die neue Saison nehmen und den Blick direkt auf das große Ziel “direkter Wiederaufstieg” lenken.

Aus aktuellen Interviews geht hervor, dass der Kader der Profimannschaft mit einigen Spielern aus unserer Oberliga-Elf aufgestockt wird. Lasst uns unser Feuer, unsere Leidenschaft übertragen und die Jungs schon jetzt heiß auf die neue Herausforderung machen, ebenso auch die gute Saison der zweiten Mannschaft honorieren.

Nach Rücksprache mit dem Verein haben wir es geschafft, dass seit langer Zeit wieder ein Pflichtspiel der Amateure auf Platz 4 stattfindet. Der Einlass sowie der Essens– und Getränkeverkauf werden von ehrenamtlichen Helfern aus der Fanszene unterstützt. Ein Tag von Fans für Fans also.

Dazu wird jeder Cent, der bei dem Spiel durch Tickets, Bratwurst, Bier eingenommen wird oder anderweitig hängen bleibt, an das Nachwuchsleistungszentrum gespendet werden. Bringt also Hunger und Durst mit.

Karten zu je 5 Euro gibt es im Vorverkauf, ab Sonntag nach dem Spiel gegen Heidenheim am Ticketschalter in der Südtribüne zu kaufen. Ebenso besteht die Möglichkeit im Laufe der Woche sein Ticket im Fanshop zu erwerben, oder natürlich an der Tageskasse.

Lasst uns gemeinsam die Tribüne auf Platz 4 voll machen und zeigen, dass der Verein lebt.
Der 1. FC Kaiserslautern lebt durch seine Fans, er lebt durch uns!

Diese Kurve kann Spiele gewinnen!

29216827_933399900155280_4368282035555401728_nDiese Kurve kann Spiele gewinnen

Hallo FCK-Fans,

mal wieder erleben wir eine Saison, die uns sehr viel abverlangt. Eine Saison, die uns wohl mehr fordert als alles, was wir in den vergangenen Jahren schon erlebt haben, oder besser gesagt, durchmachen mussten. Und das war eine ganze Menge: Das Trainerkarussell, die ganzen Wechsel im Vorstand und Aufsichtsrat, noch dazu eine ständige Diskussion um die Zukunft unseres Stadions.

Etliche Niederlagen auf dem Platz, so oft den Berg runtergelaufen mit negativen Gedanken und schlechter Laune, so oft im Bus nach Hause gesessen und gehadert, warum man auswärts wieder nichts Zählbares geholt hat.

Fan des 1. FC Kaiserslautern zu sein ist in den letzten 15 Jahren wahrlich nicht einfach gewesen und trotzdem haben wir keine einzige Sekunde bereut, dass wir diesem Verein unser Herz geschenkt haben. Keinen Moment bereut, an dem wir unser Wappen auf der Brust getragen haben.
Mitten in der Nacht aufzustehen, um die Mannschaft auswärts zu unterstützen, früher Feierabend zu machen, um pünktlich in der Kurve zu stehen, die vielen Urlaubstage, um freitags oder montags die Männer in Rot anfeuern zu können; all das haben wir noch nie bereut. Im Gegenteil, denn dieser Verein ist uns all das wert.

Und aus diesem Grund, aus dieser Liebe zum FCK werden wir auch weiterhin den Wecker in aller Herrgottsfrühe stellen, uns Urlaub für Spiele nehmen und uns Stunden in den Zug oder ins Auto setzen, um unsere Mannschaft spielen zu sehen. Natürlich ist es eine verdammt anstrengende und belastende Situation für uns alle, doch wir können nicht den Kampf von der Mannschaft auf dem Platz erwarten, wenn wir jetzt schon aufgeben. Wenn wir – die Fans, die den Verein ausmachen – jetzt schon die Flinte ins Korn werfen, was würde uns das dann bringen? Richtig, gar nichts!

Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie kämpfen kann und wir Fans kämpfen mit!
Ein oft zitierter Satz über unsere Westkurve lautet: „Diese Kurve kann Spiele gewinnen“ und ja, wir alle wissen, dass diese Kurve, dass wir das können!
Aber jeder von uns muss sich selbst hinterfragen, ob er alles dafür tut, dass wir den Klassenerhalt schaffen:

„Bist Du bei allen restlichen Heimspielen im Stadion?“

„Unterstützt Du unsere Mannschaft auch auswärts und repräsentierst den FCK?“

„Mobilisierst Du Freunde und Kollegen und nimmst sie mit zu den Spielen?“

Jeder Einzelne von uns muss seinen Beitrag für unser Ziel leisten, jeder Einzelne muss sich dessen bewusst sein, dass es auf ihn ankommt.

Jeder Betze-Fan im Stadion, jede Stimme zählt, um unseren Verein über den Strich zu bringen. Geschafft haben wir zusammen schon vieles und das auch in weniger als acht Spieltagen. Drücken wir diesen letzten acht Spielen unseren Stempel auf, lasst uns diese scheiß Hinrunde vergessen machen. So viele Niederlagen wir auch schon einstecken mussten, so viele Wunder haben wir auch schon gemeinsam erlebt. Tragen wir unseren Teil zum nächsten Wunder bei, wir brauchen jeden Einzelnen dafür, ob auf dem Betze oder auswärts. Mit den Fans des 1. FC Kaiserslautern wird immer zu rechnen sein!
Zeigen wir allen, dass man uns niemals abschreiben sollte. Niemals, denn:

Diese Kurve kann Spiele gewinnen!

UdH# 154: Betze vs Darmstadt

coverOwend uff’m Betze!

