Ekstase und Schock – Die Fußballhauptstadt Buenos Aires

„Ohne Fußball wären wir alle im Arsch. Wir wüssten nichts mit uns anzufangen.“

Der WDR zeigte vergangene Woche die Fußball-Doku „Ekstase und Schock – Die Fußballhauptstadt Buenos Aires“. Die Millionenmetropole ist nicht nur politisch gesehen die Hauptstadt von Argentinien, sondern auch das stimmungstechnische Epizentrum der Fußball-Begeisterung. Alleine in Buenos Aires gibt es 11 Erstligavereine und insgesamt mehr als 50 Stadien. Die bekanntesten Vereine sind „San Lorenzo“, “River Plate” und Diego Maradonna’s Heimatklub “Boca Juniors“. Die Fußballbegeisterung ist riesig. Die Menschen identifizieren sich in einem deutlich höheren Maß mit ihrer Mannschaft, als Otto-Normal-Bürger  in Deutschland das als gängig erachten würde. Es wird im Stadion gesungen, getanzt, gehüpft … Und die jungen Menschen? Die kicken einfach überall da, wo auch nur zwei Quadratmeter Platz und ein Ball zur Verfügung stehen! Und während in Deutschland noch kaum einer an die WM in Brasilien diesen Sommer denkt, sind sich die Argentinier bereits sicher, dass sie Weltmeister werden!

Die nahezu religiöse Fußballbegeisterung wird oft von einem Gemisch von Gewalt und Korruption überschattet. Im Mittelpunkt stehen die „Barra Bravas“ – fanatisch im Stadion, engagiert in ihren Vierteln und eng verstrickt mit Politik und Vereinsoffiziellen, sind sie noch am ehesten mit Ultras zu vergleichen. Allerdings ist das Selbstverständnis nicht nur hingehend der Rolle zum Verein, sondern auch beim Thema Gewalt ein anderes. Der Gebrauch von Schusswaffen und Messern in und um das Stadion sind nahezu alltäglich geworden. In besonderem Maße bei Derbys. Inzwischen ist das Verbot von Auswärtsfans von der Ausnahme zur Regel mutiert. In der Doku zeigen die Autoren Marc Mauricius Quambusch und Jan-Henrik Gruszecki viele Orte, die kein (Fußball-)Tourist jemals sehen würde. Sie treffen Fans, Fußballer und “Barra Bravas” und verschaffen dem Zuschauer Zugang zu Orten, zu denen bisher keine Kamera Zutritt hatte.  Fußball als Religion – das zeigt diese Doku.

Also klickt euch rein und nehmt euch die 45 Minuten Zeit, um in die bunte und laute Welt Fußball-Argentiniens einzutauchen!

 

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UdH# 97: Betze vs Sandhausen

97cover Aufgrund einer streikenden Festplatte wird Ausgabe 97 als besonderer Kraftakt in Erinnerung bleiben. Dass Dank einer Nacht-, Nebel- und Mittagspausen-Aktion die Ausgabe letztlich doch rechtzeitig zum Freitagsspiel den Weg in die Kurve fand, verdankt sie dem Engagement und Willen der Redaktion. Seid euch beim Lesen dieser Ausgabe also bitte in besonderem Maße dem arbeitsintensivem und punktuell nervenaufreibenden Entstehungsprozesses bewusst.

Um den Bogen mal knapp zu überspannen: Liebe Mannschaft, nehmt euch ein Beispiel hieran! Aus einem Rückschlag muss keine Niederlage entstehen. In den letzten Spielen gingen mit dem 0:1 die Köpfe runter, die Bereitschaft im Spiel Verantwortung zu übernehmen offenbar direkt unter die Dusche. Das Heimspiel gegen Sandhausen hat gezeigt, dass Spiele auch gedreht werden können. Was früher gang und gäbe auf unserem Betze war, das geht noch immer!

In der Hoffnung, dass die Knoten in den Köpfen gelöst sind, lehnen wir uns zurück, genießen die Sonne und vertreiben uns mit dem Unter die Haut# 97 die Zeit bis zum nächsten Heimspiel gegen den FC Köln. Als Titelstory haben wir einen Beitrag mit Bezug zu einem aktuellen und medial zurzeit omnipräsenten Thema erwählt. Viel Spaß beim Lesen und bis die Tage!

