UDH# 149: BETZE VS BRAUNSCHWEIG

CoverGrüßt euch Betzefans!

Endlich wieder Fußball, endlich wieder Betze! Nach einer kurzen Länderspielpause und irgendeinem Abschiedsspiel befinden wir uns nun wieder in der Realität des Fußballs. Diese Realität sieht für uns Betzeanhänger und Betzeanhängerinnen leider nicht gerade gut aus. Wir befinden uns mal wieder voll im Abstiegskampf. Der Trend zeigt eindeutig nach unten. Kaum Tore und dazu bekommen wir nun auch wieder vermehrt Gegentore. Unnötig, dass die so sichere Innenverteidigung – bestehend aus Ewerton und Koch – auseinandergerissen wurde. Das einzige Positive beim Blick auf die Tabelle ist noch, dass der KSC auf dem letzten Tabellenplatz steht. Ein Verzicht aufs Derby ist aber eigentlich auch nicht gerade ein schöner Blick in die Zukunft – war das doch zumindest ein Lichtblick in der sonst tristen zweiten Liga.

Um hier schnell das Positive zu erwähnen: Nach der letzten Länderspielpause starteten wir eine kurze Serie mit 3 Siegen in Folge eher man dann 4 Unentschieden und 1 Niederlage zum Hinrundenabschluss in Nürnberg kassierte. Kurz danach warf Tayfun Korkut aus bis heute immer noch unbekannten Gründen hin um dann vor einigen Wochen bei Bayer Leverkusen anzuheuern, wo er kurz in der Championsleague ran durfte, um bei Atletico Madrid mit einem 0:0 im Rückspiel auszuscheiden.

Aber zurück zum Betze und zu unserem aktuellen Trainer, Norbert Meier. In einem Interview mit der Rheinpfalz behauptete er – und auch Stöver bei Flutlicht -, dass die Mannschaft ein „Mentalitätsproblem“ habe. Wahre Worte! Obgleich zwar nicht der Kampf fehlt, jedoch der absolute Wille zu gewinnen. Eine Statistik, die ich an dieser Stelle leider nicht zitieren kann und ich weiß auch nicht mehr woher ich sie habe, belegte, dass es unserer Mannschaft noch in keinem Spiel gelang, einen Rückstand in einen Sieg zu verwandeln. Dieses Mentalitätsproblem darf man zwar einer jungen Mannschaft irgendwie verzeihen, jedoch deutet es tiefsitzendere Probleme innerhalb des Mannschaftsgefüges an. Und dies ist nicht gerade ein Vorteil im Abstiegskampf.

Was wir als Fans in dieser Situation leisten müssen, dürfte klar sein. Wir müssen der Mannschaft – auch wenn es durchaus schwer fallen mag, bei den zuletzt dargebotenen Leistungen – unsere bedingungslose Unterstützung zukommen lassen, wenn wir unseren großen 1. FCK nicht nächstes Jahr zusammen mit dem KSC in der 3. Liga spielen sehen wollen.

Nach dem Sportlichen möchte ich an dieser Stelle noch auf den inhaltlichen Teil unserer heutigen Ausgabe eingehen.
Dabei werfen wir vor allem einen Blick auf die Kurve von 1860 wo sich seit der Auflösung der Giasinga Buam eine neue Gruppe namens „Münchner Löwen“ anschickt, den Support zu reorganisieren – nachdem auch der Scheich sich die Ultras zurückgewünscht hat. Damit aber nicht genug. Den tiefen Fall des Rainer Wendt haben wir beim letzten Heimspiel mit einem Spruchband gewürdigt, auf das wir in unserer neuen, alten Rubrik „Spruchbanderklärungen“ kurz eingehen. Wendt funktioniert hier auch gut als Überleitung zu einem Text zum Ausbau der Videoüberwachung, war – ne er lebt ja noch –, ist er ja einer der unangefochtensten Befürworter für mehr Law an Order – gerade auch im Fußball.

So nun aber genug der einleitenden Worte. Viel Spaß beim Lesen!

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Fans vs. RedBull – oder ein Gedankensprung darüber, ob jeder die gleichen Voraussetzungen zur Kritik an RB hat

UnbenanntIn der Saison 2014/2015 stieg der Red Bull Verein aus Leipzig frisch in die 2. Liga auf. Für uns Ultras war damals klar, wir müssen da was machen. So starteten wir als Ultraszene in Kaiserslautern mit anderen Ultrà- und Supportergruppen die Kampagne „Nein zu RB“. Erste öffentlichkeitswirksame Aktionen wurden durchgeführt. Neben einer inhaltlichen Auseinandersetzung, fanden auch eher plakative Aktionen statt. Einige Fanszenen boykottierten gar die Auswärts-, und sogar die Heimspiele, gegen RB Leipzig – so auch wir.

