UdH# 104: Betze vs BTSV

104coverGude Betzefans!

Vier Punkte aus den ersten beiden Saisonspielen und die zweite Runde im Pokal erreicht. So oder so ähnlich lassen sich die ersten drei Pflichtspiele der Roten Teufel zusammenfassen, ehe es heute gegen den Bundesliga-Absteiger aus Braunschweig geht.

Gleich die erste Partie der neuen Saison, gegen die Löwen aus München, beinhaltete alles, was man sich unter „Betze“ vorstellt. 3:2 Sieg nach 0:2 Pausenrückstand in Unterzahl und eine Atmosphäre unter Fluchtlicht, welche einfach nur gewaltig und atemberaubend gewesen ist. So muss das sein!

Das erstmals wirkende Stimmungszentrum in den unteren Blöcken der Westkurve hat funktioniert. Auch wenn sicherlich noch nicht alles so geklappt hat, wie man sich das anfangs vorgestellt hat, sind wir auf einem guten Weg. Wir hoffen, dass Ihr uns auch weiterhin auf diesem Weg unterstützt und wir alle gemeinsam die Bastion Betzenberg zukünftig wieder aufleben lassen können!

Nach dem grandiosen Heimsieg gegen die Münchner Löwen gibt es jedoch sportlich weniger erfolgreich weiter. Das 1:1 in Sandhausen fühlte sich eher nach einer Niederlage als nach einem Punktgewinn an. Auch wenn der gut aufgelegte Gästemob das Auswärtsspiel zu einem Heimspiel machte, blieb unserem 1. FC Kaiserslautern e.V. auch in diesem Jahr ein Sieg in Sandhausen verwehrt.

Von beiden Spielen (dem Spiel gegen München als auch gegen Sandhausen) findet ihr in dieser Ausgabe jeweils einen Bericht aus Sicht der Gegner, in dem das Spiel und die Stimmung nochmals Erwähnung finden.

6.000 Lautrer feierten sodann in Wiesbaden den Sieg und den damit verbundenen Einzug in die zweite Pokalrunde. Die schlechte Leistung während den 120 Minuten wurde durch souverän verwandelte Elfmeter unserer Roten Teufel ausgeblendet. „Ä Rund weider un gud is“ – darum geht es ja bekanntlich in der ersten Pokalrunde!

Die 104. Ausgabe unseres Kurvenflyers beinhaltet derweil neben vielen informativen Berichten aus den Kurven und Fanszenen der Welt auch einige interessante Texte, die mit Freude und Spaß zu lesen sind. Unter andrem führten wir ein Interview mit dem Lokal-Rapper „Juses“, der uns Frage und Antwort zu seiner aktuellen EP stand. Ebenso interessant ist der Hoppingbericht aus Schweden, welcher uns einen Blick in den schwedischen Fußball und deren Fanszene bereitstellt.

An dieser Stelle möchten wir Euch auch nochmals darauf hinweisen, wie Ihr die Möglichkeit habt, mit uns in Kontakt zu treten. Nutzt die Chance und sendet uns Eure Texte, Berichte oder Euer Feedback einfach an udh@frenetic-youth.de. Natürlich könnt Ihr uns auch jederzeit im Stadion anquatschen!

Gut aufgestellt ist derweil auch unser Infostand. Es erwarten euch weiterhin die neuen Aufklebermotive sowie die erst kürzlich komplett überarbeitete Buttons-Auflage. Aber auch die aktuellen Fanzines, sowie das übliche andere Repertoire sind an unserem Stand vor der Westkurve zu erwerben. Schaut also vorbei – Es lohnt sich!

Genug der einleitenden Worte. Gebt heute alles. Für unseren 1. FC Kaiserslautern e.V., für die Kurve, für das Team und für die Stadt! 90 Minuten Fußball „uffem Betze“ – was gibt’s Geileres?! Also, Feuer frei!

 

Hier geht es zur kompletten Ausgabe 104!

UdH# 103: Betze vs 1860

103coverNach einer ereignisreichen Sommerpause starten wir in die neue Zweitligaspielzeit. Das UdH# 103 bringt euch auf den aktuellen Stand der Dinge.  Als Vorgeschmack gibt es an dieser Stelle die einleitenden Worte zum „Hier und Jetzt“ und das FK Mobi Video zur Saison 2014/ 15. Lasst die Spiele beginnen! Alles auf Anfang!

Nach einer nicht ganz fußballfreien Sommerpause, freuen wir uns, euch endlich wieder im Fritz-Walter-Stadion begrüßen zu dürfen. Auch wenn der ein oder andere unter euch immer noch von der sportlich sehr erfolgreichen Fußballweltmeisterschaft träumen mag, heißt es spätestens ab jetzt wieder Vollgas geben uff’m Betze!

Nach der unter dem Strich schlechten Vorsaison mit der leichtfertig verspielten Chance auf den Aufstieg hat der Verein die Ziele für die nun beginnende Zweitligasaison deutlich runtergeschraubt. Ob dies eine realistische Einschätzung ist, oder eher dem Schutz der eigenen Mannschaft dienen soll, zeigt die Zukunft. Konkret wurde sogar überhaupt kein „Ziel“ ausgegeben; ein Umstand, der im Profifußball zugegebenermaßen eher selten vorkommt, vermutlich aber verdeutlichen soll, dass der neu eingeschlagene Weg wohl auch eine kleine Wundertüte ist.

Besonders erfreulich ist dabei die Tatsache, dass neben den Sommertransfers einige junge Eigengewächse der FCK-Jugendmannschaften die Chance bekommen und sich im Profikader beweisen können. Der heutige Gegner zum Saisonauftakt, der TSV 1860 München, verspricht zudem traditionell ein sportlich interessantes Duell. Womöglich ist das Team der Löwen sogar der erste richtige Gradmesser für unsere neu zusammengestellte, junge Mannschaft. Nach vielen ertraglosen Jahren in Liga 2 befindet sich nämlich auch der TSV 1860 langsam aber sicher wieder auf dem Weg nach oben; jedenfalls lässt sich das aus neutraler Sicht zumindest erahnen.

Doch kommen wir nun zur ersten Ausgabe der Saison 2014/15: die Zeit zur Recherche wurde intensiv genutzt und somit können wir euch eine umfangreiche Ausgabe präsentieren, welche viele interessante Themengebiete beinhaltet.
Neben den fast schon traditionellen Rückblicken auf die Sommerpause, werfen wir aus verschiedenen Sichtweisen einen Blick auf die kommende Spielzeit und wie gewohnt versorgen euch die „Short News“ über die aktuell relevanten Fanthemen in anderen Ländern, Städten und Vereinen.

Gleich zu Saisonbeginn also ein Montagsspiel; welch eine Überraschung! Dass wir Fans uns weiterhin nicht mit den fanunfreundlichen Anstoßzeiten anfreunden werden, ist ganz klar. In dieser Ausgabe findet ihr deshalb u. A. eine Stellungnahme vom Bündnis ProFans, welches sich zum Ziel gesetzt hat, in der neuen Saison den Fokus wieder verstärkt auf fangerechte Anstoßzeiten zu legen.

Doch nun genug der warmen Worte; lasst uns gemeinsam zum bestmöglichen Saisonauftakt beitragen und unsere Mannschaft zum ersten Sieg der neuen Spielzeit schreien. Jetzt zählen nur noch der 1. FC Kaiserslautern e.V., die Westkurve und ein gemeinsames, lautstarkes Auftreten.