Das erste Spiel der Saison 17/18 ist gelaufen und wieder einmal ist die Enttäuschung riesig. Mit viel Power und Vorfreude ging es rein in den Auswärtskick beim FCN. Am Ende steht die null zu drei Klatsche, die uns knallhart auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Aber was willst du als Betzefan machen, genau solche Spiele haben wir alle in der Vergangenheit zu genüge gesehen. Ein krass unterlegener FCK, der sich die Eier selbst in die Bude legt.

Zum ersten Heimspiel der neuen Runde erwartet uns der SV Darmstadt 98. Bundeligaabsteiger und somit direkter Favorit für die ersten beiden Plätze der Tabelle. Nach zwei Jahren in Liga 1 geht’s für die Lilien im Unterhaus weiter. Personell eine ganz schöne Wucht, die sich aus einigen bundeligaerfahrenen Spielern zusammensetzt. Dem entgegenzuhalten wird nicht einfach.
Anders wie unser FCK, konnte der SVD sein erstes Spiel gewinnen und wird entsprechend motiviert sein, auch die ersten Auswärtszähler zu holen.

Die 154. Ausgabe startet voll durch! Zum Lesen gibt’s einiges auf die Augen, deshalb bietet sich das UdH einfach dazu an, die Zeit vor dem Spiel sinnvoll zu nutzen und im Kurvenflyer zu stöbern, sich zu informieren und auf das bevorstehende Heimspiel zu freuen. Traditionell Blicken wir in der ersten Ausgabe der neuen Saison erst einmal zurück. In der Sommerpause stand so einiges auf dem Plan, über das es zu berichten lohnt. Um die letzte Saison dann aber so schnell wie möglich vergessen zu können, schauen wir direkt nach vorne. Sowohl sportlich wie auch aus Sicht von uns Fans gab es so einige Änderungen bei denen es sich lohnt mal etwas genauer hin zuschauen.

Das Drunter und Drüber in der fußballfreien Zeit gehört fast schon dazu. Der „Dauerbrenner“ des sportlichen Neuanfangs war auch in den vergangenen Wochen wieder ein großes Thema. Der Wunsch endlich mal in ruhigeres Fahrwasser zu gelangen und sportlich positiv auf sich aufmerksam zu machen steckt wohl in jedem FCK Fan. Inwieweit dies zur neuen Saison möglich ist, wissen wir natürlich auch nicht. Ein Blick in Richtung Zukunft und genaues Betrachten der Gegenwart lässt sich aber durchaus riskieren. Ebenso interessant, aber leider auch sehr kritisch zu betrachtet, ist ein Blick aus Sicht der Fans auf die neue Saison. Pläne der Ausgliederung, Kollektive und intransparente DFB Strafen, Zerstückelung der Spieltage, extreme Kommerzialisierung des Fußball. Um nur ein paar Stichworte zu nennen, die jeden Fußballfan zum Denken und Agieren anregen sollte.

Packen wir es gemeinsam an.

Für den FCK, für die Westkurve, für unseren Fußball!

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UDH SONDERAUSGABE: BETZE INTERNATIONAL

coverServus, ihr Tramps vun de Palz!
„Wie schön es wäre, wenn‘s gelingt, dass der Pokal uns nach Europa bringt“ Diese Zeilen waren beim Pokalspiel gegen Leverkusen in der Saison 2009/2010 auf einer kleinen Choreo unserer (damals drei Jahre alten) Gruppe in Block 7.1 zu lesen. Nun schreiben wir den Juli 2016, Frenetic Youth ist 10 Jahre alt und wir befinden uns tatsächlich mit unserem FCK auf der Reise in europäische Gefilde. Gut, zwar haben wir uns nicht via DFB-Pokal für den Europapokal qualifiziert, sondern fahren einfach zu einem Testspiel gegen einen englischen Zweitligisten.
Aber egal, der treue Betzefan erfreut sich auch an den kleineren Dingen des Lebens und so konnten sich im Vorverkauf wohl gut und gerne 900 – 1.000 Fans für den Testkick motivieren und kauften sich Karten für das Spiel, sehr geil!

Da das Spiel wohl für viele FCK-Fans (vor allem für die Jüngeren unter uns, die die internationalen Zeiten unseres Vereins nicht miterlebt haben) eine kleine Besonderheit in den letzten Jahren darstellt, haben auch wir uns nicht lumpen lassen und eigens für diesen gemütlichen Wochenendausflug eine kleine Sonderausgabe unseres Kurvenhefts aufgelegt.

Inhaltlich beschränken wir uns dabei auch foglich auf den internationalen Trip und bieten euch Informationen zu der internationalen Historie unseres Vereins, der Stadt London und ihren Vereinen, sowie der Fankultur in England. Wir hoffen, es ist für jeden und jede etwas dabei und wünschen allen mitreisenden FCK-Fans einen gemütlichen Tag in London und dass die 3 Pun.. äh nee.
Betze!!

Hier geht’s zur kompletten Sonderausgabe!

Sammeln für Second Fan Shirt!

2014-10-31-second-fan-shirtHallo Betze-Fans!

Sicher haben einige noch die letzten Kleiderspenden in Erinnerung, die in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden. Hierbei war die Resonanz aus der Fanszene enorm groß und bei beiden Aktionen kam einiges zusammen, womit wir Menschen helfen konnten. Hierfür nochmal ein großes Dankeschön an euch alle! An diese Aktionen möchten wir anknüpfen und zusammen mit euch die Kampagne “Second Fan Shirt” von Football Supporters Europe unterstützen.Worum geht’s? Im Rahmen der Kampagne werden europaweit gebrauchte Fanartikel gesammelt, welche daraufhin online verkauft werden. Gefragt sind beispielsweise Trikots, Fanschals, Mützen, Fanzines, Wimpel, einfach alles an Fanartikeln was ihr noch so zuhause rumliegen habt und nicht mehr braucht. Der Gewinn der bei dieser Aktion erzielt wird, kommt zu 100% Organisationen zugute, welche sich damit befassen, Flüchtlingen in ihrer neuen Heimat die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Partizipation über diverse Fußballangebote zu bieten.