All diese Aktionen verhinderten natürlich nicht den Aufstieg RB Leipzig in die Bundesliga – verzögerten ihn jedoch gewiss. Denn das negative Image RB Leipzigs hat sich zwar sicher nicht auf die Verkaufszahlen von Red Bull ausgewirkt, jedoch gewiss ein wenig auf die Moral im Kader. Denn der in fast jedem Stadion spürbare Hass der RB entgegengebracht wurde, hat ohne Weiteres bei dem ein oder anderen RB-Spieler unmittelbare Spuren hinterlassen. Ob der einzelne Spieler nun was dafür kann, dass er dem großen Geld von Red Bull hinterherrennt, darf wahrlich angezweifelt werden, in Zeiten in denen auch Fußballer nichts als Humankapital und demnach Personen sind, die ihre Arbeitskraft zum bestmöglichen Preis verkaufen müssen. Dies zu berücksichtigen ist grundlegend wichtig, will man eine differenzierte Kritik an RB Leipzig und am Fußball generell formulieren. Doch gleichzeitig muss man verstehen, dass nicht jeder Fan über die Grundprinzipien politischer Ökonomie Bescheid wissen kann. Oft klingen dann solche Argumente, die das System in den Vordergrund rücken, sehr von oben herab oder schlichtweg zu intellektuell und sie gehen am gewöhnlichen Fußballfan und seiner Wahrnehmung vorbei. Denn was wahrgenommen wird, ist, dass sich der Fußball immer weiter von einem entfremdet. Das beginnt beim Stadionerlebnis, dass mittels (überwachungs-)technischer Aufrüstung (Kartenlesegeräte am Einlass, Bezahlen nur noch per Karte), dem Konsumangebot sowie einer dauerhaften Kontrolle und Überwachung (nicht nur beim Einlass) und endet beim Ändern des Stadionnamens in Firma XY (z.B. „Trolliarena“). Neben diesen eher schon lang stattfindenden schleichenden Entfremdungstendenzen – also weg von einem Fußball „wie er früher einmal war“ – finden nun auch solche statt, die für viele schlicht und ergreifend eher prompt und unvorhergesehen kommen. So halt auch die Gründung RB Leipzigs und der schnelle Aufstieg in die Bundesliga. Dies führt dann dazu, dass für viele Fans nun eine Grenze überschritten wurde – ohne natürlich zu wissen, dass es nie eine Grenze gab bzw. wenn überhaupt, diese Grenze mit der Gründung der Bundesliga überschritten wurde. Denn dort wurde der Weg zu einer kommerziellen Profiliga geebnet. Und unter kapitalistischen Produktionsbedingungen führt das dann in letzter Konsequenz dahin wo wir heute sind. Die Erkenntnis über diese kapitalistische Logik sollte jedoch nicht dazu verleiten, jede neue Entwicklung ohne weiteres hinzunehmen, mit dem Verweis, „das ist halt so im Kapitalismus“. Dieser Argumentation bedienen sich neben RB-Kritikern auch RB-Befürworter. Das wäre genauso, wie wenn man sagen würde, dass die Banken nun mal so arbeiten, weil wir ja im Finanzkapitalismus angekommen sind. Zwar wird das System – also das des Finanzkapitalismus bzw. des Neoliberalismus – irgendwann implodieren, erste Anzeichen darauf gab ja schon die weltweite Finanzkrise (durch die mehrere Millionen Menschen in den USA obdachlos wurden), doch muss man es soweit kommen lassen? Nein, denke ich. Daher ist auch eine Kritik an RB Leipzig nicht nur richtig, sondern notwendig, um spätestens jetzt gegenzusteuern oder um „Schlimmeres“ zu verhindern. Dabei darf diese Kritik natürlich nicht an RB Leipzig stehen bleiben, sondern muss weitergehen und die komplette politische Ökonomie umfassen. Diese weitergehende Kritik nun aber von jedem Fan zu verlangen, ist völlig unrealistisch und negiert gesellschaftliche Ungleichheiten hinsichtlich Bildung, Kultur und finanziellem Vermögen. Daher scheint es wichtig, sich über diese gesellschaftlichen Machtverhältnisse im Klaren zu sein, um zu verstehen, wie man auch Menschen mit dieser weitergehenden Kritik erreichen kann.

Eins ist schon jetzt klar, eine Kritik um der Kritik willen, bringt uns nicht weiter. Vielmehr muss ein Raum geschaffen werden, in dem (über verkürzte Kritik) diskutiert wird und gemeinsam über Strategien nachgedacht wird. Wir haben dies damals mit der Kampagne „Nein zu RB“ versucht – andere haben lieber von außen bzw. von oben kritisiert.

UDH# 148: BETZE VS HEIDENHEIM

coverWas war das für eine Achterbahnfahrt in Dresden?! Nach 2:0 Führung waren die meisten mit dem 3:3 Endergebnis dann doch mehr als zufrieden. Ein kleiner Wermutstropfen: Nach der zwei Tore Führung und der Chance zum 4:3 musst du das Spiel eigentlich gewinnen und doch fühlte es sich in den Minuten nach dem späten Ausgleich von Przybylko mehr wie ein Punktgewinn als wie ein Punktverlust an. Ein paar Tage später ärgert man sich natürlich darüber die Führung aus der Hand gegeben zu haben, aber sei’s drum. Von den letzten fünf Gastspielen bei Dynamo (seit der Saison 93/94) konnte gerade mal ein Spiel gewonnen werden und somit sind wir dann doch wieder einigermaßen zufrieden mit dem Unentschieden in Dresden.

Eine Woche zuvor sah das ganze ernüchternder aus. Mit 0:2 ging die Truppe gegen den VFB leer aus und auch der oft gelesene „Bundeligarahmen“ sollte nicht wirklich zum positiven Spiel des FCK beitragen. Aber auch nach dem Spiel in Stuttgart war jedem klar: Mund abputzen und weiter geht’s, die Punkte werden gegen andere Teams erbeutet!

Und somit stehen wir nach zuletzt zwei Auswärtsspielen in Folge wieder hier auf’m Betze, in unserem Fritz-Walter-Stadion. Gegner heute der FC Heidenheim. Für die Freunde der Statistik sei kurz erwähnt, dass der FCK in allen Heimspielen gegen den FCH noch nicht verloren hat. Hört sich gut an, ehrlichkeitshalber muss man dazu sagen, dass es auch erst zwei Pflichtspiele waren, die auf dem Betze ausgetragen wurden. Nach zuletzt zwei Unentschieden steht der FC Heidenheim auf Tabellenplatz 6 und somit ein gutes Stück vor dem FCK. Die Segel sind natürlich trotzdem auf Heimsieg ausgerichtet und auch jeder Besucher sollte entsprechend motiviert sein die Mannschaft nach vorne zu treiben um am Ende die Punkte hierzubehalten. Was beim letzten Heimspiel gegen Sandhausen schon optimal funktionierte soll auch heute hinhauen. Vorne die Bude vollhauen und hinten sauber halten.