Auf eine geile und (hoffentlich) erfolgreiche Saison!

 

Was ist los im Land des Fußballs?

brasiliencoverAm kommenden Samstag, den 24. Mai richtet das Fanprojekt im Anschluss an das letzte Saisonspiel unserer Amateure (Anstoß um 14.00 Uhr im Fritz-Walter-Stadion) im Bahnheim eine Veranstaltung aus unter dem Motto „Brasilien 2014: Was ist los im Land des Fußballs?“. Teil des bunten Programms ist auch eine Gesprächsrunde, an der unter anderem Frenetic Youth Mitglied Marcel teilnehmen wird. Der junge Mann dürfte dem geneigten UdH Blog Leser dank seiner aktuellen Brasilien-Reihe inzwischen bestens bekannt sein. Nicht nur aus diesem Grund möchten wir für die Veranstaltung und das Fanprojekt Kaiserslautern Werbung betreiben. Nutzt das Angebot und belohnt die starke Arbeit der Fanprojekt Mitarbeiter mit eurem Erscheinen!

Das „Unter die Haut“ Team hat den Anlass genutzt und die drei Blog Beiträge des „Brasilien Spezial“ als Sonderausgabe in ein kompaktes PDF-Format gebracht. Spätestens jetzt kommt keiner mehr umher, sich das Werk zu gönnen. Viel Spaß dabei und bis Samstag!

Gut zwei Wochen vor dem Anpfiff zur WM rücken die Geschehnisse im Land des fünffachen Fußball-Weltmeisters immer stärker in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Aus der Perspektive einer Austragungsstadt der WM 2006 will das Fanprojekt Kaiserslautern daher, in Zusammenarbeit mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global gGmbH, einen Blick auf die brasilianische Gesellschaft, Fankultur, und die aktuellen Geschehnisse vor Ort werfen.

Die Veranstaltung mit dem Titel „Brasilien 2014: Was ist los im Land des Fußballs?“ findet am Samstag, 24. Mai 2014, im Lautrer Wirtshaus im Bahnheim (Bahnheim 17C, 67663 Kaiserslautern) statt.

Am Beispiel des brasilianischen Kampfsports Capoeira soll zunächst ein Einblick in die Geschichte von Rassismus und Sport in Brasilien gewonnen werden. Gezeigt wird eine Capoeira-Liveshow, moderiert von Lila Sax dos Santos Gomes, mehrfache Deutschland- und Europameisterin und Weltmeisterin des Jahres 2009 in ihrer Kategorie. Sie wird während der Capoeira-Show über Capoeira als afro-brasilianische Kunstform, die sich aus ihrer langjährigen Unterdrückung befreit hat und Teil der brasilianischen Identität geworden ist, berichten.

Anschließend werden Nicole Selmer, Mitautorin des Fanguides zur WM 2014, und Carolin Nagy, die für verschiedene entwicklungspolitische Projekte in Brasilien tätig war, zur Fankultur und den Rahmenbedingungen vor Ort im Vorfeld der Weltmeisterschaft berichten. Beide haben Brasilien kürzlich besucht und können somit hautnah von ihren Eindrücken erzählen. Wie stehen die Brasilianer zur WM und zur FIFA? Wird es während der WM erneut Großdemonstrationen geben? Welchen Einfluss hat die WM auf die brasilianische Fußballkultur? Wie nachhaltig sind die Investitionen in die Infrastruktur?

Zu diesen und weiteren Fragen soll zusammen mit Marcel, Mitglied der Lauterer Ultra-Szene und einige Zeit in Brasilien mit den „Torcidas“ von ABC Natal bei Heim- und Auswärtsspielen unterwegs, diskutiert werden. Das Programm wird von Brigitte Rottberg, ehemalige Fachbereichsleiterin Logistik im WM-Büro der Stadt Kaiserslautern und seit 2008 Kommunalberaterin im Host City Programm zur WM Südafrika 2010 und Brasilien 2014, und Stefan Michels, Mitarbeiter des Fanprojekts Kaiserslautern, moderiert.

Die Veranstaltung beginnt um 16.30 Uhr. Für Essen und Getränke ist gesorgt. Anmeldungen bitte bis zum 20. Mai 2014 beim Fanprojekt Kaiserslautern per E-Mail unter: awo_fanprojekt_kl@gmx.de.

UdH# 102: Betze vs Dynamo

102coverSo schnell sind wir beim letzten Heimspiel der Saison 2013/ 14 angelangt. Vor knapp einem Jahr hatten wir gehofft, heute durch ein Kaiserslautern in Volksfeststimmung auf den Betze zu pilgern. Statt dessen raufen wir uns noch immer die Haare angesichts der Lala-Leistung am Montag in Berlin. Klar ließe sich auch diese Nummer wieder schön reden. Wollen wir uns aber mal nichts vormachen: Unbedingter Aufstiegswille schaut anders aus! Da braucht es Körpersprache, Kampf um jeden Ball und einen mit aller Kraft erzwungenen Auswärtssieg. Das Gequatsche von hier Pfostentreffer, da Pech und wir glauben ja alle noch dran, ist überflüssig. Genauso unerträglich ist das Geschachere um die unausweichliche Verpflichtung eines (unabhängigen) Sportdirektors. Hier braucht es zeitnah endlich einen klaren Blick und eine besonnene Lösung, zum Wohle des Vereins. Dies gilt auch für die vertragliche Bindung von Perspektivspielern. Sollte nicht doch noch ein Wunder geschehen, wird es nächstes Jahr sicher nicht einfacher aufzusteigen. Das „Profikader wechsel dich“ Spielchen zu jeder Sommerpause fruchtet ganz offensichtlich nicht, also wäre ein denkbarer Ansatz endlich langfristig eine Truppe mit Charakter aufzubauen. Dafür braucht es ein Auge für Talente und „Personalentwicklung“, wie heute so schön gesagt wird.

Viele interne Baustellen also. Zu allem Überfluß wurden wir in der vergangenen Woche von der Meldung überfahren, dass bei der Vergabe der Tickets für die Gäste aus Dresden erstmals massiv durch das DFL-Papier ermöglichte Regularien Anwendung finden. Die Zusagen Stefan Kuntz‘ in Kaiserslautern bleibe alles beim Alten, sind damit obsolete. Wieder mal wurden die Rechte und Freiheiten von Fans weiter beschnitten. Heute trifft die praktische Umsetzung die Dresdner, morgen uns! Leute, nehmt das nicht hin – diese Schikanen sind nicht zu rechtfertigen.

Bei all dem Ärger sind wir nicht bereit uns alles vermiesen zu lassen. Daher möchten wir an dieser Stelle demonstrativ mit Stolz und  (Vor-) Freude den folgenden Bericht aus der neuen Ausgabe 102 hervorherben: 18 FYs hatten letzten Samstag die Ehre mit unseren Metzer Freunde der Horda Frenetik den letzten Schritt auf dem Weg zurück in die Ligue 1 zu gehen. Der FC Metz besiegelte den Aufstieg mit einem 0:3 Erfolg in Auxerre! Félicitation, Grenades! Und Betze, immer weiter…

 

AJ Auxerre – FC Metz (0:3)
26.04.2013 / Ligue 2 / 34. Spieltag / Stade de l’Abbé-Deschamps

Nachdem der FCK erst am Montag bei Union Berlin antreten sollte, war das Wochenende frei, um mal wieder etwas mit der Familie oder der besseren Hälfte zu unternehmen – oder auch nicht.