Wie könnt ihr helfen? Beim Heimspiel gegen den VfL Bochum wird es die Möglichkeit geben eure Sachspenden am Container des Fanprojektes Kaiserslautern hinter der Westkurve abzugeben. Des weiteren bietet euch das Fanprojekt in der Woche vom 10.-13.11 die Möglichkeit, nach telefonischer Rücksprache, eure Spenden in ihren Räumlichkeiten in der Pariser-Straße 23 abzugeben. Meldet euch hierzu direkt beim Fanprojekt unter 0175 2994960 (Christian Hirsch) oder 0175 2994958 (Stefan Michels).Bei allgemeinen Fragen wendet euch an kontakt@frenetic-youth.de. Mehr Infos zur Kampagne findet ihr unter http://www.aktive-fans.de.

Wir freuen uns sehr über eure Hilfe,

Frenetic Youth und Fanprojekt Kaiserslautern

UdH# 108: Betze vs Fortuna

udhServus Betzefans!

War das schon wieder bitter letzte Woche in Heidenheim… Die Mannschaft zeigte erneut teilweise gute spielerische Anätze, Kampf und konnte durch den Jokertreffer von Amin Younes den groß umjubelten Führungstreffer erzielen. Doch wie schon in Sandhausen, Aalen und Fürth konnte man die Führung nicht über die Zeit bringen, geschweige denn ein zweites oder drittes Tor nachlegen. Unterm Strich steht wieder “nur” ein Punkt in der Ferne zu Buche. Auch wenn nach fünf Auswärtsspielen weiterhin auf den ersten Auswärtssieg gewartet werden muss und der Frust nach dem Gegentor groß war – Mund abputzen und weitermachen!

… und zwar am heutigen 11.Spieltag gegen den Tabellenzweiten aus Düsseldorf. Mit einem Heimsieg würde man die Düsseldorfer überholen und könnte wieder ganz oben anklopfen. Daher gilt es an die Leistungen der vergangenen Heimspiele anzuknüpfen und die Gäste vom Rhein mit null Punkten nach Hause zu schicken!

Mit Blick auf die Themenliste der heutigen UdH-Ausgabe #108 darf sich die Leserschaft auf eine abwechslungsreiche und ordentliche Themenvielfalt freuen: Im Gepäck sind neben dem Gegnerbericht vom Wuhlesyndikat (Danke nach Berlin!), Hoppingbericht aus Brasilien auch wieder mehrere Texte aus den Rubriken “Blick auf” und “Kurz und Knapp”, die euch mit den neuesten Entwicklungen in den Fanszenen vertraut machen. Außerdem findet Ihr einen interessanten Text zur Vorstellung des Fanprojektes vor dem Jugendhilfeausschuss unter der Rubrik “Stadtgeflüster”. Aber lest selbst! Kritik, Wünsche oder Lob – wie immer gerne – an udh@frenetic-youth.de, oder quatscht uns einfach im Stadion an.

Doch nun gilt es, das Fritz-Walter-Stadion zum Scheppern zu bringen: Der Letzte Sieg gegen die Fortuna datiert aus dem Oktober 1995 und liegt fast genau 19 Jahre zurück. Eine extra Portion Motivation also, um den Betze mal wieder richtig beben zu lassen und die Mannschaft zu drei Punkten zu führen! Druff!

Auf geht’s Westkurve!
Let’s go Betze!

 

Hier geht’s zur kompletten Ausgabe 108

UdH# 106: Betze vs Union Berlin

106coverMittwoch, 17:30 uhr – Wer der Meinung ist, das sei eine passable Fußball-Zeit, der frisst auch kleine Kinder, säuft das Blut von süßen Baby-Robben… oder schlimmer: Red Bull! Aber gut, wir sind viel Wahnsinn gewohnt und wundern uns kaum noch über die Absurditäten dieses “Geschäfts”. Neben all dem Blödsinn der passiert, droht der wahren Passion, dem Fußball selbst, oftmals die nötige Aufmerksamkeit verloren zu gehen. Das ist nicht schön, aber alternativlos. Was wären wir, wenn wir versuchten die Störgeräusche auszublenden, nicht mehr zu motzen? Ducker, die windige Kompromisse eingehen und sich die Wahrheit zurechtbiegen! Abgestumpft, kapitulierend vor den Entwicklungen unserer Zeit! Schatten unserer selbst, nur noch Schatten einer Bewegung, nach deren Idealen Freiheit und Werte die Dinge lenken. Nicht die planke Geldgier irgendwelcher Verbände und Konzerne. Dafür sollten wir kämpfen bis zum Schluss und uns konsequent positionieren! Wir dürfen nicht zusehen, wie die Red Bulls dieser Welt weiter in unsere einstigen Freiräume drängen!

Mit diesem kleinen Exkurs möchten wir auf die Fanversammlung am 02. Oktober aufmerksam machen. Mehr zu diesem und weiteren Themen lest ihr in “Unter die Haut” Ausgabe 106. Dabei viel Spaß und bevor wir es vor lauter Mittwochmittagtermin, 300 KM-Regel, verkauften Stadionnamen, Retortenclubs und Ultras in Haft vergessen: Auf dem Betze findet ein Fußball-Spiel statt! Lasst uns die Mannschaft zum nächsten Heimsieg schreien, Farbe ins Spiel bringen und “unseren” Fußball zelebrieren – ohne dabei seine Auswüchse ohne Reaktion hinzunehmen.