Was war sonst noch los?
Wieder einmal wurden die schon oft erwähnten Nebenkriegsschauplätze zum medialen Aufschrei. Aufsichtsrat und Vorstand haben sich mittlerweile wohl wieder ausgesprochen und somit kann die Schlagzeile wieder dahin verschwinden, wo sie hergekommen ist.

Jährlich grüßt das Murmeltier? So oder so ähnlich könnte man das Kapitel der Suche nach einem neuen Hauptsponsor beschreiben. Die Zeiten, in denen die Brust der FCK Kicker über Jahre hinweg den gleichen Hauptsponsor zierte sind leider auch seit mehreren Jahren vorbei. Wenig überraschend also, dass sich die Vorstandschaft, oder doch eher die vermarkter Heinis, zur neuen Saison einen neuen Hauptsponsor suchen müssen.

Wie bereits in den letzten Ausgaben kurz erwähnt, haben unsere Freunde aus Metz immer noch mit den ausgesprochenen Strafen zu kämpfen.

Nach Einspruch des Vereins konnte eine Strafe zurückgenommen werden. Die bereits abgezogenen zwei Punkte wurden dem FC Metz wieder gutgeschrieben und somit konnte zumindest die Tabellensituation ein wenig verbessert werden.

Der Blick auf die Themen der heutigen Ausgabe lohnt mal wieder und verleitet zum Weiterblättern.
Neben einem Gedankenspruch zum Thema RedBull vs. Fans gibt es auch wieder alle interessanten Neuigkeiten der Fan- und Fußballwelt.

Richtig gut lesen lässt sich wieder einmal ein Hoppingbericht aus dem Mutterland der Ultras. Vier Spiele in zwei Tagen und einige lustige Storys machen Spaß und werden definitiv nicht die letzten gewesen sein.

Zum Schluss der einleitenden Worte noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache:
Anlässlich der baldigen 150. Ausgabe unsers „Unter die Haut“ Kurvenfylers würden wir uns wieder über Grüße, Rückmeldungen, Anregungen oder auch Wünsche freuen, die direkt von euch Lesern kommen und in der Jubiläumsausgabe erscheinen sollen.

Nutzt dazu gerne die Mail udh@frenetic-youth.de oder direkt und persönlich an unserem Infostand. Wir freuen uns über jede Nachricht die uns erreicht!

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Zum Thema “Freiheit stirbt mit Sicherheit” – ein Kommentar von Christoph Ruf

christophJeder kennt den Spruch: “Überwachung? Finde ich nicht schlimm, ich habe ja nichts zu verbergen”. So oder so ähnlich reagieren viele Menschen auf die sich immer weiter ausweitende Überwachung des öffentlichen Raumes. Zu diesem öffentlichen Raum gehören mitunter auch Fußballstadien, in die an jedem Wochenende mehrere Millionen Menschen pilgern, um ihre Mannschaft zu unterstützen oder Fußball zu konsumieren – soll ja mittlerweile auch vorkommen…

Christoph Ruf – Journalist, Publizist und Fußballfan –  hat sich nun in seiner Kolumne für die Tageszeitung “Neues Deutschland” über diese Zustände geäußert. Wir finden seine Ausführungen sehr lesenswert und denken, dass es wichtig ist, sich mit dem Thema “Überwachung und Polizeistaat” – auch als Fußballfan – auseinanderzusetzen.

Hier geht’s zu dem Artikel: Klick!

UDH# 147: BETZE VS SANDHAUSEN

coverTach Betzefans!

Noch weiß man nicht so recht, was man von den drei gespielten Partien unter „Neucoach“ Norbert Meier halten soll. Niederlage-Sieg-Unentschieden, ausgeglichener könnte die Bilanz nicht aussehen und doch lassen sich Dinge erkennen, die bislang wohl niemand auf dem Schirm hatte. Alle zwei Tore für den FCK erzielte Robert Glatzel, ein Amateurkicker der mit seinen wichtigen Toren auf sich aufmerksam macht und hoffentlich auch weiterhin den Torriecher hat, den wir uns alle wünschen. Mit dem SV Sandhausen kommt heute eine Mannschaft auf den Betzenberg, die mit einigen ehemaligen FCK Kickern bestückt ist und in der Tabelle momentan auf dem 7. Platz steht. Für die Freunde der Statistik noch ein erfreulicher Hinweis: Alle vier Heimspiele gegen den SVS wurden gewonnen. Das heutige Ziel ist somit klar abgesteckt – Heimsieg und die positive Statistik fortführen!

Am Dienstag verkündete die städtische Stadiongesellschaft, dass sich Kaiserslautern mit dem Fritz-Walter-Stadion als Austragungsort für die EM im Jahr 2024 bewerben möchte. Wirklich überraschend kam diese Meldung nicht. Wir hoffen im Sinne des FCK, dass im Fall der Fälle die finanzielle Wucht von Stadt und Verein ordentlich geregelt wird und unser 1. FC Kaiserslautern kein Schaden davon trägt. Ob das Land den Zuschlag bekommt und welche Spielorte benannt werden, ist noch nicht entschieden. Viel Konjunktiv und entsprechend noch kein Grund sich intensiv damit zu beschäftigen, auf dem Schirm haben wir das Ganze trotzdem und auch
unser „Finger ist gehoben“.

Ein Tag vor unserem Auswärtsspiel in Düsseldorf erreichte die FCK Fans eine sehr freudige Nachricht. Horst Eckel wurde zum Ehrenspielführer des 1. FC Kaiserslautern ernannt. Anlässlich der Feierlichkeiten zu seinem 85. Geburtstag bekam der „Windhund“ vom FCK Vorstand die Urkunde dazu überreicht. Für uns Grund genug sich mit dem Menschen Horst Eckel noch einmal genauer auseinanderzusetzen.