Für mich begann der Abend ganz ultra-like mit Tiefkühlpizza und Serie A schauen in gemütlicher Runde. Während ein Teil der Runde zum Hoppen nach Italien aufbrach, legten wir uns noch zwei Stunden auf’s Ohr, bevor die Reise nach Metz beginnen sollte. Dank Fahrerwechsel, bevor der Sekundenschlaf uns das Leben kostete, erreichten wir, typisch deutsch, den Abfahrtsort der Busse genau eine Minute vor der geplanten Abfahrt. Eigentlich hatten wir fest damit gerechnet, dass wir da ziemlich alleine stehen würden, schließlich sind die Abfahrtszeiten der Horda generell etwas flexibler als bei uns. Heute allerdings standen die vier Busse der Horda schon bereit und sogar ein kleiner Tisch war aufgebaut, um das Organisatorische zu erledigen. Insgesamt 18 FY-Ultras begleiteten die Horda zu diesem besonderen Spiel, bei dem  der FC Metz den Aufstieg in die Ligue 1 perfekt machen konnte.

Nach einer Begrüßungsrunde suchte ich mir einen Platz im Bus, der dann doch erst mit 50 Minuten Verspätung losfuhr (zum Glück doch noch alles beim Alten). Bis zur ersten Rast holte ich in dem Luxusbus etwas Schlaf nach. Den Rest der Hinfahrt verbrachte ich mit einigen interessanten Gesprächen und schließlich erreichten wir Auxerre fast drei Stunden vor Spielbeginn. Es war also noch genug Zeit, um in die Stadt zu gehen. War auf jeden Fall cool, mit 200 Menschen singend durch die Gassen Auxerres zu ziehen. Schließlich chillten wir gemeinsam an einem Pub, wobei das Wetter mit Wind und dicken Wolken nicht gerade optimal war.

Gut eine Stunde vor Spielbeginn setzten sich die 200 Ultras in Bewegung und zogen mit Gesängen und etwas Pyro zum Stadion. Der Einlass in das Stade de l’Abbé-Deschamps, benannt nach dem Pfarrer Deschamps, dem Gründer des AJ Auxerre, dauerte dann etwas länger, so dass gerade noch genug Zeit war, um die Choreo vorzubereiten, bevor die Mannschaften auf den Platz kamen. So wedelte der Oberrang rund um die Horda fleißig mit Luftballons, dazu gab es ein passendes Spruchband, während unten die Gruppen der Tribune Ouest ein paar Fahnen und Doppelhalter zeigten. Der Gästeblock legte dann auch gleich lautstark los, wobei das Zusammenspiel von Ober- und Unterrang manchmal etwas schwierig war. Trotzdem insgesamt ein guter Auftritt des Metzer Anhangs.

Der FC Metz tat sich die ersten Minuten etwas schwer, im Regen von Auxerre ein Mittel gegen den Gegner zu finden. So dauerte es bis zur 34. Minute, bis Bussmann die Grenats in Führung brachte. Großer Jubel im Gästeblock, nun stand man quasi mit einem Bein und vier Zehen in der ersten Liga. Doch anstatt nun das Ergebnis bis zur Pause zu verwalten, spielte der FC Metz weiter nach vorne und legte nur vier Minuten später das 2:0 nach. Auch nach dem Seitenwechsel war der Sieg nie ernsthaft in Gefahr, wobei Auxerre etwas stärker wurde und unter anderem die Latte traf. So konnte der Gästeblock in den Feiermodus schalten, der durch das 3:0 in der 84. Minute noch einmal gesteigert wurde.

Bei Abpfiff dann grenzenloser Jubel und Feierei mit der Mannschaft. Schon Wahnsinn, dass der FC Metz den Durchmarsch von der dritten in die erste Liga geschafft hat. Auch wenn es nicht „unser“ Verein ist – die vielen Jahre, in denen wir erst den Abstieg und nun den Aufstieg verfolgt haben; die Spiele in der dritten Liga, zu denen wir unsere Freunde der Horda begleitet haben; und die vielen schönen Stunden auf Frankreichs Autobahnen ließen auch bei uns ehrliche Freude aufkommen.

Nachdem die Mannschaft in die Kabine gegangen war, verließen wir den Block und nach kurzer Wartezeit auf einen unserer Jungs, der das Spiel hinter französischen Gardinen verbringen musste, ging es wieder zurück Richtung Metz. Die Rückfahrt verlief dann ruhiger als erwartet, der lange Tag hatte alle doch ziemlich geschafft. Nach der Ankunft in Metz schauten wir noch kurz auf dem offiziellen Empfang in der Innenstadt vorbei, ehe uns die Müdigkeit zu unseren Autos trieb und wir den Heimweg antraten.

Nächstes Jahr stehen nun richtig geile Fahrten und Spiele an. Nizza, St. Etienne, Paris, Marseille, wir werden an der Seite der Horda gegen einige der besten europäischen Kurven antreten dürfen, wir freuen uns drauf. Weil es nie als selbstverständlich angesehen werden darf, bedanke ich mich bei der Horda für die tolle Gastfreundschaft. Bon retour et meilleurs vœux pour Ligue 1! HFY Ultras!

 

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UdH# 101: Betze vs FSV Frankfurt

Nachdem unser Traum über den deutsch101coveren in den europäischen Pokal zu gelangen, am Mittwoch in München völlig überraschend platzte, gilt es nun wieder volle Konzentration für den Liga-Endspurt aufzubringen. Motivation sollte sich aus vielerlei Punkten ziehen lassen: Unsere Mannschaft scheint sich gefangen zu haben, die letzten Auftritte machen Mut, Youngster wie Jean Zimmer verleihen dem Team einen neuen Spirit. Das Beispiel Dominique Heintz hat gezeigt, dass ein zu großer Hype um junge Talente nicht förderlich ist, zu hohe Erwartungen zu viel Ballast bedeuten können. Zimmer kann nur einer der Namen heißen, mit denen es eine Truppe von „Jungen Wilden“ aufzubauen gilt – ungeachtet davon, in welcher Liga sie in der nächsten Saison antreten wird. Der Betze sehnt sich nach jungen, hungrigen Spielern und nach einem frischen Wind! Diesem Thema widmet sich unser heutiger Gedankensprung.

Bevor ihr euch mit Unter die Haut Ausgabe 101 auf die Heim-Partie am Ostersonntag gegen den FSV Frankfurt einstimmt, gilt allen München-Fahrern von Mittwoch ein Wort des Dankes! Der Treffpunkt am Viktualienmarkt hat viel Freude gemacht und tatsächlich einen Hauch von Europapokal versprüht. Umso bedauerlicher, dass die Exekutive alles daran setzte, uns in die Suppe zu spucken. Doch auch das bestärkt uns zumindest in einer Sache: machtdumm und obrigkeitshörsam wie das USK, kleingeistig und bierzelttrottelig wie die Wachtmeister, spießig und versnobt wie die Münchner, kalt und kulturlos wie die Arena, konsumbeschränkt und nach Erfolg klatschend wie die FCB Fäns… Lautrer, so werre mer nie! Haltet das Feuer am lodern!

 

Gedankensprung: Zeit für den Neuanfang?