 

Ukraine: Ultras zwischen Waffenstillstand und Staatsstreich

Wohl das Nachrichten-Thema der letzten Wochen waren die Geschehnisse in der Ukraine. Im Fokus war vor allem der Maidan-Platz vor dem Regierungssitz vom mittlerweile ins Exil vertriebenen Präsidenten Wiktor Janukowytsch. Jeden Tag wurden Bilder nach Deutschland gesendet, die heftige Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten zeigten. Zwischen all den Bildern und Meldungen über Klitschkos, Tymoschenkos und so weiter, war eine Meldung dabei, die vor allem für Fußballfans von Interesse war. Und zwar hatten Ultragruppen von 34 Fußballvereinen in der Ukraine einen gegenseitigen Waffenstillstand ausgerufen. Ursache war zu diesem Zeitpunkt, laut Stellungnahme der beteiligten Gruppen, die Repression gegen Ultras, die an den Protesten beteiligt waren. Darüber hinaus wurde der Waffenstillstand aber auch damit begründet, dass gegenseitige Angriffe der Gruppen die gesellschaftliche Situation verschlechtern würden. Mit dem Waffenstillstand verpflichteten sich die Ultras auf Auseinandersetzungen zu verzichten, keine Fanutensilien anderer Ultras zu klauen und zu verbrennen, keine Graffitis anderer Ultras zu übersprühen und Gesänge und Spruchbänder gegen andere Vereine zu unterlassen.

Aber was genau steckt hinter dieser Vereinbarung zum Waffenstillstand? Und was ergibt sich hieraus? Die folgenden Zeilen sollen etwas Aufschluss geben über die Entscheidung der ukrainischen Ultras. Dieser Text soll lediglich die Fakten und Tatsachen der letzten Monate bzw. Jahre widerspiegeln. Es geht weder um die Frage nach politischen Beweggründen, noch um eine politische Analyse der aktuellen Situation. Hier geht’s vor allem darum, einen Blick auf die Geschehnisse aus einer fußball- bzw. fankulturellen Sicht zu werfen.

Vielen dürfte noch die BBC-Dokumentation „Stadiums of Hate“ über die ukrainische Fanszene bekannt sein. Nicht zufällig erschien sie pünktlich zur UEFA Euro 2012 in Polen und der Ukraine. Damals wurde damit versucht, ein einseitiges und bedrohliches Bild ukrainischer Ultras zu zeichnen. Richtig ist, dass es Gruppen gibt, die offen mit rechter Symbolik und rassistischen Gesängen im Stadion auftreten. Das versuchte auch die Doku zu vermitteln. Dennoch wirkte die Reportage eher aufgebauscht. Es sollte ein Bild von Ultras erzeugt werden, dass vor allem der Politik, aber auch der Polizei, als Legitimationsgrundlage dienen sollte, rigoros gegen Ultras und Fankultur vorzugehen – gerade auch im Zuge der EM und dabei nicht nur beschränkt auf die Ukraine. Protest gegen die kommerzielle Kultur der UEFA sollte delegitimiert werden und mit Schlagwörtern wie Hass und Gewalt diskreditiert werden.

Dass es aber auch Ultras gibt, die so gar nicht in das eindimensionale Bild der BBC-Doku passten, beweisen beispielweise die Ultras von Arsenal Kiew. Sie wurden zwar von den Filmemachern interviewt, wurden wohl aber aus oben genannten Gründen dann letztlich doch nicht für die Endfassung der Reportage berücksichtig. Mittlerweile gibt es den FK Arsenal aus Kiew nicht mehr: der Verein musste im Oktober des letzten Jahres Insolvenz anmelden und den Spielbetrieb einstellen. Trotz der engen Sichtweise der BBC Reportage waren die Darstellungen aus rein informativer Perspektive durchaus nicht falsch. Die Fankultur in der Ukraine ist, wie in vielen Staaten der ehemaligen Sowjetunion, eher rechts. Vor allem die Ultragruppen White Boys Club und Ultras Dynamo von Dynamo Kiew scheinen kein Problem damit zu haben, sich von rechten Strukturen und Parteien einspannen zu lassen – und das nicht erst seit den aktuellen Protesten gegen die Regierung. So organisierte die Partei „Svoboda“ (Freiheit) 2010 in Kiew einen Fanmarsch mit 5.000 Fußballfans gegen ausländische Fußballspieler und für die Akzeptanz von rechten Symbolen in Stadien. Der Parteivorsitzende der „Svoboda“, Oleh Tjahnibok, stellt übrigens neben Ex-Boxer Klitschko die aktuelle Übergangsregierung in der Ukraine.