Fanversammlung am 2. Oktober

Servus FCK-Fanclubs,

das Gebilde RB Leipzig marschiert und befindet sich bereits nach den ersten Spieltagen auf Kurs in Liga eins. Wie bereits in den vergangenen Wochen deutlich wurde, stellt dieser „Verein“ für uns, als Initiatoren der Kampagne „Nein zu RB – Für euch nur Marketing, für uns Lebenssinn“, einen gravierenden Einschnitt in die bestehende deutsche Fußball- und Vereinskultur dar.

Ein Unternehmen wie Red Bull nutzt die Emotionalität, die Leidenschaft und unsere Begeisterung für diesen Sport einzig und alleine dafür, Aufmerksamkeit für seine Produkte zu erlangen und schlussendlich Profite zu maximieren. Diese Art der Produktplatzierung ist für uns nicht tragbar, vor allem auch, oder gerade weil wir in Kaiserslautern ganz andere Werte und Tugenden mit dem Fußball in Verbindung bringen, als Habgier und Gewinnstreben.

Natürlich ist uns bewusst, dass ein erfolgreicher Protest, egal in welcher Form, nur zusammen als Fanszene des 1. FC Kaiserslautern möglich sein wird. Deshalb laden wir euch ein, möglichst zahlreich dieses Thema auf der Fanversammlung am 2. Oktober in entspannter Runde zu diskutieren und Meinungen auszutauschen.

Ebenso sind wir natürlich bereits im Vorfeld froh über jeden FCK-Fanclub, der sich unserer Kampagne anschließen und als Unterstützer gelistet werden möchte, je breiter die Basis der Ablehnung desto größer die Aufmerksamkeit! Wendet euch hierzu einfach an folgende Adresse: kontakt@nein-zu-rb.de

 

Hier geht es zur kompletten Ausgabe 106!

“Preludio”-Interview mit Frenetic Youth

Über den sportlichen Ausgang unseres Gastspiels am vergangenen Samstag in der Kleeblattstatt möchten wir an dieser Stelle nicht viele Worte verlieren: Da war sicher mehr drin! Wenn sich der Betze demnächst auch auswärts cleverer anstellt, dürfte diese Saison weiterhin viel Freude bereiten. Um euch die kurze fußballfreie Zeit bis zum nächsten Heimspiel zu vertreiben, gibt es nachfolgend ein Interview, das am Samstag im “Preludio”, dem Infoflyer der Fürther Ultras “Horidos 1000” erschienen ist. Viel Spaß beim Lesen!

 

Servus nach Kaiserslautern!
Danke zuerst einmal, dass ihr unsere Anfrage angenommen und euch bereit erklärt habt, einen tieferen Einblick in die Materie Ultras in Kaiserslautern zu geben.
Am besten fangen wir mit einem kurzen Abriss eurer Geschichte an. Wie und wann entstand denn die Gruppe Frenetic Youth?

Servus nach Fürth! Um die aktuelle Gruppenkonstellation in der aktiven Fanszene verstehen zu können, bedarf es einen kurzen Rückblick in das Jahr 2006. Das Pfalz Inferno beschloss, sich nach langer Sektionsrolle von der damaligen Hauptgruppe Generation Luzifer loszusagen um ab sofort eigenständig zu agieren. Die Gründe hierfür waren grundsätzliche Differenzen in der Idee wie man den Ultragedanken ausleben wollte. Zeitgleich wuchs eine neue Generation von jungen Ultras in Kaiserslautern heran, die zwar bis dahin schon in der Szene aktiv waren, allerdings den massiven Tatendrang verspürten etwas nach eigener Vorstellung aufzubauen. So schlossen sich im Sommer 2006 zwölf Jugendliche mit großen Plänen zu Frenetic Youth zusammen. Uns war es damals wichtig gleichberechtigt zu entscheiden ohne Vorstand oder ähnliche Gremien. Nun gehen wir in das neunte Jahr, sind über 50 Leute und treffen unsere Entscheidungen immer noch basisdemokratisch.

Da ihr ja mittlerweile schon in euerm 9. Jahr als Gruppe besteht, hat sich innerhalb bestimmt viel in Sachen Selbstverständnis, Außendarstellung, Prinzipien etc. getan. Könntet ihr uns hier einen Einblick geben, was es für euch heißt Ultras zu sein und zu leben?

Puh, darüber könnte man sicherlich 50 Seiten schreiben, wir wollen es trotzdem versuchen es einigermaßen kurz zu halten. Es ist schwierig bzw. gar unmöglich sagen zu können DAS ist Ultra. Dafür ist diese Bewegung zu Facettenreich und gerade das macht sie so faszinierend und einzigartig.
Im Prinzip muss jeder zunächst für sich selbst entscheiden was es heißt Ultra zu sein und zu leben. Persönlich gesehen fängt Ultra tief im Herzen an, geht über den Kopf und endet im Handeln. Umso länger FY besteht, desto klarer wird, dass man den Leuten den Freiraum lassen muss Ultra für sich zu definieren und zu leben.

Ganz klar steht im Vordergrund die Liebe zum eigenen Verein und die Verbundenheit zu seiner Stadt. Völlig egal wie weit die Wege sind und wie schwierig die Zeit ist, wichtig ist, immer vollen Einsatz zu geben und das nach den eigenen Vorstellungen zum Ausdruck zu bringen. Diese Einstellung legt man nicht nach 90 Minuten an den Stadiontoren ab. Auch in Sachen Vereinspolitik ist es uns wichtig, diese im Auge zu behalten, mit zu gestalten, auf Probleme aufmerksam zu machen und der Stachel in der Wunde zu sein.
Auch in allem was Fanpolitik betrifft engagieren wir uns. Wir freuen uns, dass die, von uns angestoßene, Kampagne „Nein zu RB“ auch von euch unterstützt wird. Nur gemeinsam können wir der zunehmenden Kommerzialisierung den Knüppel zwischen die Beine werfen.