Groß ist die Ratlosigkeit, groß ist der Frust: Nach einem vielversprechenden Start in die Saison 2013/ 2014 träumte die Pfalz bereits von der Rückkehr ins Oberhaus. In Dresden Ende November dann der gefühlte Einbruch. Durch einen groben Abwehr-Schnitzer wurden nicht nur Ball und Punkte hergegeben, die Selbstsicherheit schien in der Elbe ertränkt.

Zuvor gab es schon negative Ausreißer, wie die 4:0 Niederlage in Aalen oder das 1:0 gegen die überraschend starken Sandhausener um Ex-Lautrer Denis Linsmayer. Zu Hause allerdings blieb der Betze bis dato ungeschlagen. Das sollte sich nach Dresden ändern: Es folgten Heimniederlagen gegen Düsseldorf (0:1), Paderborn (0:1) und Aalen (1:2). Auswärts ging man in Aue (1:0) und Cottbus (1:0) leer aus. Während Siege gegen Ingolstadt (1:2), Fürth (2:1), Sandhausen (2:1) und München (0:1) die Hoffnung auf ein gutes Ende immer wieder nährten, sorgte die zuletzt zunehmende Zahl von Unentschieden (Köln, Bielefeld, Karlsruhe, Bochum) dafür, dass der Aufstieg auf leisen Sohlen entwich. Ein Sterben auf Raten. Dank dem Last Minute Coup auf St. Pauli darf weiterhin gerechnet werden.

Trotz zwischenzeitiger Erfolgserlebnisse lief es seit Jahresbeginn meist  in Dauerschleife: Montags noch vollends gefrustet, baut sich über die Woche hinweg doch eine unerschütterliche Fußball-Vorfreude auf. Sie gipfelt in einem grundlosen Optimismus: „Nächstes Wochenende folgt die Wende“. Warum aber bleibt der Lernprozess aus? Weil einem Fußballromantiker nichts anderes bleibt, als darauf zu hoffen? Weil der „Blick hinter die Kulissen“ unangenehm ist? Bedenklich ist, dass sich zuletzt eine unerträgliche Gleichgültigkeit untermischte.

Wer nach der Partie gegen Bielefeld das persönliche Gespräch mit den Spielern am Steinbruch suchte, dem fällt schwer zu glauben, die Mannschaft ziehe an einem Strang. Albert Bunjaku stand nicht auf dem Platz, beteuert im persönlichen Gespräch dennoch beharrlich, alle Spieler wollten in Liga Eins, unabhängig von der Gültigkeit ihrer Verträge. Srdjan Lakic bekundet, er gebe bereits alles, um seinen Mitspielern „in den Arsch [zu] treten“. Auch andere Akteure stellen sich und zeigen Verständnis. Woran es liegt, kann keiner sagen. Was auffällt ist, dass es immer die gleichen Gesichter sind, die zusammen mit den Mitglieder und Fans über die Ursachen der Misere grübeln. Ein Karim Matmour versucht derweil sich ungesehen an einem Seiteneingang aufsammeln zu lassen, zu einem kurzen Gespräch ist er nicht bereit – „Ich will nach Hause!“.

Lassen wir uns von den jüngsten Ereignissen nicht blenden, lautet das realistische Zwischen-Resümee leider: Das wird dieses Jahr nichts, es kann nichts werden. Dafür liegt zu viel im Argen. Wie ein in Panik geratener Schiffsbrüchiger greift der FCK verzweifelt nach allem, klammert sich an jeden Strohhalm. Selbst wenn es gelingt sich über die Relegation oder gar Platz Zwei zu retten, braucht es ein Wunder, damit das FCK Fandasein in den nächsten Jahren mehr Lust als Frust wird.
Tatsache ist, dass es an einem langzeitorientierten Konzept fehlt: es gibt keinen Sportdirektor, Eigengewächse bekommen wenig Chancen zu reifen, sich zu etablieren, in Puncto Jugendarbeit sind wir längst abgehängt im Südwesten, die Personalfluktuation auf dem grünen Rasen ist schlichtweg eine Katastrophe. Verpflichtungen scheinen vielmehr nach dem Gießkannen-Prinzip als durchdacht und mit Blick auf eine langfristige Entwicklung zu geschehen. Wir leben von der Hand in den Mund, warten darauf, dass ein Wunder geschieht und nächste Saison alles besser wird. Die Verantwortlichen beschönigen die Lage bis zu einem Punkt, an dem die Fakten es nicht mehr zulassen. Dann heißt es „Tradition gewährt keine Zeit“ oder „Unser Budget lässt dies und das nicht zu“.

Das sportliche Auftreten stellt die Basis unseres Vereins dar, davon hängen Image und letztlich das ganze Wesen des FCK ab. Eine charakterstarke Einheit auf dem Platz lässt sich nicht eben in der Sommerpause zusammenkaufen, sondern will kontinuierlich aufgebaut werden. Ein überzeugendes Zukunfts-Konzept ist alles. Es verdient Geduld und bekäme sie von Mitgliedern und Fans wohl auch eingeräumt. Auf Typen wie Jean Zimmer zu setzen, könnte der erste Schritt auf diesem neuen Weg sein. Einer authentischen, jungen Truppe verzeiht man Fehler eher, sie ist glaubwürdig und wirkt identifikationsstiftend. Das muss unser Anspruch sein. Das Gros des aktuellen Kader entspricht dieser Philosophie offensichtlich nicht. Nach dem Unentschieden beim Karlsruher SC hatte „Coach Kosta“ davon gesprochen, dass eine Hälfte des Teams spielen wollte und Körpersprache gezeigt habe, die andere Hälfte habe nicht gekonnt oder nicht gewollt. Eine Erkenntnis, die ohne Konsequenzen blieb.

Der FCK braucht ein Stück weit breitere Strukturen: Nicht nur im wirtschaftlichen, sondern vor allem im sportlichen Sektor müssen Verantwortliche klar benannt und mit Kompetenzen ausgestattet sein. Hier bedarf es (Meinungs-) Vielfalt für ein konstruktives Miteinander! „Neuanfang jetzt“ ist die Aufforderung zum Umdenken, nicht um Unruhe zu stiften, sondern um wach zu rütteln und die um sich greifende Gleichgültigkeit im Vereinsumfeld zu stoppen. Es ist Zeit die Weichen zu stellen – für unseren FCK!

 

Hier geht es zur kompletten Ausgabe 101!

UdH# 100: Betze vs Bochum

100coverEINHUNDERT Ausgaben „Unter die Haut“ Spieltagsgazette! Zum Jubiläum haben wir uns – wie schon bei Nummer 50 – etwas besonderes ausgedacht. Bevor ihr nun in das 32-seitige Werk eintaucht, stöbert und schwelgt, sei uns noch ein praktischer Hinweis zum Daily Business erlaubt:

 

Aufgrund des gesetzlichen Tanzverbots wird die „Wir alle sind K-Town“ Vol. 6 auf den 14. Juni verschoben! Auch das Line up ändert sich ein wenig. Leider kann Luki Ggf den neuen Termin nicht wahrnehmen, dafür haben wir mit der Band „The Watching“ einen weiteren live act am Start. Wir hoffen ihr erscheint dennoch wie immer zahlreich und gut gelaunt.