Auch während der Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew gab es Berührungen zwischen der Svoboda und einigen Ultras von Dynamo Kiew. So rekrutierte sich vor allem der militärische Teil der Partei aus Teilen der Kiewer Szene. Aufgabe dieser sogenannten Selbstverteidigungsmilizen war es, die Demonstranten vor Übergriffen durch die Polizei zu schützen. Aber auch wenn man sich aktuelle Bilder aus der Kurve von Dynamo Kiew anschaut, wird die Verbindung zu den Protesten deutlich. Die schwarz-roten Fahnen vom Maidan-Platz werden auch in der Kurve geschwenkt. Aber auch außerhalb von Kiew gab es Proteste, an denen ebenfalls Teile von Ultraszenen beteiligt waren. So zum Beispiel in der Westukraine, genauer gesagt in Lwiw (Lemberg). Laut Presseberichterstattungen haben dort ebenfalls Ultras begonnen, Selbstverteidigungsstrukturen aufzubauen.
Auch die Ultraszene von Karpaty Lwiw, darunter die Banderstadt Ultras, hegen gute Kontakte zur Svoboda. Im Stadion versuchen sie ebenfalls nicht gerade ihre politische Gesinnung zu verstecken. In ihre Kurve, über welche sie das Ticketmonopol besitzen, lassen sie nur weiße Ukrainer/innen. Regelmäßig zeigen sie Choreografien und Doppelhalter mit Stepan Bandera, einem Ultranationalisten und Kriegsverbrecher, auf den sich auch die Partei Svoboda beruft. Mit einer Choreografie huldigten sie einst gar einer SS-Division.

Der Waffenstillstand, der als Nicht-Angriffspakt verstanden wurde, scheint eine viel größere Wirkung zu haben, als vielleicht von den beteiligten Gruppen angenommen oder beabsichtigt. Nicht nur in Kiew und Lwiw, auch in 17 anderen Städten sind Ultras Teile der Protestbewegungen. Unter anderem in Donetsk, Kharkiw und Odessa. Trotz starker Feindschaft einiger Gruppen untereinander, scheint sich durch das gemeinsame Feindbild eine Verbrüderung im weitesten Sinne abzuzeichnen. Die Gemeinsamkeiten scheinen sowieso größer zu sein, als die Unterschiede: fast jeder Club in der Ukraine wird von einem reichen Investor geführt, der in der Regel auch noch gute Beziehungen zur Politik hat.

Der Feind in meinem Stadion – Brennen für den Verein

Für was stehen eigentlich Fußballfans? Für nationale Bedrohung oder für Spaß in der Kurve? Dieser Frage ging der Westdeutsche Rundfunk in der Reportage nach und begleitete Ultras und aktive Fans von Union Berlin und Hannover 96. Der Beitrag zeigt das Miteinander der Fans und was aktive Fanarbeit wirklich bedeutet, denn das geht weit über den Stadionbesuch hinaus. Am Beispiel von Hannover 96 wird gezeigt, wie eine Vereinsführung konsequent gegen die eigenen Fans agiert, wieso der Dachverband „Rote Kurve“ aufgelöst wurde und beschreibt den Maßnahmenkatalog, der vor allem die treusten Fans der 96er trifft. Auch die AG Fananwälte, Vertreter der Polizei in Hannover und Köln sowie Andreas Rettig von der DFL kommen zu Wort. Außerdem wird gezeigt, wie Vereine ihre eigenen Fans „vermarkten“ lassen. Eine wirklich gut gemachte Reportage, die beide Seiten der Medaille aufzeigt und auch unangenehme Dinge auf den Tisch bringt. Zwar nicht brandneu, aber sehenswert!

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UdH# 96: Betze vs Aalen

Nach dem fulminanten Pokalerfolg in Leverkusen (der UdH Blog sah es kommen – siehe Post vom 12.Februar) gab es in Aue gleich den Euphorie-Dämpfer. Einige Personen behaupten 96coverzwar, der Dämpfer sei bereits die Auslosung zum DFB-Pokal Halbfinale bei den Bayern gewesen, das allerdings ist natürlich Schwarzmalerei. Ignoriert solche Ratten! Die UdH Redaktion ist überzeugt: Es ist das Los nach Europa!

Bevor Flüge gebucht werden können, gilt es aber by the way den Aufstiegskampf für uns zu entscheiden. Daher volle Konzentration auf die heutige Partie! Die Ausgabe 96 sollte als gute Einstimmung dienen. Wo wir schon beim Thema Hausaufgaben machen sind: Besonders bewerben möchten wir den nachfolgenden Gedankensprung eines unserer Mitglieder zu dem aktuellen Thema Datensicherheit und -handel.

 

 

Löscht WhatsApp!

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe, Facebook kauft What’s App für mehrere Milliarden Euro. Die Intention von Facebook ist dabei klar, verlagerten doch viele Menschen ihre privaten Gespräche weg vom Facebook-Chat in Messenger wie What’s App.