Doch nun zur heutigen Ausgabe. Wir haben tief im UdH-Archiv gegraben und holen eine „alte“ Rubrik mal wieder hervor. Unter „Unsere Kurve“ findet man zukünftig die Erklärungen zu Spruchbändern der vergangenen Spiele. Viele FCK Fans können vielleicht nicht direkt etwas mit den gezeigten Spruchbändern anfangen, die Fragezeichen über den Köpfen sind groß. Um eventuelle Fehlinterpretationen zu vermeiden und über den Inhalt des jeweiligen Spruchbandes zu informieren, wollen wir die Rubrik zukünftig wieder mehr ins Auge fassen.

Fast schon traditionell empfehlen wir wieder einen interessanten Hoppingbericht im Heft, sowie die schon fest eingeplanten „News“ der Fußballwelt.

Wie immer wünschen wir viel Spaß beim Lesen!

 

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Neue Enthüllungen durch Football Leaks

FootballLeaksWieder einmal gibt es viele Neuigkeiten zum Thema Football Leaks: immer mehr schmutzige Geschäfte kommen ans Tageslicht und es wird immer offensichtlicher wie dreckig das Fußballgeschäft wirklich ist. Deshalb hat sich die Unter-die-Haut-Redaktion dazu entschlossen, euch zum Anfang des neuen Jahres nochmal auf den neusten Stand zu bringen. In diesem Update geht es unter anderem um die Geheimnisse rund um die deutsche Bundesliga, den Fall Paul Pogba, die Geschäfte des Sportvermarkters Doyen bzw. der Familie Arif und dessen Verbindungen zu US-Präsident Donald Trump, sowie einige skurrile Klauseln der heutigen Profiverträge.

Zuletzt beschäftigten sich die Enthüllungen mit der Bundesliga. Dabei kommt man um Henrich Mchitarjan und den BVB nicht herum. Am Ende der letzten Saison vermeldete die Borussia aus Dortmund, dass Mchitarjan nicht verkauft werden wird. Doch es gab einen Mann, dem war das egal, einen der populärsten und reichsten Spielerberatern, Mino Raiola. Er hatte sich durch hinterhältige Klauseln im Beratervertrag ein Hintertürchen offen gehalten. Zum einen hatte er sich eine Beteiligung bei Weiterverkauf gesichert, zum anderen hatte er jedoch auch eine Prämie eingebaut, sollte Mchitarjan nicht verkauft werden. Wenn der BVB ihn also hätte halten wollen, hätten sie einen Millionenbetrag an Raiola zahlen müssen. Also wurde er im Sommer an Manchester United verkauft, wo er seit dem hauptsächlich einen Platz auf der Bank hat. Die Spieler dienen den Berater nur um Geld zu verdienen, beraten werden die Spieler keinesfalls im Sinne ihrer Karriere. So auch bei Julian Draxler, dieser verlängerte 2013 seinen Vertrag beim FC Schalke 04. Davon profitierte sein Berater Roger Wittmann bzw. dessen Firma Rogon, für den Vertragsabschluss kassierte er 1,2 Millionen und für jede weitere Saison 450.000 Euro. Zudem sicherte Wittmann sich 15 Prozent an einem Weiterverkauf, diese Klausel wurde Schalke schnell zum Verhängnis. Im Sommer 2015 verabschiedete Draxler sich dann in Richtung Wolfsburg, durch die Ablösesumme von 36 Millionen Euro verdiente Wittmann weitere knapp fünf Millionen. Dieses Beispiel zeigt wie schnell ein Berater innerhalb kürzester Zeit nur mit einer Vertragsverlängerung rund sieben Millionen Euro kassieren kann.

Es ist also schon lange bekannt, dass die Spielerberaten oft skrupellos und gierig nach Geld sind. Doch mit den Enthüllungen rund um Doyen Sports nimmt das Ganze eine neue Dimension an. Angefangen hat alles im August 2013, im Finale eines Vorbereitungsturniers kam es in Miami zur Begegnung zwischen dem FC Chelsea aus London und Real Madrid. Der Familie Arif, der Kopf von Doyen Sports, ging es allerdings keineswegs um das Spiel, sondern um ihren Spieler Geoffrey Kondogbia. Dieser spielte zu diesem Zeitpunkt noch beim FC Sevilla, doch Doyen hat sich schon 2012 die Transferrechte an ihm gesichert. Da Kondogbia sich nun besser entwickelte als erwartet, muss Sevilla ihn für die festgeschriebene Ablöse von 20 Millionen Euro ziehen lassen. Die Aufgabe der Arifs war es nun also, einen Abnehmer für den Spieler zu finden, der bereit ist, die besagten 20 Millionen Euro auf den Tisch zu legen. Als Neueinsteiger im Fußballgeschäft hatte Doyen dabei allerdings nicht gerade große Chancen, also versuchten sie es über einen etwas anderen Weg. Sie gingen mit Real-Präsident Florentino Perez in einem Klub in Miami Beach feiern, danach ging die Party mit ein paar Mädchen in der Villa der Arifs auf Fisher Island weiter. Letztendlich war Perez trotzdem nicht bereit die 20 Millionen zu bezahlen, ein paar Wochen später vermeldete der AS Monaco die Verpflichtung von Kondogbia. Durch solche Methoden setzte Doyen Sports riesige Summen um und diese wanderten letztendlich in den Fußball. Trotz des hohen Umsatzes war Doyen bisher kaum einem ein Begriff, doch zu den Kunden zählen unter anderem Usain Bolt, Boris Becker, David Beckham und auch Brasilien-Star Neymar. Am meisten bereut hat wohl der FC Twente die Geschäfte mit Doyen, diese bescherten dem niederländischen Klub beinahe einen Zwangsabstieg und eine Sperre für internationale Wettwerbe wie wir schon im ersten Bericht zu Football Leaks berichteten. Auch woher Doyen das Geld nimmt wurde aufgedeckt, die Familie Arif hat nämlich hervorragende Verbindungen zu den großen Olligarchen in Kasachstan, dem neuen US-Präsidenten Donald Trump und auch zum türkischen Präsidenten Recep Erdogan. Dies spiegelte sich auch beim Champions-League-Finale 2013 wieder, das junge Londoner Unternehmen hatte eine VIP-Loge im Wembley-Stadium und auf der Einladungsliste für diese standen genau die oben genannten Namen.

