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UdH# 106: Betze vs Union Berlin
Mittwoch, 17:30 uhr – Wer der Meinung ist, das sei eine passable Fußball-Zeit, der frisst auch kleine Kinder, säuft das Blut von süßen Baby-Robben… oder schlimmer: Red Bull! Aber gut, wir sind viel Wahnsinn gewohnt und wundern uns kaum noch über die Absurditäten dieses “Geschäfts”. Neben all dem Blödsinn der passiert, droht der wahren Passion, dem Fußball selbst, oftmals die nötige Aufmerksamkeit verloren zu gehen. Das ist nicht schön, aber alternativlos. Was wären wir, wenn wir versuchten die Störgeräusche auszublenden, nicht mehr zu motzen? Ducker, die windige Kompromisse eingehen und sich die Wahrheit zurechtbiegen! Abgestumpft, kapitulierend vor den Entwicklungen unserer Zeit! Schatten unserer selbst, nur noch Schatten einer Bewegung, nach deren Idealen Freiheit und Werte die Dinge lenken. Nicht die planke Geldgier irgendwelcher Verbände und Konzerne. Dafür sollten wir kämpfen bis zum Schluss und uns konsequent positionieren! Wir dürfen nicht zusehen, wie die Red Bulls dieser Welt weiter in unsere einstigen Freiräume drängen!
Mit diesem kleinen Exkurs möchten wir auf die Fanversammlung am 02. Oktober aufmerksam machen. Mehr zu diesem und weiteren Themen lest ihr in “Unter die Haut” Ausgabe 106. Dabei viel Spaß und bevor wir es vor lauter Mittwochmittagtermin, 300 KM-Regel, verkauften Stadionnamen, Retortenclubs und Ultras in Haft vergessen: Auf dem Betze findet ein Fußball-Spiel statt! Lasst uns die Mannschaft zum nächsten Heimsieg schreien, Farbe ins Spiel bringen und “unseren” Fußball zelebrieren – ohne dabei seine Auswüchse ohne Reaktion hinzunehmen.
Fanversammlung am 2. Oktober
Servus FCK-Fanclubs,
das Gebilde RB Leipzig marschiert und befindet sich bereits nach den ersten Spieltagen auf Kurs in Liga eins. Wie bereits in den vergangenen Wochen deutlich wurde, stellt dieser „Verein“ für uns, als Initiatoren der Kampagne „Nein zu RB – Für euch nur Marketing, für uns Lebenssinn“, einen gravierenden Einschnitt in die bestehende deutsche Fußball- und Vereinskultur dar.
Ein Unternehmen wie Red Bull nutzt die Emotionalität, die Leidenschaft und unsere Begeisterung für diesen Sport einzig und alleine dafür, Aufmerksamkeit für seine Produkte zu erlangen und schlussendlich Profite zu maximieren. Diese Art der Produktplatzierung ist für uns nicht tragbar, vor allem auch, oder gerade weil wir in Kaiserslautern ganz andere Werte und Tugenden mit dem Fußball in Verbindung bringen, als Habgier und Gewinnstreben.
Natürlich ist uns bewusst, dass ein erfolgreicher Protest, egal in welcher Form, nur zusammen als Fanszene des 1. FC Kaiserslautern möglich sein wird. Deshalb laden wir euch ein, möglichst zahlreich dieses Thema auf der Fanversammlung am 2. Oktober in entspannter Runde zu diskutieren und Meinungen auszutauschen.
Ebenso sind wir natürlich bereits im Vorfeld froh über jeden FCK-Fanclub, der sich unserer Kampagne anschließen und als Unterstützer gelistet werden möchte, je breiter die Basis der Ablehnung desto größer die Aufmerksamkeit! Wendet euch hierzu einfach an folgende Adresse: kontakt@nein-zu-rb.de
Ma ville c’est la plus belle, mon cœur c’est le plus beau,…
Aus aktuellem Anlass beglückt euch der Unter die Haut Blog heute mit einem profanen Spielbericht zu einer alles andere als alltäglichen Partie. Ein Dank geht an dieser Stelle an Tim, der seine Eindrücke vom letzten Spieltag der Ligue 2 Saison 2013/14 aus Metz mit uns teilt…
FC Metz – Le Havre AC (3:0)
09.Mai 2014/ Ligue 2, 37. Spieltag 2013/14
Nachdem wir bereits in Auxerre den Aufstieg mit unseren Freunden der Horda feiern durften, ließen es sich rund 20 FYs nicht nehmen auch das letzte Heimspiel des FC Metz zu besuchen. Bereits die schwierige Parkplatzsuche rund 2 ½ Stunden vor Spielbeginn zeigte, dass das Stade Saint-Symphorien heute so voll wie lange nicht werden sollte. Eine kleine Unstimmigkeit mit einem Einheimischen wurde durch die exzellenten Französischkenntnisse eines Mitfahrers schnell gelöst und so konnten wir problemlos zum Treffpunkt der Horda gehen. Hier war schon die Hölle los und nicht nur der Grill dampfte, auch die ersten Böller und Rauchtöpfe vernebelten die Kreuzung. Wir quatschten etwas mit den Metzern und machten uns gemeinsam mit der Horda gut 45 Minuten vor Spielbeginn auf zum Stadion. Geschlossen, lautstark und mit Pyro feierten die Ultras den Aufstieg, ein toller Moment!