Was heißt das jetzt für uns, für Menschen die What’s App nutzen? Es steht zu befürchten, dass Facebook die Daten von What’s App abgreifen möchte, um diese mit ihren eigenen Daten zu verknüpfen. Wenn ihr euch einmal die Rechte angesehen habt, die Facebook über eure Fotos, Videos und sogar eure Kontaktlisten hat, könnt ihr euch ungefähr vorstellen, was das heißt.

Facebook verdient einzig und alleine durch Werbung Geld. Deswegen müssen immer mehr Informationen her, die immer mehr über die Internetnutzer aussagen. Der Satz „Was im Internet kein Geld kostet, bezahlt man durch seine Daten“ ist gültiger denn je.

Bereits kurz nach der Verkaufsmeldung hörte ich in meinem Bekanntenkreis die ersten Sätze wie „Ich kann nicht wechseln, sonst kann ich ja nicht mehr mit meinen Freuden schreiben. Die haben ja alle What’s App.“ Gefolgt von einem wahren Klassiker unserer Zeit „Die überwachen doch eh alles, da ist egal, wo du schreibst“. Ich möchte keinem Menschen zu nahe treten, aber das sind lediglich Argumente, um die eigene Faulheit, sich mit diesem Thema zu befassen oder sich vielleicht sogar aktiv zu engagieren, zu verschleiern.

Was spricht dagegen allen Freunden eine Nachricht zu schreiben, in der ihr sagt, warum ihr What’s App löscht und bei welchem Messenger man euch in Zukunft kontaktieren kann. Wenn ihr eine neue Handynummer habt, dann verschickt ihr doch auch eine Rund-SMS an alle Kontakte.Klar das ist anstrengender als den Status Quo beizubehalten. Möglicherweise wollen Menschen mit euch diskutieren, eine Begründung für die Entscheidung haben.

Doch das sollte es uns wert sein. In diesen Tagen kämpfen junge Menschen in der Ukraine um Freiheit und Selbstbestimmung. Für diese Werte sind Jungen und Mädchen gestorben. Und wir schenken aus Bequemlichkeit einfach unsere Selbstbestimmung weg, wer wann was von uns lesen darf? Wir schenken unsere Freiheit weg, die Freiheit, dass nicht ein Konzern alle Gespräche mit unseren Freunden speichert und für Werbezwecke verwertet?

Ich glaube noch an unsere Gesellschaft, ich glaube an die vielen Menschen, die keine Lust haben, sich von großen Konzernen veralbern zu lassen. Es kostet dich vielleicht 15 Minuten deines Lebens ein Stückchen Freiheit zu bewahren. Nutze diese Chance!

Neue Zaunbeflaggung: „Bastion Betzenberg“

Hallo Betze Fans,

wir haben uns in der vergangenen Winterpause einige Gedanken gemacht, wie wir das Erscheinungsbild der Westkurve verbessern können. Gerade die immer öfter aufkommenden Lücken zwischen den Zaunfahnen sind unserer traditionsreichen Kurve nicht würdig. Aus diesem Grund haben wir eine knapp 75 Meter lange Zaunfahne genäht, welche unterteilt in sechs Stücke ab dem Heimspiel gegen Aalen unsere Westkurve schmücken soll.

Herzstück dieser Zaunfahne ist das Mittelstück, welches in Zukunft die alte „Kaiserslautern“ Zaunfahne ersetzen soll. Hier wurde in mühsamer, stundenlanger Näharbeit der Schriftzug „Bastion Betzenberg“ in Kombination mit unserem Traditionslogo, angebracht.

Die Bereiche links und rechts von Block 8.1 werden in ein schlichtes Rot-Weiß gehüllt – die Farben unseres Vereins und unserer Kurve – hierbei wollen wir aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese rot-weißen Teile der Fahne überhangen werden dürfen und auch sollen! Bringt eure Fanclubfahnen mit und schmückt unsere Westkurve mit euren Namen!

Beim Heimspiel gegen Aalen werden wir vor der Westkurve ein paar Ansprechpartner bereitstellen, falls hierzu noch weitere Fragen aufkommen. Keine Scheu, kommt auf uns zu, um eventuelle Missverständnisse aus der Welt zu räumen.

Jeder FCK-Anhänger wird beim Namen „Bastion Betzenberg“ ins Schwärmen geraten. Ein jeder von uns kann auf Anhieb eine Vielzahl an Spielen aufzählen, bei welchen wir unsere Männer auf dem Rasen zum Sieg schrien. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden die Westkurve mit diesem unmissverständlichen Spruch zu schmücken, die „Bastion Betzenberg“ gibt es nur in Kaiserslautern.