Angefangen hat alles mit der kasachischen Fabrik für Chemikalien ACCP, damit verdienten die Arifs in zehn Jahren fast 400 Millionen Dollar. In der Türkei existierte ein Bauunternehmen unter deren Führung, die großen Aufträge kamen natürlich aus Kasachstan. Dieses Geld wollten die Arifs nun in den Fußball investieren, was hervorragend funktionierte. Durch undurchsichtige Verträge wurden sogar Karrieren von jungen Spielern verbaut, so auch bei Kondogbia. Arif Arif hat sich um Kondogbias Karriere gesorgt, weil er „nur“ zum AS Monaco statt zu Real Madrid ging. Sein Sportchef Nelio Lucas beruhigte ihn mit den Worten: „Guck aufs Bankkonto in den nächsten Tagen, und du wirst anders fühlen.“ Es ist also offensichtlich wie viel der Fußball als Sport solche Leute interessiert. Für kurze Zeit sah es danach aus, dass diese Geschäfte in Zukunft nicht mehr möglich seien, da die Fifa das Third-Party-Ownership (TPO) verboten hatte. Doch natürlich gelang es Doyen dieses Verbot zu umgehen und die Fifa wäre nicht die Fifa, wenn sie dieses Verbot mittlerweile nicht schon wieder aufgeweicht hätten. Die Verbindung zwischen den Arif und Donald Trump passt auch in das Bild, nach außen gab es keine enge Verbindung, so sagte auch Trump vor Gericht aus. Doch viele Verträge und Mails aus den Football-Leaks-Dateien wiederlegen diese Aussagen. Demnach haben Trump und Tevfik Arif jahrelang an dubiosen gemeinsamen Bauprojekten verdient. Das Geld dafür stammt größtenteils aus Russland und Kasachstan, von Firmen die schon lange im Verdacht wegen Geldwäsche stehen. Als Tevfik Arif ins amerikanische Baugeschäft einstieg, gründete er die Firma Bayrock Group, seine Büros mietete er im Trump Tower in Manhattan an. Immer noch leugnet Trump diese Verbindungen.

Im Fall Paul Pogba taucht der oben genannte Italiener Raiola wieder auf, doch beginnen wir diese Geschichte am Anfang. Vor zehn Jahren lernte Paul Pogba Oualid Tanazefti kennen, dieser arbeitete damals als Scout für den französischen Klub Le Havre. Schnell verstanden sich die beiden gut und gemeinsamen traten sie den Weg nach England zu Manchester United an. Dort lief es finanziell und sportlich nicht gerade ideal, also schalteten sie Raiola ein. Er fädelte den Transfer von Manchester United zu Juventus Turin ein und dort schlug Pogba bekanntlich ein. Sein Freund Tanazefti fühlte sich vernachlässigt und brachte Pogba dazu seine Werberechte an ihn und einen Kumpel zu verkaufen, dieser Deal war alles andere als gut für Pogba. Raiola wollte ihn aus diesem Vertrag befreien und es kam zu langen Verhandlungen, in dieser Zeit konnte Pogba seine Werberechte nicht nutzen und Juventus trotz Angeboten nicht verlassen. Tanazefti versucht dann die Werberechte zu verkaufen und bot sie unter anderem dem Vermarkter Doyen Sports an. Da diese kein Interesse zeigten suchte Raiola eine Lösung und letztendlich bekamen Tanazefti und sein Kumpel je fünf Millionen. Durch den Verkauf Pogbas an Manchester United in diesem Sommer, verdiente Raiola weitere 27 Millionen Euro. Der Fall Pogba zeigt also, wie die Deals mit den Beratern ganze Karrieren bedrohen und sogar ruinieren können.

Sehr interessant sind die vielen Spielerverträge die Football Leaks veröffentlicht hat, betrachtet man die Verträge der Bundesligaprofis fallen einem einige interessante Klauseln ins Auge. Doch erstmal zum Vertrag an sich. Bei den meisten Spielern wird eine Vorlage der Deutschen Fußball Liga (DFL) benutzt, welche die wichtigsten Grundlagen beinhaltet. So haben die meisten Profis pro Jahr 24 Urlaubstage, die sie in pflichtspielfreien Phasen nehmen müssen, sie dürfen nicht dopen, nicht auf eigene Spiele wetten etc. Auch das Grundgehalt ist bei den meisten Spielern nach dem gleichen Prinzip geregelt, das Grundgehalt wird möglichst klein gehalten, stattdessen verdienen die Spieler zum Beispiel an Prämien für Einsätze. Einige Spieler wie z.B. Robert Lewandowski oder Chicharito haben das allerdings nicht nötig, sie bekommen ein extrem hohes Grundgehalt. Bei Chicharito sind das beispielsweise 350.000 Euro im Monat. Der eigentlich wichtige Teil der Verträge befindet sich meistens im Anhang, dort sind teilweise abstruse Prämien für jeden Profi individuell geregelt. Beim mexikanischen Nationalspieler von Bayer Leverkusen sind diese außergewöhnlich hoch. Er bekommt für die Unterzeichnung eines Vertrags für fünf Jahre 200.000 Euro, für das fünfte und das zehnte Länderspiel je zwanzigtausend Euro, für jeden Punkt in den ersten fünf Bundesliga-Spieltagen jeweils achttausend, für die deutsche Meisterschaft und den Sieg der Champions-League gibt es je 100.000 Euro und so weiter. Ein besonders skurriler Bonus stand in Mario Balotellis Vertrag, ihm wurden eine Million Pfund versprochen, wenn er während einer Saison weniger als dreimal wegen schlechtem Benehmen vom Feld fliegt. Ganz beliebt sind zurzeit Ausstiegsklauseln, diese richten sich teilweise nach dem neuen Verein, nach der Ligazugehörigkeit oder nach den Einsätzen für die Nationalmannschaft. Bei Kevin Volland, heute Bayer Leverkusen, bestand der Vertrag bei der TSG 1899 Hoffenheim aus 14 Paragraphen, die auf zwölf Seiten geschrieben standen. Paragraph 10c, das „Sonderkündigungsrecht“ mit den Details zu den Ausstiegsklauseln nahm dabei ein Viertel des Kontrakts ein.