 

Wie ihr gleich feststellen werdet, kommen in Ausgabe# 100 viele Menschen zu Wort, die den Weg des „Unter die Haut“ bis heute begleitet haben: Die Initiatoren, die Schreiberlinge der ersten Stunden, Leserinnen und Leser aus der FCK Fanszene, Fanclubs, Fanvertretung, Fanprojekt,… sowie natürlich die Hauptprotagonisten selbst: die Mädels und Jungs des Arbeitskreis UdH, die auch bei dieser Ausgabe nicht müde wurden, euch mit Leidenschaft und Fleiß ein lesenswertes Paket zu schnüren. Wir wünschen allen viel Spaß damit und den Beteiligten eine schöne Jubiläumsfeier, genießt den Tag! Vielleicht trägt die Mannschaft etwas zum Gelingen bei. Auf 100 Ausgaben UdH!

 

JulianM, 21 Jahre

Ich weiß nicht mehr genau die Ausgabe, zu der ich meinen ersten Text beisteuerte. Müsste was in den frühen 30ern gewesen sein. Jetzt, rund 4 Jahre, gut 70 Spieltagsausgaben, ein paar Sonderausgaben – nicht zu vergessen unser UdH kids – und natürlich die beiden plus-Ausgaben später, sitze ich zuhause vor meinem Laptop und versuche ein paar Zeilen zu finden, um zu beschreiben, was das „Unter die Haut“ für mich bedeutet. Ich will es mal mit einer kurzen Story versuchen. Direkt nach der Spieltagsterminierung habe ich – recht spontan – bei meinem Chef für den Montag Urlaub eingereicht. Dieser meinte freundlich „Kein Problem, aber darf ich fragen, warum sie so spontan Urlaub brauchen?“ – „Äh, Familienfeier an dem Sonntag…“ 😉
Ich bin stolz ein Teil unseres Kurvenflyers zu sein, und so stetig an der Weiterentwicklung unserer Gruppe „Frenetic Youth“ mitzuwirken. Möge die Reise noch lange weitergehen!

Wir ihr gemerkt habt, ist diese Ausgabe etwas besonderes. Dennoch ist wichtig, auch die Mädels und Jungs zu Wort kommen zu lassen, die Spiel für Spiel immer wieder eine geile Ausgabe in die Tasten zaubern.
Also dann: Sagt, was ihr zu sagen habt!
Keep on writing!

RobertHD, 24 Jahre

Mir persönlich ist die Mitarbeit im Arbeitskreis echt ans Herz gewachsen. So kann ich mich trotz Wohnsitz in München problemlos an der Arbeit beteiligen. Als Leiter des UdH-Patenmodells ist es für mich auch echt erfreulich zu sehen, wie sich mit der Zeit die neuen Schreiber aus dem Förderkreis entwickeln bzw. entwickelt haben. Das ist für mich auch ein Zeichen, dass wir hier im Arbeitskreis alle wirklich gute Arbeit leisten. Darauf können alle stolz sein! Auf die nächsten 100 Ausgaben!

Ruven, 25 Jahre

Seit knapp sechs Jahren gibt es zu jedem Heimspiel ein Unter die Haut zu bestaunen. Trotz Druck-, Layout- oder sonstigen Schwierigkeiten haben wir es echt geschafft, jedes Mal eine solide Ausgabe an den Start zu bringen. Das hätte wohl zu Beginn des Projekts niemand für möglich gehalten! Wahnsinn!

Mit dem UdH verbinde ich Qualität, eine Menge Arbeit, einen coolen Arbeitskreis und Hammer-Partys. Die Reise wird weitergehen, ich habe auf jeden Fall weiterhin Lust drauf! Auf die nächsten 100 Ausgaben!

DominikP, 16 Jahre

Genau ein Jahr ist es nun her, seitdem ich mit dem Schreiben für unser Fanzine Unter die Haut begonnen habe. Ein dreiviertel Jahr durfte ich mich durch die Patenschule von Robert boxen, ehe ich Anfang Februar festes Mitglied des Arbeitskreises UdH wurde. Viele Texte wurden von mir geschrieben und noch mehr Themen zusammengekratzt, um unser Heftchen möglichst voll zu bekommen. So wünsche ich unserem Fanzine alles Gute zur #100sten Ausgabe und auch in der Zukunft auf weitere hunderte, wenn nicht sogar TAUSENDE Ausgaben unserer Unter die Haut!

TimR, 14 Jahre

Lang‘ ist es jetzt her, als ich meine erste UdH Ausgabe in den Händen hielt. Es war die 52. Ausgabe beim Heimspiel gegen den FC Augsburg, Anfang der Saison 2011/2012. Nun einige Jahre später wirke ich selbst als UdH-Pate beim Kurvenflyer mit. Wer hätte das vor knapp drei Jahren gedacht? Als Mitglied des Förderkreises kam ich Ende letzten Jahres auf den Arbeitskreis Unter die Haut und trage seitdem meine Beiträge zum Kurvenflyer bei. Letztendlich wünsche ich mir weiterhin so viel Spaß mit dem Schreiben von Texten als Pate für das UdH und gratuliere ebenfalls zur 100. Ausgabe Unter die Haut!

TobiG, 22 Jahre

Seit nunmehr 30 Ausgaben „unter die Haut“ wirke ich nun aktiv an der Gestaltung unseres Kurvenorgans mit und muss sagen, dass es mir riesen Spaß macht jede Woche aktiv an der Arbeit der Redaktion teilzunehmen.
Auch wenn die Arbeit am Ende einer Ausgabe manchmal etwas stressig wird, ist es Woche für Woche eine große Bereicherung für mich. Ein persönliches Ziel mit dem udh wäre natürlich die 200. Ausgabe mitzuerleben zu dürfen und aktiv mitzugestalten. Auf ein riesen Fest – udh!

Conny, 29+3 Jahre

Das UdH ist für mich die „Stimme“ von Frenetic Youth: „meiner“ Gruppe. Und „Youth“, also Jugend war für mich noch nie eine Sache des Alters. Ich habe die „20er-Grenze“ längst überschritten und dennoch beschreibt „Jugend“ für mich vielmehr ein Lebensgefühl von Freiheit und Unbeschwertheit, Dinge kritisch zu hinterfragen und sich nicht allen gesellschaftlichen Gegebenheiten wortlos zu unterwerfen! Mir persönlich bietet das UdH die Möglichkeit, solche Werte, die mir und meiner Gruppe wichtig sind, weiterzugeben und unsere Ideale an die Jüngeren zu vermitteln. Ein positiver Nebeneffekt der ganzen Sache ist außerdem, dass man immer auf dem Laufenden ist, was in der Fußballszenewelt so vor sich geht. Ich bin stolz, Teil von FY und gleichzeitig Teil des UdH zu sein. Auf die nächsten 100 Ausgaben!

JonasM, 22 Jahre

Ich bin noch nicht sehr lange im Team um das Udh. Ich beschäftige mich hauptsächlich mit dem Teilbereich der Rising Subculture und schreibe dort zu Entwicklungen einer der größten Jugendkulturen in Deutschland. Diese kritischen und oft tiefgründigen Themen sind für mich eine Möglichkeit das UdH eventuell auch im Vergleich zu anderen Ultraszenen in Deutschland vorranzubringen.
Keep on Rising!

Neubi, 20 Jahre

100 Ausgaben „Unter die Haut“ stehen für:
eine hohe inhaltliche Qualität – Locke, Flo, Netzer, Pat, Alex, Julian, Ruven – Saarland copy Mafia – feinsten UdH Wein – sonntäglichen „Schreibstress“ – Ultra – Stadt – Kurve – Verein – Fußball – FY – Subkulturen – Spaß – Ehrgeiz – Stolz – Freundschaft – Stress – Chaos – „Unter die Haut Blog“ – „Unter die Haut plus“ – MAXIMUM RESPECT!