Wer kann sich nicht an das berühmte Interview erinnern, bei welchem die Bayern bereits ankündigten, die Punkte doch das nächste Mal per Post in die Pfalz zu senden? Oder an den berühmten Satz Guardiolas „Wenn Deutsche so gedemütigt wurden, hält sie nichts mehr auf – die sind glatt in der Lage, uns zu überrennen… Ich weiß das. Ich war in Kaiserslautern. Damit bin ich genug bedient.“

Um unsere glorreiche Geschichte zu würdigen und die Unvergänglichkeit unserer Bastion zu zementieren, entschieden wir uns dazu, die komplette Fahne – wie man das eben früher so machte – zu nähen.

Es ist unser aller Anliegen dass diese alten Geschichten nicht in Vergessenheit geraten, dass auch in der Zukunft zurecht von einer „Bastion“ gesprochen wird und dass wir in der Westkurve wieder dafür sorgen, dass die drei Punkte traditionell in der Pfalz bleiben!

Wir hoffen, dass wir mit dieser Zaunfahne den Geschmack von euch allen getroffen haben und dass sie uns noch viele Jahre begleitet und dabei die Augen öffnet, dass wir in der Kurve ein ernstzunehmender Faktor bei der Vergabe der Punkte sind!

Für immer Bastion Betzenberg! Für immer Fritz-Walter-Stadion!

Frenetic Youth
Generation Luzifer
Pfalz Inferno Kaiserslautern

bastion

Fanrechtefonds

fanrechtefondsWie schon im letzten UdH #95 beim Heimspiel gegen die Spielvereinigung Fürth angekündigt, wollen wir euch hier auf dem Blog einige Workshops vorstellen, die wir beim diesjährigen Fankongress in Berlin besucht haben.

Anfangen wollen wir mit dem Workshop „Zur Notwendigkeit rechtlicher Unterstützung von Fußballfans“. Zusammen mit dem Fanrechtefonds, der Arbeitsgemeinschaft der Fananwälte und lokaler Rechtshilfen ging es darum welche Möglichkeiten zur rechtlichen Unterstützung bereits existieren, wie zusätzlich lokal rechtliche Unterstützungen in Form von Fanhilfen aufgezogen werden können und warum dieses so wichtig ist.

„Stell dir vor, du fährst zu einem Auswärtsspiel, der Bus hält an einem Autobahnrasthof und genau dort kommt es zu einem Zwischenfall. Vielleicht, weil jemand aus dem Bus meinte das Bier für umsonst mitnehmen zu können, oder jemand fühlte sich provoziert und es gab ein Handgemenge. Die Polizei wird gerufen und stellt die Personalien aller Mitreisenden fest. Später wirst du erfahren, dass gegen dich, wie gegen alle anderen, ermittelt wird. Das ist rechtens und du musst dir keine Sorgen machen. Du hast ja nichts getan. Du bist unschuldig und du giltst als unschuldig. Das Verfahren wird irgendwann eingestellt werden, vielleicht wegen erwiesener Unschuld, vielleicht wegen mangelnder Beweislage, vielleicht verzichtet der Staat wegen Geringfügigkeit auf weitere Aufklärung. Kein Problem, oder doch? Inzwischen hast du einen netten Brief erhalten, in dem dir erklärt wird, dass du für die nächsten Monate beziehungsweise Jahre keine Fußballspiele mehr besuchen darfst. Auch wenn das Ermittlungsverfahren eingestellt wird, bleibt dieses Stadionverbot bestehen. Dein Name ist jetzt vielleicht in einer Datei, in der die Polizei Angaben zu Gewalttätern sammelt. Du willst ins Ausland fliegen und man weist dich an der Grenze ab, weil gerade ein brisantes Spiel einer deutschen Mannschaft in jenem Land bevorsteht und weil man nicht riskieren will, dass „potenzielle Gewalttäter“ –  wie du – dorthin reisen …“

Für die meisten Normalbürger sind solche Vorfälle unvorstellbar. Für aktive Fangruppen, die sich auch abseits der tollen Weltmeisterschaftsstimmung in Fußball-Deutschland bewegen sind solche und weitere Dinge aber fast jedes Wochenende an der Tagesordnung. Beim Fankongress in Berlin berichtete Wilko Zicht über den Fanrechtefonds, der bereits 2006 gegründet wurde um die Rechte von Fußballfans gegenüber den Veranstaltern, deren Ordnungskräften sowie gegenüber der öffentlichen Gewalt zu wahren, durchzusetzen und zu stärken. „Wir denken, dass Recht und Gesetz nicht nur auf Seiten der Anderen stehen kann. Deshalb wollen wir prüfen lassen, ob der Staat wirklich so mit uns Fußballfans umgehen darf. Rechtsprozesse kosten allerdings viel Geld. Wir wollen nicht den Dieb schützen, der das Bier klaut und nicht den Schläger, der der Meinung Anderer Fausthiebe entgegensetzt. Wir wollen uns nicht vor denjenigen stellen, der mit Leuchtkugeln auf andere Zuschauer zielt. Wir wollen vielmehr, dass friedliche Fußballfans nicht länger kriminalisiert und für die Vergehen Anderer bestraft werden.“