Je mehr Enthüllungen veröffentlicht werden, desto klarer wird einem also, wie mächtig und geldgierig die Spielerberaten sind, welche abstrakten Summen die Profis kassieren und wie problemlos man damit durchkommt. Auch Fifa-Präsident Infantino äußerte sich nun zu Football Leaks: „Ich glaube, es ist wirklich an der Zeit, das zu analysieren, sich all diese Zahlen anzuschauen, die von Jahr zu Jahr steigen.“ Die gelockerten Bedingungen für das Third-Party-Ownership möchte er trotzdem nicht überarbeiten. Zum Abschluss legen wir euch wieder einige Links ans Herz, die noch viele weitere Informationen beinhalten, so könnt ihr euch noch intensiver mit dem Thema beschäftigen.

Weiterführende Links:

Football Leaks – die Beteiligten in der Übersicht

European Investigative Collaborations/Football Leaks

Fear the Future – Zur sicherheitspolitischen Debatte im Fußball

bildWir möchten an dieser Stelle auf einen vor kurzem in den Suttgarter Nachrichten erschienenen Artikel aufmerksam machen:

Sicheres Stadion Weniger Auswärtsfans, mehr Sicherheit?”

Was im französischen Fußball leider schon Alltag geworden ist, könnte auch hierzulande bald folgen – mehr Sicherheit auf Kosten weniger oder gar keiner Gästefans?

Laut Bericht, kann die Polizei aktuell lediglich „Empfehlungen“ für eine Reduzierung des Gästekontingents vor Risikospielen abgeben, rechtlich müssen die Vereine dieser Empfehlung allerdings nicht nachgehen. Das soll nun geändert werden, zumindest wenn es nach den Innenministern aller Bundesländer geht. So sollen durch eine neue, durch Ralf Jäger gegründete, Initiative bereits vor dem offiziellen Ticketverkauf Gespräche zwischen Polizei und Vereinen stattfinden, um so über beispielsweise personalisierte Tickets und Kontingentkürzungen zu diskutieren.

Paroli zu diesen Forderungen bietet Jochen Grotepaß, Sprecherrat der IG Unsere Kurve und FCK-Fan: „Nicht ein einziges Spiel wird durch personalisierte Tickets sicherer“, was auch daran liegt, dass Gästefans – statt den personalisierten Gästetickets – Karten für die benachbarten Blöcke, beziehungsweise für Blöcke der Heimfans, erwerben und somit eine Fantrennung noch schwieriger wird.

Inwiefern die Forderung einer Initiative seitens DFB und DFL sowie der Vereine vonnöten ist, wird sich voraussichtlich erst im neuen Jahr zeigen. Ein genauer Termin für Gespräche zwischen den betroffenen Parteien steht noch nicht fest.

Geld regiert den Fußball – Football Leaks enthüllt

kunstgras

In den letzten Tagen beherrscht Football Leaks die Sportmedien. Doch worum geht es überhaupt? Wer steckt hinter Football Leaks und was ist deren Ziel? Football Leaks (FL) ist eine im September 2015 von bisher unbekannten portugiesischen Whistleblowern gegründete Enthüllungsplattform. Grund für die Gründung waren damals fragwürdige und undurchsichtige Spielerwechsel im portugiesischen Fußball im Sommer 2015. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, den Fans zu zeigen, was aus dem Profifußball wurde und wie korrupt und dreckig das Fußballbusiness heute ist. Nachdem die ersten Veröffentlichungen von Spielerverträgen etc. zensiert wurden, wurde eine eigene Website erstellt, auf der fast täglich Gehälter, Transfersummen und Verträge publiziert wurden. Im April kündigten die Whistleblower das „größten Datenleck der Sportgeschichte“ an und die täglichen Veröffentlichungen wurden vorerst eingestellt. Die Daten wurden angesammelt und um eine größere Öffentlichkeitswirkung zu generieren wurden Kooperationen mit etablierten europäischen Medien gestartet. Mittlerweile sind 60 Journalisten aus Europa an FL beteiligt, welche im Recherchenetzwerk European Investigative Collaboration (EIC) vereint sind und den Datensatz mit einer Größe von 1,9 Terabyte auswerten, es ist der Größte, den es bisher im Sport gab. Die deutschen Medien sind durch „Der Spiegel“ vertreten, dieser veröffentlichte am 3.Dezember dieses Jahres seine wichtigsten Ergebnisse der Auswertungen der Dokumente.