Uli, 20 Jahre

Als ich meine Mitarbeit im Arbeitskreis begann, war die 50.Jubiläumsausgabe noch druckfrisch und ein neuer Drucker konnte durch die Jubiläumsparty ermöglicht werden. ,,Saufen für nen neuen Drucker!“ 50 weitere Ausgaben vergingen wie im Flug – Die Qualität, der Umfang und die Abwechslung des Kurvenflyers erreichten dabei immer wieder neue Dimensionen. Ein besonderer Dank geht an die zuständigen Leute der Redaktion, des Layouts und Drucks, die das UdH seit der 1.Ausgabe am Laufen halten und Woche für Woche Ihre wertvolle Freizeit investieren, sodass beim nächsten Heimspiel eine neue Ausgabe erscheint! Hut ab! UdH #100!

Andi, 27 Jahre

Ich bin erst seit kurzem im Arbeitskreis aktiv. Das UDH bedeutet für mich persönlich vor allem eine Möglichkeit zu haben, meine eigenen Gedanken in einem gewissen Rahmen  auszudrücken. Beim Schreiben und Recherchieren eines Textes habe ich die Möglichkeit mich intensiv und refklektiert mit dem Thema auseinander zu setzen. So erhalte ich, und die Leser hoffentlich auch, eine viel fundiertere Meinung über ein gewisses Thema. Wichtig ist mir auch, dass das UDH Platz bietet für kritische Themen, die in den Medien vielleicht nur
wenig oder gar keine Betrachtung finden.

Pat, 25 Jahre

Die Geschichte des „Unter die Haut“ zeigt, mit welcher Dynamik sich eine einst fixe Idee entwickeln kann. Aus einer übersichtlichen Schreiber-Riege ist ein top organisierter Arbeitskreis erwachsen, ein Projekt, in das sich viele junge Menschen engagiert und verantwortungsvoll einbringen. Es ist wunderbar zu sehen, wie diese Erfahrungen die Beteiligten prägen und miteinander verbinden. Das „Unter die Haut“ hat sich zu einer Institution bei FCK-Heimspielen gemausert, eine zuverlässige Informationsquelle und ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil der Gruppe Frenetic Youth und seines Umfeldes. Chapeau an alle UdH’ler für 100 Mal „Ultra‘ Propaganda“!

Flo, 25 Jahre

Sommer 2008: „Wer layoutet unseren neuen Kurvenflyer?“ – „Ok, ich machs… aber nicht für immer!“
Sommer 2014: Ich bin immer noch da.

Netzer, 25 Jahre

Als wir vor fast sechs Jahren mit dem Unter die Haut angefangen haben, konnten wir nicht voraussehen, was das Ganze für eine Entwicklung nehmen würde. Am Anfang kamen die Texte von 3-4 Leuten, dazu eine Person für das Layout und dann alle gemeinsam tackern und falten. Auch das Drucken war immer wieder abenteuerlich, so wurden die Drucker unserer Arbeitgeber doch ziemlich strapaziert. Ich bin wirklich stolz auf das, was sich da in den letzten Jahren entwickelt hat. Die Unter die Haut Redaktion ist stetig gewachsen, integriert junge Leute mit Interesse am Schreiben, hat das FY Fanzine Unter die Haut plus herausgegeben und jetzt mit dem UdH-Blog ein weiteres cooles Projekt am Start. Die Qualität der Texte ist stetig gewachsen und ganz besonders gefällt mir, dass die Grundidee, nämlich den Blick über den Tellerrand zu werfen, weiter so verfolgt wird. Ein riesen Lob an alle Schreiberinnen und Schreiber. Macht weiter so, dann sind die nächsten hundert Ausgaben kein Problem.

Stefan , 19 Jahre

100 Ausgaben Unter die Haut – Grund genug für mich noch mal die alten Udh’s auszugraben, die sich im Lauf der Zeit angesammelt haben. Was bei den ersten Ausgaben mit einem doppelseitig bedruckten Faltblatt und geringer Auflage angefangen hat, wurde über die Zeit immer dicker und optisch immer ansprechender. Ins Auge springt natürlich die 50. Ausgabe, welche als einzige farbig ist und gefühlt letzten Sommer erst rauskam. Und natürlich die 51. Ausgabe, welche mit 44 Seiten wohl die umfangreichste Ausgabe war. Kaum zu glaub, dass das schon wieder fast 3 Saisons her ist, 3 Saisons an denen auch weiterhin immer ein informatives Unter die Haut am Start war. Dafür können sich alle Schreiberlinge heute mal bei einem Bierchen auf die Schulter klopfen! Auf Uns! Keep on Rising, Udh!

Lukas, 18 Jahre

Pah, schon die 100. Ausgabe und es kommt mir so vor, als hätten wir gestern erst die 50te gefeiert, echt krass. Viel habe ich über’s UdH so spontan gar nicht zu sagen. Optisch und inhaltlich ein gutes Heft, welches sich stetig weiterentwickelt. Danke an alle mitarbeitenden Arbeitskreis-Mitglieder, auch wenn ihr meinen Nikotin- und Kaffeekonsum doch manchmal erheblich fördert, wenn mal wieder einige Texte fehlen und ich nicht layouten kann 😉

Hier geht es zur kompletten Ausgabe 100!

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UdH# 99: Betze vs Bielefeld

99coverBei der trostlosen Spielansetzung an einem Mittwoch um 17:30 Uhr darf es nur eine Marschroute geben: Nuff gehe, Gas gewe, un‘ sich am End‘ im beschd‘ Fall net uffreesche. Gegen die Arminia ist ein Heimsieg Pflicht… eigentlich.

Aber gut, lassen wir uns überraschen und leisten unseren Teil in der Kurve. Im grauen Liga-Alltag gilt es Highlights zu schaffen. Neben der Vorfreude auf den „Europapokal Warm Up“ beim frisch gekürten Meister aus München, kündigt sich euch in Ausgabe 99 ein weiterer Anlass zum Feiern an: „Wir alle sind K-Town“ geht in die nächste Runde:

 

Unser erfolgreiches Projekt „Wir alle sind K-Town“ geht am 14.06.2014 in die sechste Runde. Nachdem die ersten Veranstaltungen fast ausschließlich von Szeneleuten besucht wurden, war bei Vol. 5 eine Veränderung im Publikum deutlich erkennbar. Es mischten sich zahlreiche Studenten und Vertreter anderer Lautrer Subkulturen unter die anwesenden FCK-Anhänger.

Über diese Entwicklung sind wir sehr stolz und möchten daher bei Vol. 6 weiter daran arbeiten, unsere Konzerte und Partys für ein breiteres Publikum attraktiv zu machen. Das Line-up ist jedenfalls sehr vielversprechend. Eröffnen werden den Abend zwei Lautrer die seit einigen Jahren im Bereich Hip-Hop aktiv sind. Gorest fump und Smeil waren ganz begeistert als sie unsere Einladung erhielten. Wahrscheinlich haben Chief Justice und David Asphalt bei den Jungs durchklingen lassen, wie es auf unseren Veranstaltungen zugehen kann. Die Jungs werden uns einen Mix aus ihren bekannten Songs und einigen neuen Tracks präsentieren. Wer einen kleinen Vorgeschmack möchte, sollte auf jeden Fall ihren Youtube-Kanal checken.