Laut Zicht ist man immer auf der Suche nach Musterfällen, zum Beispiel die Datenweitergabe von Vereinen an die Polizei, Beförderungsausschlüsse der Deutschen Bahn (“Die werden nach unseren Erkenntnissen immer mehr”) oder Stadionverboten aufgrund von Drittortauseinandersetzungen. Für 2014 hoffe er auf ein Urteil des Verfassungsgerichts aus Karlsruhe, das verbietet, Stadionverbote auf Verdacht auszusprechen. Er zählte auch ein paar Erfolge des Fanrechtefonds auf. So sollen zum  Beispiel keine Stadionverbote mehr aufgrund von Beamtenbeleidigung ausgesprochen werden. Er ermutigt die Szenen, bei Problemen und Fragen auf den Fanrechtsfond zuzugehen – gleiches gilt natürlich auch für Einzelpersonen, denen im Zusammenhang mit Fußballspielen etwas wiederfahren ist und die Hilfe benötigen. Zur Zeit stünden ausreichende Mittel zur Verfügung, um solche Musterfälle finanziell zu unterstützen. Das Projekt Fanrechtefonds wird getragen von zahlreichen deutschen Fanclubs und Fangruppen, von den beiden überregionalen Fanorganisationen BAFF und PRO FANS sowie von vielen Einzelpersonen. Ein aus fünf Fans verschiedener Vereine bestehender Kassenrat entscheidet im Einklang mit der Satzung des Treuhandkontos über die Verwendung der Spenden. Zwei Anwälte verwalten das Geld und überwachen die satzungsgemäße Nutzung.

Infos über den Fanrechtefonds, Kontaktmöglichkeiten aber auch die Möglichkeit, das Projekt mit einer Spende zu unterstützen, findet ihr unter www.fanrechtefonds.de.

Pokalviertelfinale in Leverkusen

Nach dem wichtigen Heimsieg gegen Fürth geht es heute voller Zuversicht in das Pokalspiel gegen die Bayer Werkself. Die Älteren werden sich erinnern: Vor knapp 3,5 Jahren gab es diese Partie in der zweiten Runde auf dem Betzenberg. Das zum darauf folgenden Ligaheimspiel gegen den Karlsruher SC erschienene Unter die Haut #21 blickt zurück auf den fulminanten 2:1 Erfolg und den Einzug ins Achtelfinale. Im Weserstadion war 2009 daraufhin leider Schluss. Heute können wir die Geschichte neu schreiben, „über Bayer zum Pokal“ , über den Pokal nach Europa!

 

Blick zurück…

Pokalspiel Leverkusen

Wie gewohnt werfen wir an dieser Stelle einen selbstkritischen Rückblick auf unsere Aktionen in der Kurve. Logischerweise geht es diesmal um die Aktion beim sensationellen Pokalspiel gegen Bayer 04 Leverkusen. Was bleibt uns dazu zu sagen?

Zunächst wollen wir uns bei euch allen bedanken, dass ihr dem Ablauf der „Choreografie“, die im letzten „Unter die Haut“ erklärt war, so diszipliniert gefolgt seid und die über 40.000 rot-weißen Konfettischnipsel genau im richtigen Moment, nämlich beim Einlaufen der Mannschaften, zum Einsatz kamen. Nur so konnte ein gelungenes Gesamtbild entstehen, mit dem wir sehr zufrieden sind!
Dies stimmt optimistisch für weitere Aktionen, die mit eurer Hilfe sicher auch wieder Erfolg versprechen! Merci!

Unserer Aktion folgte ein Pokalspiel, welches wohl seinesgleichen sucht und Erinnerungen an das Spiel gegen den FC Schalke im Jahr 2004 aufkommen lässt. Damals verlor man trotz aufopfernd kämpfender Mannschaft im Elfmeterschießen mit 7:8, trotzdem war es damals ein unvergesslicher Mittwochabend. Diesmal sollte spielerisch glücklicherweise alles anders kommen, denn von der ersten Spielminute an stand das ganze Stadion wie eine Eins hinter der Mannschaft! Diese dankte es und machte aus der ersten Chance in der 12. Spielminute direkt das 1:0. Was ist denn hier los? Wir spielen gegen eine der spielstärksten Mannschaften der 1. Bundesliga, gegen den Finalisten des Pokalfinals im Vorjahr und führen nach nicht mal einer Viertelstunde mit 1:0? Geil!
Das Stadion explodierte förmlich und kaum wer konnte fassen, was dort auf dem Platz gerade vor sich geht. Unsere rot-weißen Mannen ließen sich auch nach der Führung nicht hängen, erarbeiteten sich weiter Spielanteile und Chancen und verabschiedeten sich nach 45 Spielminuten unter tosendem Applaus in die Kabine.