Das „größte Datenleck der Sportgeschichte“ beinhaltet einige wichtige Erkenntnisse, doch gerade die Fälle Mesut Özil, Cristiano Ronaldo und Jose Mourinho scheinen besonders brisant. Mesut Özil musste knapp zwei Millionen Euro Steuern nachzahlen, zudem musste er eine Strafe von knapp 800 Tausend Euro begleichen. Grund dafür waren Vereinbarungen seiner Berater mit seinen aktuellen Klubs. Die Berater wurden nicht wie es vorgeschrieben ist von Özil bezahlt, sondern eben von Real Madrid und dem FC Arsenal. Der Fall Ronaldo ist etwas komplizierter, der dreimalige Weltfußballer hat jahrelang Briefkastenfirmen in der Karibik benutzt, um seine Werbeeinnahmen am spanischen Fiskus vorbei zu schleusen. Zwischen 2009 und 2014 verdiente CR7 mit Werbung außerhalb Spaniens mehr als 75 Millionen Euro, die er offenbar kaum versteuerte. Durch Sonderregelungen hatte er zwar Privilegien, allerdings schoss er wohl über das Ziel hinaus. Diese Privilegien liefen vor zwei Jahren aus, schnell nutzte er sie noch um die Werbeeinnahmen für die nächsten Jahre bis 2020 über diesen Weg abzurechnen. Somit konnte er weitere 50-60 Millionen Euro unversteuert lassen. Ronaldos Geldlager trug den Namen Tollin Associates, doch das war nur eine von vielen Briefkastenfirmen. Auch Fabio Coentrao, Ricardo Carvalho, Pepe und James Rodriguez hatten solche Firmen auf den British Virgin Islands, sie alle sind aktuelle oder ehemalige Spieler von Real Madrid und alle waren Kunden von Jorge Mendes. Mendes ist ein portugiesischer Spielervermittler und hat als Kunden nur hochkarätige Namen des Fußballbusiness, so auch der aktuelle Coach von Manchester United, Jose Mourinho. Auch dessen Fall ist schon sehr detailliert aufgedeckt, er war einer der ersten Schützlinge von Mendes und auch er hatte eine solche Briefkastenfirma in der Karibik. Das Ausmaß dieser Steuerhinterziehungen, die dabei angewandten Tricks und die Vernetzung der Fußballer in dieser Sache ist unvorstellbar.

Auch sehr interessant ist der Fall Laudrup. Der ehemalige Fußballstar und dann eher durchschnittliche Trainer Michael Laudrup hatte einen mysteriösen Deal mit seinem langen Freund und Berater Bayram Tutumlu. Als Laudrup seinen Job als Coach von Swansea City begann, verpflichtete er sofort den Spanier Chico Flores von Genua, offenbar allerdings nicht wegen seinen fußballerischen Qualitäten. Die von Swansea beauftragte Firma Soccerting SL führte die Verhandlungen rund um diesen Transfer, durch einen geheimen Vertrag verdiente Laudrups Freund Tutumlu ordentlich mit. Seine Firma IBTD International bekam bei Abschluss des Transfers mit einer Ablösesumme von 500.000 Euro offenbar 162.500 Euro als Prämie. Diese Geschäfte wurden über Jahre fortgeführt und so wurden bei Swansea einige Spieler vorgestellt, die nur wegen einem Netz von Bekannten die an den jeweiligen Verpflichtungen gut verdienten eingestellt wurden. Auch die Anwaltskanzlei Senn Ferrero war in diese Geschäfte verwickelt und verdiente mit. Diese Kanzlei berät auch Cristiano Ronaldo zum Thema Steuern.

Das waren nur ein paar wenige Beispiele, weitere Enthüllungen sind zu erwarten und auch die Bundesliga könnte ins Auge von FL fallen. Bisher geht es aber hauptsächlich um den portugiesischen und den spanischen Fußball, denn dort wird immer wieder durch kreative Ideen versucht, Geld am Fiskus vorbei zu schaffen. Der erste große Erfolg für Football Leaks war bisher die Sperre für Twente Enschede für internationale Wettbewerbe. Enthüllungen aus dem Jahr 2015 zeigten, dass Twente versuchte das Verbot für das sogenannte Third-Party-Ownership (TPO) zu umgehen, das heißt, dass es Einigungen mit Spielerberatern gab, bei den die Berater einen Anteil am Weiterverkauf der Spieler bekamen. Diese TPO ist weit verbreitet, durch Football Leaks kann nun dagegen vorgegangen und die Verstöße bestraft werden.

Dieser Blick auf kann natürlich nur einen Auszug der Geschichte um Football Leaks vorstellen, wer sich in diesem Thema weiter informieren möchte, sollte bei Spiegel Online bzw. der gedruckten Ausgabe 49/2016 vorbeischauen. Dort findet ihr alle bisher ausgewerteten Enthüllungen, auch alle Fälle nochmal ganz ausführlich und sortiert. Das EIC wird die Daten weiter auswerten, es werden also noch viele Geheimnisse aufgedeckt werden. Der anonyme Ansprechpartner für die Medien von Football Leaks namens John fand die passenden Worte zu den Enthüllungen: „Das System Fußball frisst sich von innen auf.“

 

 

Weiterführende Links:

European Investigative Collaborations

Video: Football-Leaks: Dokumente der Gier (Teil 1)

Video: Football-Leaks: Dokumente der Gier (Teil 2)

UDH# 144: BETZE VS KSC

coverNach einer Länderspielpause, die sich länger anfühlte als sie tatsächlich war und dem darauffolgenden Auswärtskick in München, heißen wir euch endlich wieder herzlich Willkommen auf dem Betzenberg.

Seit dem letzten Heimspiel gegen den FCU ist wieder viel passiert. Der FCK ist seit vier Spielen ohne Niederlage und auch die in der Einleitung der letzten Ausgabe angesprochenen Nebenkriegsschauplätze scheinen sich etwas zu entspannen.

Da wird es doch endlich mal wieder Zeit für ein Spiel gegen den KSC, um eben erwähnte Nebenkriegsschauplätze in den Fokus rücken zu lassen. Damit das Spiel und der damit verbundene sportliche Stellenwert in den Hintergrund gerät, fahen Bullen und Medien wieder groß auf. Stadt- und Betretungsverbote gehen einher mit Gefährdenansprachen und Sicherheitsbesprechungen. Es sind eben auch diese Maßnahmen, die uns dazu veranlassen immer weiter zu machen und Repressionen jeglicher Art zu bekämpfen.

Hat man dann endlcih mal Zeit sich die sportliche Lage der beiden Vereine anzuschauen, wird eines deutlich: Der KSC steht da, von wo der FCK gestartet ist. Um den Abstand zu den Abstiegsplätzen weiter vergrößern zu können, ist ein Sieg zwingend notwendig. Das was in München im Vergleich zu den vorherigen Spielen nicht so richtig klappen sollte, soll heute gelinngen – ein Sieg.