Ganz besonders freuen wir uns das ZeroZero Sound erneut am Start ist. Was wäre eine Wir alle sind K-Town ohne die Reggaebeats der K-Town fire crew? Auch für No Sense ist die WASK-Bühne ein bekanntes Terrain. Im letzten Jahr ist das DJ Duo, das in der Szene des belgischen Erstligaverein KV Kortrijk aktiv ist, noch unter dem Namen Prem B bei uns aufgetreten und hat das Publikum mit seinen Beats in den Bahn gezogen. Unzählige Wünsche, die Belgier noch einmal einzuladen, wurden an das Orgateam seitdem herangetragen. Lange mussten wir nicht bei ihnen betteln! No Sense brennen darauf, wieder für uns aufzulegen.

Last but not least geht auch der Frenetic Youth „Resident DJ“ Luki Ggf bei Wir alle sind K-Town in die zweite Runde. Luki vertritt das Genre Tech House und wird den Kramladen auch zu später Stunde noch in Bewegung halten. Neben musikalischer Kunst wird es zudem Graffitiart einiger Lautrer Writer zu bestaunen geben. Also, nichts wie hin ihr Betzebuwe! Einlass ist ab 21 Uhr. Wir empfehlen euch frühzeitig zu kommen, denn um 21.30 Uhr beginnt bereits die Performance von Gorest fump & Smeil. Der Eintritt kostet 5€. Die Getränkepreise sind wie immer äußerst moderat.

Hier geht es zur kompletten Ausgabe 99. Betze Ultras – Mir gehn immer nuff, mir reen uns nimmie uff!

ACHTUNG!
Aufgrund des gesetzlichen Tanzverbots über Ostern haben wir für die Veranstaltung keine Genehmigung bekommen. WASK Vol. 6 wird daher auf den 14.6. verlegt. Dementsprechend hat sich auch das Line up etwas verändert. Neuer Flyer folgt!

wask2014

UdH# 98: Betze vs Kölle

Uuuii, was war da denn los? Der Aufbaugegner par excellence, unse98coverr 1.FC Kaiserslautern, ergab sich plötzlich nicht mehr völlig, um nicht zu sagen er kämpfte sich gar ein wenig aus seiner Verlierer-Rolle.

Dabei schien sich alles zu ergeben wie aus den letzten drei Partien wohl bekannt. Aue, Aalen, Cottbus, jeder Rotz-Club schaffte einen zeitigen Führungstreffer, um danach auf erbarmungslose Weise Ideenlosigkeit und Unvermögen, nicht vorhandene Courage, Führungsqualität und Biss in den Reihen unserer „Ersten Mannschaft“ offen zu legen. Zum ersten Mal in dieser Saison fanden sich keine (gesungenen/ geschrienen/ gefauchten) Worte mehr… Silentium. Später höhnischer Beifall, wütende Rufe und Unmutsbekundungen. Das Ding drohte zu kippen. Nach der Halbzeit plötzlich in die eher unerwartete Richtung: lauter werdende Gesänge, ein Betze-Feeling , das wohl ganz tief im Berg geschlummert hatte und jetzt einfach ausbrach wie eine Bestie. Die Mannschaft glaubte wieder an sich, Zoller lieferte, Dick erzwang. So geht es also auch!

Und jetzt? Noch zehn Spiele, also rechnen, bangen, hoffen? Heute hui, morgen pfui? Oder doch lieber das Feeling, die Leichtigkeit der „Stimmungswende“ des Sandhausen-Heimspiels mitnehmen? Warum denn eigentlich nicht!? Wer die WDR Reportage über den Fußball in Buenos Aires gesehen hat, erinnert sich vielleicht noch an die markigen Worte von Marcelo Patroncini (Fan von „Racing“): „Das Wichtigste ist, dass wir alle voll da sind, wenn die Mannschaft kommt. Das ist das, was uns interessiert. Wir springen, klatschen und singen. Und ja, dann haben wir das Spiel vielleicht zwei oder drei zu null verloren, natürlich bin ich dann traurig. Am Ende aber bist du doch zufrieden, weil du Lautern [Racing] dein Leben lang treu bist!“

UdH lesen,
UdH Blog besuchen,
Dale Dale Lautre!

Hier geht es zur kompletten Ausgabe Nummero 98!

Wer den Dale Lautre Spaß noch weiterträumen möchte, darf sich bis zum Spiel morgen Abend mit einem weiteren Leckerbissen vergnügen:

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UdH# 97: Betze vs Sandhausen

97cover Aufgrund einer streikenden Festplatte wird Ausgabe 97 als besonderer Kraftakt in Erinnerung bleiben. Dass Dank einer Nacht-, Nebel- und Mittagspausen-Aktion die Ausgabe letztlich doch rechtzeitig zum Freitagsspiel den Weg in die Kurve fand, verdankt sie dem Engagement und Willen der Redaktion. Seid euch beim Lesen dieser Ausgabe also bitte in besonderem Maße dem arbeitsintensivem und punktuell nervenaufreibenden Entstehungsprozesses bewusst.

Um den Bogen mal knapp zu überspannen: Liebe Mannschaft, nehmt euch ein Beispiel hieran! Aus einem Rückschlag muss keine Niederlage entstehen. In den letzten Spielen gingen mit dem 0:1 die Köpfe runter, die Bereitschaft im Spiel Verantwortung zu übernehmen offenbar direkt unter die Dusche. Das Heimspiel gegen Sandhausen hat gezeigt, dass Spiele auch gedreht werden können. Was früher gang und gäbe auf unserem Betze war, das geht noch immer!

In der Hoffnung, dass die Knoten in den Köpfen gelöst sind, lehnen wir uns zurück, genießen die Sonne und vertreiben uns mit dem Unter die Haut# 97 die Zeit bis zum nächsten Heimspiel gegen den FC Köln. Als Titelstory haben wir einen Beitrag mit Bezug zu einem aktuellen und medial zurzeit omnipräsenten Thema erwählt. Viel Spaß beim Lesen und bis die Tage!

 

Ukraine: Ultras zwischen Waffenstillstand und Staatsstreich

Wohl das Nachrichten-Thema der letzten Wochen waren die Geschehnisse in der Ukraine. Im Fokus war vor allem der Maidan-Platz vor dem Regierungssitz vom mittlerweile ins Exil vertriebenen Präsidenten Wiktor Janukowytsch. Jeden Tag wurden Bilder nach Deutschland gesendet, die heftige Straßenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten zeigten. Zwischen all den Bildern und Meldungen über Klitschkos, Tymoschenkos und so weiter, war eine Meldung dabei, die vor allem für Fußballfans von Interesse war. Und zwar hatten Ultragruppen von 34 Fußballvereinen in der Ukraine einen gegenseitigen Waffenstillstand ausgerufen. Ursache war zu diesem Zeitpunkt, laut Stellungnahme der beteiligten Gruppen, die Repression gegen Ultras, die an den Protesten beteiligt waren. Darüber hinaus wurde der Waffenstillstand aber auch damit begründet, dass gegenseitige Angriffe der Gruppen die gesellschaftliche Situation verschlechtern würden. Mit dem Waffenstillstand verpflichteten sich die Ultras auf Auseinandersetzungen zu verzichten, keine Fanutensilien anderer Ultras zu klauen und zu verbrennen, keine Graffitis anderer Ultras zu übersprühen und Gesänge und Spruchbänder gegen andere Vereine zu unterlassen.