Obwohl unsere Mannschaft zur zweiten Hälfte auf das Tor vor der Westkurve spielte, startete sie sichtlich schwächer in die zweite Hälfte als die des Werksclubs. Schließlich markierte Erik Jendrisek in einer Phase, in der Leverkusen drauf und dran war, die Oberhand im Spiel zu gewinnen, das 2:0 und ein Torjubel, den man so wirklich nur ganz selten erlebt, folgte. Das ganze Stadion flippte nun völlig aus. Brachiale Wechselgesänge mit der Südtribüne sowie bebende Hüpfeinlagen waren die Folge. Sogar die Laola schwappte mehrmals durchs Fritz-Walter-Stadion. Ein Pokalabend, wie man ihn sich wünscht!

Doch was wäre der Betzenberg, wenn es gegen Ende nicht noch einmal spannend werden würde? Bayer kam nochmal ran und erzielte in der 85. Spielminute den Anschlusstreffer zum 2:1. Jetzt hieß es Zittern, Bangen und natürlich Hoffen, bis der Schiedsrichter die Partie nach 92 gespielten Minuten abpfiff und der glorreiche 1.FC Kaiserslautern nach einem grandiosen Spiel erfolgreich ins Achtelfinale des DFB-Pokals einzieht!

Unser Traum von Europa und natürlich vom Finale darf also weitergehen! Einen erläuternden Text zu unserer Aktion findet ihr übrigens auf unserer Homepage www.frenetic-youth.de.

Während der Großteil der FCK-Fans schließlich recht schnell nach Abpfiff feiernd vom Betzenberg zog, verweilte unsere Gruppe noch bis eine dreiviertel Stunde nach Spielende im Stadion. Grund dafür war, dass Schnipsel in der Westkurve aufgrund der Reinigungskosten nicht erlaubt sind und wir somit die Verantwortung für deren Säuberung im unteren Bereich von 7.1 selbst übernehmen mussten. Erst nachdem das Licht im Stadion abgeschaltet wurde und die Spieler schon mit dem Auslaufen fertig waren, wurde man vom Ordnungsdienst aufgefordert, die noch nicht komplett saubere Tribüne zu verlassen. Dies sollte nur mal als Randnotiz Erwähnung finden, damit sich manche Leute vielleicht mal über den Aufwand, den so eine verhältnismäßig kleine Aktion mit sich bringt, bewusst werden.

Zum Ende wollen wir noch ein paar Worte in eigener Sache loswerden, die den Pokalabend zwar nicht getrübt haben, aber trotzdem Erwähnung finden sollten. Während der ersten Hälfte und der Halbzeit kam es oberhalb des zweiten Wellenbrechers in 7.1 zu teilweise heftigen Diskussionen wegen dauerhaftem Fahneneinsatz in „unserem“ Bereich. Sicher gehört dies zum optischen Anspruch unserer Gruppe und zum Block 7.1 und niemand möchte wohl gerne das beeindruckende Bild eines Fahnenmeeres mitten in der Kurve missen. Dennoch müssen wir uns eingestehen, hier Fehler zu begangen zu haben und wollen die Gelegenheit nutzen, uns bei den entsprechenden Leuten zu entschuldigen. In Zukunft werden wir vermehrt darauf achten, wann unsere Schwenkfahnen zum Einsatz kommen und wann man besser darauf verzichtet.
Hier ist ein besseres Feingefühl jedes Einzelnen gefragt! Bei Strafraumszenen, Angriffen, groben Fouls oder sonstigen Aufregern kommen die Fahnen runter, denn was auf dem Platz passiert, steht vor allem in solchen Momenten definitiv im Vordergrund. Bitte in Zukunft verstärkt darauf achten und ein Bewusstsein für eine harmonische Fanszene schaffen. Frei nach dem Motto „Leben und leben lassen“.

Danke!

Hier geht’s zum kompletten UdH#21 aus dem September 2009

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UdH# 95: Betze vs SpVgg Fürth

#95

Endlich wieder Fußball, endlich wieder Betze! Und endlich kann der Unter die Haut Blog richtig durchstarten. Mit einer 16 Seiten umfassenden Ausgabe #95.