Zwei wichtige und zukunftsrelevante Themen, zu denen sich jeder FCK Fan seine Gedanken machen sollte, wurden bei der JHV bereits angesprochen. Die Stichworte AUSGLIEDERUNG und STADIONNAME sind zwei Themenpunkte, die uns wohl oder übel in absehbarer Zeit beschäftigen werden und mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.

Ebenso in dieser Ausgabe zu finden, ein letzter Bereicht der Reihe “Unterwegs in Schweden”. Mindestens genauso interessant wie die bisherigen Hoppingbereichte aus Skandinavien erwarten euch zum letzten Mal für dieses Jahr einige lesenswerte Eindrücke des schwedischen Fußballs.

Was war sonst noch so los?

AM 19.11.2016 wurde der erstse “Tribüne ohne Grenzen-Preis” vom Fanprojekt Kaiserslautern verliehen. Einen kleinen Bericht dazu findet ihr ebenfalls in dieser Ausgabe.

An dieser Stelle nochmals vielen Dank ans Fanprojekt. Ihr macht eine klasse Arbeit!

Leider erreichte uns auch wieder eine traurige Nachricht. Wie viel bestimmt schon mitbekommen haben, verstarb der Ex-FCK-Kapitätn Hans-Günter Neues im Alter von 66 Jahren. Ruhe in Frieden!

Zum Abschluss noch ein kleiner aber feiner Hinweis:

Für Lob, Kritik, Anmerkungen oder Texte stehen wir euch ansonsten auch weiterhin unter udh@frenetic-youth.de zur Verfügung. Nutzt die Möglichkeit und schreibt uns! Wir würden uns darüber jedenfalls sehr freuen!

90 Minuten Betze, 90 Minuten Vollgas – Auf zum Derbysieg!

 

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UDH# 143: BETZE VS UNION

coverHerzlich Willkommen im Fritz-Walter-Stadion zum Heimspiel unseres 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Union aus Berlin. Während die Einleitungen der vergangenen Ausgaben von Zweckoptimismus geprägt waren, beginnen wir die 143. Ausgabe unsers Kurvenflyers mit deutlich positiveren Worten. Der FCK gewinnt zum ersten Mal in der aktuellen Saison zwei Spiele hintereinander und steht mit nun zwölf Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz. Die sportliche Situation scheint sich ein wenig zu entspannen und prompt rücken die vielen Nebenkriegsschauplätze des Vereins wieder in den Focus der Medien.

Doch von vorne.

Das Heimspiel gegen den VfL Bochum gewann die Mannschaft überraschend mit 3:0. Damit verbunden eine Gesichte, die so wohl nur der Fußball schreiben kann (En Fünfer ins Phrasenschwein). Alle drei Tore erzielte Osayamen Osawe. Ja, der Spieler, der mit seinem Aufenthalt in Paris mehr auf sich aufmerksam machte, als mit seinen Qualitäten als Stürmer. In der letzten Ausgabe machten wir deutlich, was wir von solchen Spielern halten. An dieser Ansicht hat sich nach wie vor nichts geändert. Die Reaktion von Osawe und die damit verbundene Fehlereinsicht scheinen die Wogen zu glätten. Für uns gilt: Wir wollen Spieler, die den Erfolg unsers 1. FC Kaiserslautern vor ihre eigenen Interessen stellen und den Verein würdig vertreten.

Das dann folgen Auswärtsspiel bei der SpVgg Fürth entschied der FCK durch das wichtige Tor von Osawe ebenfalls für sich. So starten wir mit voller Euphorie und absolutem Siegeswillen in das heutige Heimspiel gegen die Berliner. Die sechs Punkte der letzten Spiele können mit einem Heimsieg heute bestätigt werden. Der FCU steht aktuell auf Platz vier und hat mit satten 20 Punkten genau so viele wie der drittplatzierte. Es wird nicht einfach werden gegen das Team von Jens Keller. Für die Freunde der Statistik: Die letzten drei Spiele gegen die Unioner endeten unentschieden. Positiv stimmt unteranderem die Heimbilanz. In bisher fünf Spielen verlor der 1. FCK noch kein Spiel gegen die Unioner.

Wenn es sportlich endlich mal wieder „läuft“, erwachen die Alten, dem FCK nur zu gut bekannten, Dauertopics rund um die finanziell schlechte Lage des Vereins. Genauer gesagt ging es um die im Jahre 2008 Beinahe Insolvenz, die die damalige Vorstandschaft nur knapp umgehen konnte. Für den Redakteur des RTL Nachtjournals Grund genug einen gesonderten, fünfzehnminütigen Extra Beitrag über den FCK, zur wohl schlechtesten Sendezeit zu zeigen. Ein Bericht, der wenig Neues hervorbrachte, dem Image des Vereins und dem Handeln der neuen Vorstandschaft jedoch Schaden zufügen kann. Wenig verwunderlich also, dass sich Aufsichtsrat und Vorstand, sowie die im Bericht angesprochenen Person selbst zum Sachverhalt äußerten und Ihre Sicht der Dinge darstellten.

Wie es genau gelaufen ist, wer welche Fehler gemacht hat und ob die Beschuldigungen nun wirklich der Wahrheit entsprechen, wird wohl keiner genau wissen. Es wird Zeit, dass der FCK sportlich wieder auf sich aufmerksam macht und sich durch guten, ehrlichen Fußball von den Altlasten befreit.

Richten wir den Blick deshalb auf das heutige Heimspiel und die aktuell 143. Ausgabe des UdH.

Mal wieder drängte sich ein Reisender auf und will den Lesern seinen zweiten Teil des schwedischen Fußballs näher bringen. Das nehmen wir natürlich gerne an und freuen uns auf einen weiteren, interessanten Hoppingbericht aus Skandinavien. Wie immer gibt es aktuelle News aus der Fußball- und Fanwelt, die euch informieren, aber auch zum Nachdenken anregen sollen.

Es ist Samstag, der FCK soll die sportlich positive Tendenz mit einem Sieg gegen den FC Union Berlin weiter vorantreiben und die Abstiegsplätze weit hinter sich lassen.

Packen wir es an!

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