Darüber hinaus war und ist es uns wichtig die Subkultur Ultra fest in der Stadt zu verankern und uns mit anderen Subkulturen zu vernetzen. Das passierte in den letzten Jahren Schritt für Schritt und die gegenseitige Akzeptanz wuchs zum Beispiel durch die von uns organisierte und mittlerweile etablierten Partyreihe “Wir alle sind K-Town”. Kaiserslautern hat viele unterschiedliche Kulturen zu bieten von den Malern bis hin zu den Musikern. Natürlich nutzen wir diese Gelegenheit gerne um für unseren Rapper Juses etwas Werbung zu machen. Kauft euch die EP „Sogenannter Fußballfan“, die Texte sagen viel über das aus wie das Leben in Kaiserslautern abläuft.

Wir sind für alle Menschen offen die unsere Idealen teilen und mitgestalten wollen. Egal ob groß, klein, aus sozial schwächeren Verhältnissen oder Akademiker. Jeder findet seinen Platz und kann sich so ausleben und einbringen wie er es für sich selbst am besten kann. Für uns ist die sehr enge Freundschaft, das ehrliche Miteinander, das Fundament einer funktionierenden Gruppe. Diese Einstellung tragen wir seit Gruppengründung in uns, zeigen diese nach außen und geben das so an die jüngere Generation weiter. Gerade die jüngere Generation ist schon immer unser Hauptthema gewesen. In unserem Förderkreis engagieren sich Jahr für Jahr zwischen 150 und 200 junge Menschen. Da geht es um mehr als die hinterletzte Ultragruppe aus der 7. Liga zu kennen oder von krassen Geschichten zu erzählen. Wir wollen diesen jungen Menschen etwas für das Leben mitgeben. Einen kritischen Blick auf die Gesellschaft, Werte wie Loyalität und Respekt und die Erkenntnis, dass es Menschen gibt, die einen so akzeptieren wie man ist. Selbstverständlich positioniert sich unsere Gruppe ganz klar gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie und jegliche Art der Diskriminierung.

Leider gab es in den vergangenen Jahren immer wieder harte Schicksalsschläge für verschiedene Leute aus der Gruppe. Gerade in diesen Situationen hat die Gruppe Größe bewiesen und sich um die Leute gekümmert. Der von vielen Gruppen verwendete Ausspruch „Brüder“ zu sein, also eine tiefere Verbindung zu seinen Freunden zu haben als dies in der Mainstreamgesellschaft mit ihren oberflächlichen Unibekanntschaften, Discocliquen und sonstigen Interessengemeinschaften der Fall ist, ist bei uns Realität. Das sind die Momente in den man stolz sein kann, das ist unser Selbstverständnis und dies ist hundertmal wichtiger als jeder gute Support oder ein gewonnener Kampf.

Die Außendarstellung ist natürlich gerade in einer Fanszene mit drei etablierten Ultragruppen immer ein interessanter Punkt. Auf der einen Seite gilt es gemeinsam mit allen Gruppen eine gewisse Geschlossenheit zu zeigen und andererseits auch als eigenständige Gruppe Akzente zu setzen. Wenn man sich die Bilder anschaut, dann kann man deutlich unsere Linie erkennen, gerade das dunkelrot-weiß-rote Farbmuster ist unser Erkennungsmerkmal geworden. Auch das Auftreten der Gruppe ist uns immer wichtig gewesen. Sicher waren wir da am Anfang etwas ernsthafter unterwegs als heute. Klar ist eine gewisse Disziplin notwendig aber es muss auch alles noch Spaß machen. Wir haben keine Lust angepasst und ausrechenbar zu sein, es muss immer Platz für Spontanität und auch für die ein oder andere überlegte Aktion sein. Diese Veränderungen kamen nicht zuletzt durch unsere Freundschaft zur Horda Frenetik Metz zu Stande. Die Jungs und Mädels sind kaotisch aber haben trotzdem alles im Griff, einfach alles etwas weniger spießig als in Deutschland. Wir sind unglaublich froh mit einer solchen Gruppe wie die Horda befreundet zu sein. HFY ULTRAS!

Ansonsten hatten wir in den letzten Jahren massiven Stress mit den Bullen, der irgendwann darin gipfelte, dass rund 30 Leute aus Gruppe und Umfeld mit Stadionverbot vor den Toren standen. Trotz dieser Erfahrung werden wir uns nie von den Bullen schikanieren lassen, wir werden weiter unsere Entscheidungen treffen und diese durchziehen. Klar wird da eine Drohkulisse aufgebaut, aber einschüchtern lassen? Nicht mit uns!

Die Ultras-Szene in Kaiserslautern besteht ja neben euch auch noch aus den Gruppen Generation Luzifer und Pfalz Inferno. Wie ist das Verhältnis zu den besagten Gruppen und gibt es weitere Gruppen, die hier erwähnenswert sind oder euch evtl. auch ziemlich nahe stehen?