Auf einleitende Worte à la „Hier und Jetzt“ oder die Auflistung der Themenliste möchten wir an dieser Stelle verzichten. Statt dessen sei euch die ausführliche Nachbetrachtung zum Fankongress in Berlin wärmstens ans Herz gelegt. Ergänzend zur Gazzetta werden in nächster Zeit weitere Berichte zu den einzelnen im Rahmen des Fankongress abgehaltenen Workshops hier auf dem Blog publiziert. Bleibt dran!

„Fanfreundliches Stadionerlebnis: Wie Fans den Fußball wollen“ – Der Fankongress 2014 in Berlin

Am 18. Und 19. Januar 2014 fand der von „Unsere Kurve“ und „ProFans“ veranstaltete Fankongress 2014 statt. 13 Monate nach 12:12 und 24 Monate nach dem letzten Fankongress an gleicher Stelle fanden sich dieses mal knapp 700 teilnehmende Fans aus 80 Vereinen, 40 Referenten und 50 Pressevertreter im Kosmos an der Karl-Marx-Allee in Berlin ein. „Fanfreundliches Stadionerlebnis: Wie Fans den Fußball wollen“ lautet das Motto.

Wie auch schon bei vorherigen Veranstaltungen stand über allem der Leitsatz „In den Farben getrennt, in der Sache vereint.“ Beim Fankongress sitzen sowohl im Plenum, als auch auf der Bühne Menschen nebeneinander, die sich entweder gar nichts zu sagen haben oder im Stadion teilweise auch Feindschaften pflegen. In Berlin tauschte man sich aus, konnte diskutieren – lebhaft zwar, aber durchaus konstruktiv und vor allem friedlich. Das veröffentlichte DFL-Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ schwebte im Raum – alles drehte sich dieses Mal nur um das Stadionerlebnis in Deutschland. (…)

Weiterlesen im UdH#95

Das geht mir unter die Haut…

(…) Denn alles was wir sind
gibt leeren Worten ihren Sinn
ganz egal wie es klingt
weil du auch ohne Worte unsere Lieder singst
fühlst du es auch lass alles stehen wo es ist
komm wir reissen aus
das ist alles was ich brauch  (…)

Das geht mir unter die Haut
wie ein warmer Sommerwind
ich habe es erst nicht geglaubt
dass ich hier nicht alleine bin
Das geht mir unter die Haut
dass wir verbunden sind
es zieht mich immer weiter gerade aus
bis ich zu Hause bin

Herrlich schmalzig diese Zeilen aus dem Song, der sich nach unserem Kurven- und (nun auch) Online-Medium nennt. Aber wenn dieser Herr Benzko uns schon eine Hymne widmet, soll es ihm zumindest insofern gedankt sein, dass wir diese mit euch teilen. Zumal das Stück, wie jede gute Hommage, nicht ohne einen Wink auskommt – raffiniert untergebracht, aber natürlich haben wir die Anspielung auf den Betzenberg sofort erkannt:

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Hier geht’s zum Song auf YouTube, Ultras… Habt ein gutes Wochenende!

Rückblick Stadtmeisterschaften 2014

Auf unserer Website www.frenetic-youth.de findet ihr einen kleinen Rückblick samt Bildern zu den diesjährigen Stadtmeisterschaften, aus der unsere FCK Amateure erneut als Sieger hervorgehen konnten.

Laut, bunt und euphorisch unterstützten wir auch in diesem Jahr die Amateure unseres Vereins bei der traditionellen Stadtmeisterschaft.

Die komplett neu renovierte Barbarossahalle diente nach dreijähriger Abstinenz wieder als Austragungsort des an zwei Vorrundentagen sowie einem Endrundentag sattgefundenen Turniers.

Zusammen mit unseren Freunden, welche die normalen Liga- wie auch Pokalspiele nicht im Stadion verfolgen können, schmetterten wir unseren Lieder durch die Halle. Neben altbewehrten Schlachtrufen erklangen auch immer wieder neue stimmungsvolle und ebenso kreative Lieder aus dem Block. Das farbenfrohe Bild wurde durch etliche Zaunfahnen sowie mehrere Doppelhaltern und Schwenkfahnen abgerundet. (..)

Hier geht’s zum kompletten Rückblick

An dieser Stelle möchten wir außerdem auch einen Blick auf die Berichterstattung der lokalen Presse werfen:

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ohne Verfasser (o.V.): Mit Trommelwirbel in die Zwischenrunde. In: Die Rheinpfalz, Pfälzische Volkszeitung, Nr. 20, 24.01.2014

 

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ohne Verfasser (o.V.): Tore wie am Fließband. In: Die Rheinpfalz, Pfälzische Volkszeitung, Nr. 22, 27.01.2014