Am Stadion dann viel Andrang, so dass wir erst kurz vor Anpfiff im Block waren. Rund 22.700 Zuschauer bedeuteten eine der größten Kulissen der letzten Jahre und die Horda schaffte es ein ums andere Mal einen Großteil des Stadions zum Singen zu animieren. Obwohl der FC Metz bereits als Meister feststand, sah man den Spielern an, dass sie nochmal richtig Bock hatten ein gutes Spiel zu machen. So stürmten die Grenats nach dem Anpfiff direkt nach vorne und erzielten noch in der ersten Spielminute das 1:0. Krasser Torpogo auf der Tribune Est, der für den einen oder anderen auf dem Boden oder halb über den Bande hängend endete. Die Mannschaft, bei der alle Spieler ihre Haare rot-weiß gefärbt hatten, spielte weiter munter nach vorne und konnte in der 16. und 38. Minute auf 3:0 erhöhen. Sowohl auf der Tribune Est als auch auf der Tribune Quest wurden immer wieder Fackeln und Rauch gezündet. Das Spiel war dann auch gelaufen, die Gäste aus Le Havre konnten nicht besser und der FC Metz schaltete einen Gang runter und sparte sich die Kräfte für die anschließende Aufstiegsfeier auf.
Für die Horda war es auch als Gruppe ein emotionaler aber auch gleichzeitig trauriger Tag. Einer der Vorsänger sowie der Trommler hatten heute ihr letztes Spiel im Stadion, beide haben ab der nächsten Saison Stadionverbot, ausgerechnet jetzt wo das große Ziel Ligue 1 erreicht ist. Entsprechend intensiv waren dann auch die letzten Minuten im Block.
Nach dem Abpfiff starte dann die große (inszenierte) Party. Ich fand’s total übertrieben. Die Ehrenrunde war richtig gut, das ganze Prozedere bei dem jeder einzelne Spieler auf eine extra aufgebaute Bühne gerufen wurde und eine Medaille bekam, zog sich dann schon ewig hin. Zwischenzeitlich war ein Kleintransporter auf den Rasen gefahren und hatte ein großes Feuerwerk aufgestellt. Bis das dann losging verging dann aber sicher nochmal eine Viertelstunde. Als schließlich dann das Licht ausging und zu „Samba de Janeiro“ und „Waka Waka“ das Feuerwerk gezündet wurde, war die Inszenierung perfekt. Ich hätte mir gewünscht, dass man einfach die Spieler und die Kurve gemeinsam feiern lässt und nicht jede Minute durchplant. Das wäre authentischer und emotionaler geworden. Anstatt dessen zogen die Bullen mit Hunden ohne Maulkorb vor beiden Kurven auf und sorgten dafür, dass die Fans ja nicht das schöne Event störten.
Nach dem Spiel lud die Horda noch zu einer Party in der Tribune Est. Bei Hip Hop und Elektro verbrachten wir einen wunderbaren Abend und hatten endlich mal wieder Zeit uns länger zu unterhalten. Die beiden Capi der Horda hielten noch eine Ansprache, in der sie sich bei uns für die Unterstützung bedankten und auch die beiden Stadionverbotler sagten noch einige Worte. Der Rest ging in gemeinsamen Gesängen unter. Geschafft von dem Tag verabschiedeten wir uns irgendwann und ich fiel gegen 5 Uhr ins heimische Bett.
Am Ende der Saison möchte ich ein kurzes Fazit ziehen. Die Freundschaft zwischen der Horda und uns hat in diesem Jahr sicher eine neue Qualität erreicht. Durch die vielen Besuche und die Gespräche haben sowohl wir als auch die Horda vieles mitgenommen. Zumindest für FY kann ich sagen, dass wir als Gruppe ohne die Kontakte zur Horda sicher nicht so wären, wie wir jetzt sind. Wir nehmen aus der Freundschaft unglaublich viel mit. Die Gastfreundschaft und die Mentalität sind unbeschreiblich und ein einfaches Danke reicht dafür längst nicht aus.
Wir wünschen unseren Schwestern und Brüdern für die kommende Saison nur das Beste und freuen uns auf die gemeinsame Zeit. Der Bericht kann nur mit dem Lied enden, dass den gemeinsamen Abend begleitete: Ma ville c’est la plus belle, mon cœur c’est le plus beau, football club de Metz je t’aime, pour toi je chanterai bien haut. HFY Ultras pour toujours!