Ganz klar gibt es in verschiedenen Themen unterschiedliche Auffassungen. Dadurch entstanden drei unterschiedliche Gruppen. Durch die Tatsache, dass nach und nach alle Gruppen eigene Räumlichkeiten bezogen und jede Gruppe einen eigenen Block in der Westkurve hatte, nahmen die Berührungspunkte ab.  Jedoch wusste man immer, dass es bei den “großen” Themen wie Fan-und Vereinspolitik, brisanten Spielen oder Choreographien nur gemeinsam geht.
Da die Heimspielstimmung immer schlechter wurde, setzten sich die Gruppen Ende der vergangenen Saison zusammen und sprachen darüber, wie man diesem Trend entgegenwirken könnte. Dabei wurden auch viele Probleme und Problemchen aus der Welt geschafft, so dass das Verhältnis zwischen den Gruppen heute so gut ist wie schon lange nicht mehr. Wir sind froh mit der Generation Luzifer und dem Pfalz Inferno Freunde an unserer Seite zu haben, auf die wir uns hundertprozentig verlassen können.
Neben FY, GL und PI gibt es noch die ein oder andere kleinere Gruppe, die den jeweiligen (vielleicht Hauptgruppen sodass es verständlicher wird) Gruppen zwar mehr oder weniger nahe steht und den oben beschriebenen neuen Weg mitgeht, allerdings für sich selbst ihren eigenen Vorstellungen nachgeht.

Seit dieser Saison steht ihr zusammen mit den anderen Gruppen wieder im Unterrang der Westkurve, nachdem ihr vor nicht allzu langer Zeit erst den Weg in den Oberrang angetreten seid. Was waren die Gründe für den erneuten Umzug zurück an den Spielfeldrand? Könnt ihr nach den ersten Heimspielen schon ein Fazit ziehen, ob dieser Schritt der richtige war?

Die ersten sieben Jahre standen wir immer in Block 7.1. Neben uns war das Pfalz Inferno im Block 8.1 positioniert, während die Generation Luzifer sich bereits 2006 entschieden hatte in Block 8.2 zu gehen. Ihr könnt euch vorstellen, dass mit dem Wachsen der beiden Stimmungszentren 7.1/8.1 und 8.2 zahlreiche Probleme aufkamen. So sangen wir fast immer asychron und auch die Abstimmung der Vorsänger klappte nur mäßig. Als PI dann nach oben ging, wurden die Probleme noch offensichtlicher, auch wenn unser Block auf locker 300 Aktive angewachsen war. Die Stimmung bei Heimspielen wurde immer schlechter und wir beschlossen nach oben zu gehen um mit den anderen Gruppen ein Stimmungszentrum zu bilden. Im Rückblick lässt sich sagen, dass der Versuch gescheitert ist. Wir verloren durch den Umzug doch einige Umfeldleute und durch die baulichen Gegebenheiten war der Abstand zwischen den Gruppen immer noch riesig. Am allerschlimmsten war aber wohl die Entfernung zum Spielfeld. Das Gefühl nicht mehr ins Spiel eingreifen zu können war eines der zentralen Argumente sich wieder Gedanken über den Standort zu machen.
Ende der vergangenen Saison waren wir dann wirklich am Tiefpunkt der Stimmung auf dem Betzenberg angekommen. Glücklicherweise sahen das auch die anderen Gruppen so. In vielen und langen Gesprächen stellten wir einen Plan auf, wie die Stimmung langfristig verbessert werden soll und da war der Umzug ein zentraler Punkt.
Nun haben wir 3 Heimspiele hinter uns und bis jetzt sieht es so aus, als ob sich der Umzug auszahlen würde. Natürlich müssen sich noch viele Abläufe einspielen, aber die Ansätze sind vielversprechend. Auch das Feedback vieler Kurvenbesucher bestätigt uns in diesem Schritt. Jetzt heißt es weiter konsequenten arbeiten.

Der FCK ist ja noch einer der letzten Vereine im „Profifußball“ der noch als e.V., also nicht als Kapitalgesellschaft geführt werden. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem Verein? Gibt es bestimmte Aufgaben, die ihr übernehmt oder Projekte, die in letzter verwirklicht werden konnten?

Das Engagement für Vereinspolitik ist uns quasi in die Wiege gelegt. Spätestens nach dem unsäglichen Ausbau des Fritz-Walter-Stadions für die WM 2006 und die damit verbundenen massiven Schwierigkeiten für den FCK haben wir uns geschworen, immer kritisch aber konstruktiv an unserem FCK mitzuwirken. Die Grundlage dafür ist die Vereinsmitgliedschaft. Alle FY Mitglieder sowie alle Leute aus dem engeren Umfeld müssen Mitglied beim FCK sein, da gibt es keine Ausnahmen. Nur so können wir auf den Mitgliederversammlungen unsere Positionen vorbringen und umsetzen. So wurden in der Vergangenheit beispielsweise Anträge zur klaren Positionierung für fangrechte Anstoßzeiten und für die Nicht-Verlängerung des Vertrages mit Viagogo durchgesetzt.
Außerdem gibt es regelmäßige Gesprächsrunden mit dem Vorstand aber auch dem Trainer und nun auch dem Sportdirektor. Dort wird sehr offen und schonungslos gesprochen. Beide Seiten haben aber vereinbart, dass die Inhalte der Gespräche vertraulich bleiben. Deswegen können wir nicht so sehr ins Detail gehen.

Was als aktuelles Beispiel genannt werden kann, ist die Geschichte mit dem orangenen Heimtrikot. Das hat bei vielen FCK Fans und somit natürlich auch in der Fanszene für viel Ärger gesorgt. Wir haben mit dem Verein nach Lösungen gesucht und so können die FCK Fans jetzt abstimmen wie das Trikot 2015/16 aussehen soll.
Wenn wir über den Verein reden, wollen wir nicht vergessen auch ein großes Lob an die Fanbetreuung loszuwerden. Christoph, Timo und Sabrina haben immer ein offenes Ohr und haben schon oft zwischen der Fanszene und dem Verein vermittelt.

Zusammenfassend können wir sagen, dass wir uns sicher immer auf einem schmalen Grad zwischen „Einlullen lassen“ und einer fundamentalen Oppositionsrolle bewegen. Es bleibt weiter wichtig eine kritische Distanz zu wahren und Probleme klar zu benennen. Wir sind allerdings dazu übergegangen das eher direkt mit den Verantwortlichen als über die Öffentlichkeit auszutragen.

Der 1.FC Kaiserslautern e.V. kratzt ja auch regelmäßig an den Toren zur 1.Liga. Mit ausbleibendem Erfolg des Vereins, könnte auch eine Ausgliederung für euern FCK interessant werden. Gab es hierzu von Vereinsseite schon Bestrebungen oder Ansätze, die bekannt wurden? Wie würdet ihr dem ganzen Vorhaben gegenüberstehen?

Eine Ausgliederung ist beim FCK laut Vorstand aktuell kein Thema, aber sicherlich sind wir immer darauf vorbereitet gegen diese Ausgliederung mit allen Mitteln zu kämpfen. Eine ausgegliederte Profiabteilung wäre nicht mehr der 1. FC Kaiserslautern, den wir lieben. Wir sind stolz darauf, dass wir immer noch im Fritz-Walter-Stadion spielen und unser Verein der 1. FC Kaiserslautern e.V. ist. Wir kämpfen darum dies zu erhalten.
Weiterhin glauben wir nicht, dass eine Ausgliederung direkt einen sportlichen Aufstieg mit sich bringt. Vielmehr muss es dem FCK gelingen sich als Gegenspieler zu den ganzen seelenlosen Kapitalgesellschaften zu positionieren. Das ist einzigartig und somit auch für Sponsoren interessant.

Zum Schluss dürft ihr gerne noch ein „Abschlusswort“ an unsere Leserinnen und Leser richten.

Sicher hoschd du recht wonn du sagschd, dass der´s Annerschwu a g´fallt – awwer annerschwu is annerschd – Un halt net wie in de Palz! 😉

UdH# 105: Betze vs FSV Frankfurt

105coverBevor wir uns am Wochenende beim 598. Wurstmarkt der kühlen Schorle hingeben, gilt es Freitagabend volle Aufmerksamkeit für 90+X Minuten Fußball auf dem Betze aufzubringen. Sicher gibt es attraktivere Gegner und coolere Anstoßzeiten, trotzdem sollte es jede/r irgendwie gemeistert bekommen, sich bis 18:30 Uhr in die Westkurve zu hetzen! Schafft eich nuff!

Argumente für  den Stadionbesuch gibt es derzeit reichlich wie lange nicht: Die Mannschaft zeigt sich in einer ordentlichen Verfassung, wenngleich die Leistung nicht selten Luft nach oben ließ. Zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison zu tolerieren. Ähnlich gestaltet sich das Bild beim Blick in die Kurve: Zu Hause wie auswärts wurden zuletzt gute Auftritte hingelegt. Kein Vergleich zur letzten Saison. Aber auch hier geht mehr, also dran bleiben!

Nun überlassen wir euch der neuen Ausgabe 105 und als Vorgeschmack an dieser Stelle einem Gedankensprung zur Rolle der Ultras im modernen Fußballgeschäft. Gönnt euch!

 

Die Ultrakultur und ihr Platz in der kommerziellen Fußballwelt

Wenn man von modernem Fußball spricht, befindet man sich in einem Zeitraum ab 2000 bis heute. Ein Zeitraum, in der Fußball nicht mehr nur Kultur ist, sondern zum ersten Mal für alle Fußballbegeisterten sichtbar, wirtschaftliche und gewinnorientierte Zwecke erfüllt. Um zu zeigen, dass es sich hierbei nicht nur um eine vage Behauptung handelt, müssen verschiedene Ereignisse dieser Jahre noch einmal aufgezeigt werden.

In der Saison 2000/2001 wurden die Übertragungsrechte des DFB für 385mio EUR/ Jahr an die Kirch-Gruppe verkauft. Dieses Ereignis war sinnbildlich für den enormen Anstieg an Fernsehgeldern und Budgetverteilungen für die Vereine des Profifußballs und zog somit immer mehr Möglichkeiten zur Werbung durch den Fußball in Form von Sponsoring und Vermarktung nach sich. Durch diese Mehreinnahmen war es Fußballvereinen möglich, mehr Geld für gute Fußballspieler und Rahmenbedingungen (Stadien, Stadionumfeld, Nachwuchsarbeit, …) auszugeben.

Mit dem Verkauf von Übertragungsrechten an privatisierte Fernsehsender fand auch zum ersten Mal die Splittung der Spieltage statt, um den Fußball an so viele Fernsehzuschauer wie möglich zu verkaufen. Die Belastungen und Folgen hierdurch für Fans bei z.B. Auswärtsspielen sind ja bekannt. Auffällig hierbei sind die Terminierungen des sogenannten „Top-Spiels“, welches nie gleichzeitig mit anderen Partien samstags und sonntags stattfindet. „Top-Spiele“ sind später und mit eigener Vorberichterstattung angesetzt. Ebenso sind die Partien der 2. Bundesliga früher angesetzt, um dem Zuschauer diese Spiele auch zu zeigen. Die Topmannschaften, egal ob 1. oder 2. Bundesliga, spielen fast nie zur gleichen Zeit. Der Fußball im Fernsehen ist nicht mehr nur der Sport – er ist die absolute Fußball-Show.

Mit den Neubauten und Ausbauten der Fußballspielstätten im Vorfeld der WM2006 in Deutschland wurde ein weiteres Kapitel in der Modernisierung nicht nur des Fußballs, sondern des gesamten Kulturbereichs Sport geschrieben. Riesige Investitionen flossen in neue Stadien und Ausbauten sowie enorme Verbesserungen oder auch Neubauten der Umfelder von Stadien und der Ausbau von Verkehrssystemen zur komfortablen An- und Abreise bei Events in Stadien. Fußballvereine steigerten hierdurch Einnahmen durch Logen und VIP-Bereiche sowie mehr Plätze für Werbung in den Stadien. Ebenso werden Stadien seither nicht nur als Spielorte für Fußball genutzt, sondern auch für z.B. Konzert-Events oder Präsentationen für Automobilhersteller (Vorstellung des Porsche Maccan im Fritz-Walter-Stadion, April 2014). Es zeigt sich also: Man möchte neue Zuschauergruppen ansprechen und für die Vermarktung in Spielstätten einladen. Eine weitere gewichtige Rolle spielt die Namensgebung. Durch die Bautätigkeiten an Stadien nach der Jahrtausendwende sind heute in Deutschland nur noch wenige Vereine übrig, die ihren Stadionnamen nicht vermarktet haben (Kaiserslautern, Bremen, Berlin ,…) – Häufig genannte Beispiele für Stadionvermarktung sind Dortmund (Signal Iduna), München (Allianz), Hamburg (Imtech).

Ein weiterer Meilenstein des modernen Fußballs wurde mit dem Einstieg von Investoren bei den Retortenvereinen Leipzig, Wolfsburg und Hoffenheim gesetzt. Fußballvereine wurden z.B. in GmbHs ausgegliedert und finanziell von Investoren unterstützt. Jüngstes Beispiel hierzu ist die Vermarktung von Red Bull durch Fußballvereine in New York, Brasil, Salzburg und Leipzig. Die Wettbewerbsverzerrung, die hierdurch entsteht wurde in verschiedenen Ausgaben des UdH schon dargestellt und wird mittlerweile auch jedem bekannt sein.

Welche Rolle spielt Ultra und Fankultur in der Welt des modernen Fußballs?

Man könnte nun sagen, dass das ja alles halb so wild sei – immerhin bekommen Vereine durch verstärktes Marketing und Sponsoring ja auch mehr Geld – Und das kann ja nur gut sein? Nein. Spätestens dann, wenn auch der letzte Befürworter des modernen Fußballs Eintrittspreise zahlt, die einem ganzen Tagesgehalt entsprechen, ist die Kettenreaktion des Millionengeschäfts Fußball auch bei ihm angekommen.

Ultra als Subkultur hat sich zum Ziel gesetzt, auf diesen Vorgang aufmerksam zu machen und an der Bereicherung der Fußballkultur lautstark Kritik zu üben. Denn sobald ein Kulturbereich nur noch zu Werbezwecken und Geldmehrung benutzt wird, fällt der eigentliche Aspekt der Kultur weg und nur noch wirtschaftliche Zwecke stehen im Vordergrund. Ultras engagieren sich und haben sich in den vergangenen Jahren in vieler Hinsicht gegen den Verfall der Fankultur und Tradition stark gemacht: Die Mitbestimmung der Fanszene als Mitglieder im Verein ist hierbei sehr wichtig. Im Fall von RB Leipzig ist Mitbestimmung nicht möglich – man möchte sich den Strukturen einer Fanszene entziehen und sieht diese nicht als Bestandteil des zukünftigen Fußballs.

Gestaltung und Mitarbeit in Initiativen wie „Kein Kick vor zwei“, um auf die Ausdehnung der Spieltage nach Vorgaben der Pay-TV-Sender aufmerksam zu machen, sind bisher meistens gelungen. Die Probleme, die diese Ausdehnungen von Freitag bis Montag für Auswärtsfahrer mit sich bringen und die wirtschaftlichen Hintergründe wurden in den vorhergehenden Abschnitten schon angerissen. Einer der bislang größten Schritte der Ultraszene gegen den modernen Fußball ist die Kampagne „Nein zu Red Bull“, die auf das Vorgehen in Leipzig aufmerksam macht. Die Kampagne wurde umfassend in der letzten UdH-Ausgabe (#104) vorgestellt. Bislang hat die Kampagne hohe Aufmerksamkeit gewonnen und wurde in diversen Zeitschriften und Online-Zeitungen publiziert. Organisation in Bündnissen wie z.B. „Pro Fans – ohne uns kein Kick“, die auf verschiedene Probleme, die der moderne Fußball mit sich bringt, aufmerksam und sich für betroffene Fußballfans stark machen, zeigen ebenfalls, inwiefern Fußballfans einen Standpunkt haben und diesen auch nach außen vertreten. Bündnisse unterstützen auch viele Kampagnen und Initiativen, die von verschiedenen Ultragruppierungen gestartet wurden und helfen bei der Verbreitung.

In dieser Welt des modernen Fußballs, in der Sponsoren und Investoren den Sport zur Profitmehrung benutzen, nehmen Ultras die wichtige kritikübende Rolle ein. Mit den in den oberen Abschnitten (Faninitativen, Kampagnen, Vereinsmitgliedschaft) als Beispiel angeführten Möglichkeiten organisieren sich Ultras und Fangruppen, um auf diesen Sachverhalt aufmerksam zu machen und Lösungsansätze zu finden. Für die Zukunft gilt, weiter Kritik an den Modellen der Investoren zu üben und auf diese lautstark aufmerksam zu machen. Fußball muss für jeden auf die gleiche Art und Weise erreichbar bleiben, da er Teil unserer Kultur ist. Fußball ist für uns keine durch Pay-TV künstlich aufbereitete Show oder Plattform zur Werbung und Möglichkeit zur Profitmehrung. Fußball ist Sport und seine Fankultur sollte für kein Geld der Welt käuflich sein!

 

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