Aber was genau steckt hinter dieser Vereinbarung zum Waffenstillstand? Und was ergibt sich hieraus? Die folgenden Zeilen sollen etwas Aufschluss geben über die Entscheidung der ukrainischen Ultras. Dieser Text soll lediglich die Fakten und Tatsachen der letzten Monate bzw. Jahre widerspiegeln. Es geht weder um die Frage nach politischen Beweggründen, noch um eine politische Analyse der aktuellen Situation. Hier geht’s vor allem darum, einen Blick auf die Geschehnisse aus einer fußball- bzw. fankulturellen Sicht zu werfen.

Vielen dürfte noch die BBC-Dokumentation „Stadiums of Hate“ über die ukrainische Fanszene bekannt sein. Nicht zufällig erschien sie pünktlich zur UEFA Euro 2012 in Polen und der Ukraine. Damals wurde damit versucht, ein einseitiges und bedrohliches Bild ukrainischer Ultras zu zeichnen. Richtig ist, dass es Gruppen gibt, die offen mit rechter Symbolik und rassistischen Gesängen im Stadion auftreten. Das versuchte auch die Doku zu vermitteln. Dennoch wirkte die Reportage eher aufgebauscht. Es sollte ein Bild von Ultras erzeugt werden, dass vor allem der Politik, aber auch der Polizei, als Legitimationsgrundlage dienen sollte, rigoros gegen Ultras und Fankultur vorzugehen – gerade auch im Zuge der EM und dabei nicht nur beschränkt auf die Ukraine. Protest gegen die kommerzielle Kultur der UEFA sollte delegitimiert werden und mit Schlagwörtern wie Hass und Gewalt diskreditiert werden.

Dass es aber auch Ultras gibt, die so gar nicht in das eindimensionale Bild der BBC-Doku passten, beweisen beispielweise die Ultras von Arsenal Kiew. Sie wurden zwar von den Filmemachern interviewt, wurden wohl aber aus oben genannten Gründen dann letztlich doch nicht für die Endfassung der Reportage berücksichtig. Mittlerweile gibt es den FK Arsenal aus Kiew nicht mehr: der Verein musste im Oktober des letzten Jahres Insolvenz anmelden und den Spielbetrieb einstellen. Trotz der engen Sichtweise der BBC Reportage waren die Darstellungen aus rein informativer Perspektive durchaus nicht falsch. Die Fankultur in der Ukraine ist, wie in vielen Staaten der ehemaligen Sowjetunion, eher rechts. Vor allem die Ultragruppen White Boys Club und Ultras Dynamo von Dynamo Kiew scheinen kein Problem damit zu haben, sich von rechten Strukturen und Parteien einspannen zu lassen – und das nicht erst seit den aktuellen Protesten gegen die Regierung. So organisierte die Partei „Svoboda“ (Freiheit) 2010 in Kiew einen Fanmarsch mit 5.000 Fußballfans gegen ausländische Fußballspieler und für die Akzeptanz von rechten Symbolen in Stadien. Der Parteivorsitzende der „Svoboda“, Oleh Tjahnibok, stellt übrigens neben Ex-Boxer Klitschko die aktuelle Übergangsregierung in der Ukraine.

Auch während der Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew gab es Berührungen zwischen der Svoboda und einigen Ultras von Dynamo Kiew. So rekrutierte sich vor allem der militärische Teil der Partei aus Teilen der Kiewer Szene. Aufgabe dieser sogenannten Selbstverteidigungsmilizen war es, die Demonstranten vor Übergriffen durch die Polizei zu schützen. Aber auch wenn man sich aktuelle Bilder aus der Kurve von Dynamo Kiew anschaut, wird die Verbindung zu den Protesten deutlich. Die schwarz-roten Fahnen vom Maidan-Platz werden auch in der Kurve geschwenkt. Aber auch außerhalb von Kiew gab es Proteste, an denen ebenfalls Teile von Ultraszenen beteiligt waren. So zum Beispiel in der Westukraine, genauer gesagt in Lwiw (Lemberg). Laut Presseberichterstattungen haben dort ebenfalls Ultras begonnen, Selbstverteidigungsstrukturen aufzubauen.
Auch die Ultraszene von Karpaty Lwiw, darunter die Banderstadt Ultras, hegen gute Kontakte zur Svoboda. Im Stadion versuchen sie ebenfalls nicht gerade ihre politische Gesinnung zu verstecken. In ihre Kurve, über welche sie das Ticketmonopol besitzen, lassen sie nur weiße Ukrainer/innen. Regelmäßig zeigen sie Choreografien und Doppelhalter mit Stepan Bandera, einem Ultranationalisten und Kriegsverbrecher, auf den sich auch die Partei Svoboda beruft. Mit einer Choreografie huldigten sie einst gar einer SS-Division.

Der Waffenstillstand, der als Nicht-Angriffspakt verstanden wurde, scheint eine viel größere Wirkung zu haben, als vielleicht von den beteiligten Gruppen angenommen oder beabsichtigt. Nicht nur in Kiew und Lwiw, auch in 17 anderen Städten sind Ultras Teile der Protestbewegungen. Unter anderem in Donetsk, Kharkiw und Odessa. Trotz starker Feindschaft einiger Gruppen untereinander, scheint sich durch das gemeinsame Feindbild eine Verbrüderung im weitesten Sinne abzuzeichnen. Die Gemeinsamkeiten scheinen sowieso größer zu sein, als die Unterschiede: fast jeder Club in der Ukraine wird von einem reichen Investor geführt, der in der Regel auch noch gute Beziehungen zur Politik hat.

UdH# 96: Betze vs Aalen

Nach dem fulminanten Pokalerfolg in Leverkusen (der UdH Blog sah es kommen – siehe Post vom 12.Februar) gab es in Aue gleich den Euphorie-Dämpfer. Einige Personen behaupten 96coverzwar, der Dämpfer sei bereits die Auslosung zum DFB-Pokal Halbfinale bei den Bayern gewesen, das allerdings ist natürlich Schwarzmalerei. Ignoriert solche Ratten! Die UdH Redaktion ist überzeugt: Es ist das Los nach Europa!

Bevor Flüge gebucht werden können, gilt es aber by the way den Aufstiegskampf für uns zu entscheiden. Daher volle Konzentration auf die heutige Partie! Die Ausgabe 96 sollte als gute Einstimmung dienen. Wo wir schon beim Thema Hausaufgaben machen sind: Besonders bewerben möchten wir den nachfolgenden Gedankensprung eines unserer Mitglieder zu dem aktuellen Thema Datensicherheit und -handel.

 

 

Löscht WhatsApp!

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe, Facebook kauft What’s App für mehrere Milliarden Euro. Die Intention von Facebook ist dabei klar, verlagerten doch viele Menschen ihre privaten Gespräche weg vom Facebook-Chat in Messenger wie What’s App.

Was heißt das jetzt für uns, für Menschen die What’s App nutzen? Es steht zu befürchten, dass Facebook die Daten von What’s App abgreifen möchte, um diese mit ihren eigenen Daten zu verknüpfen. Wenn ihr euch einmal die Rechte angesehen habt, die Facebook über eure Fotos, Videos und sogar eure Kontaktlisten hat, könnt ihr euch ungefähr vorstellen, was das heißt.

Facebook verdient einzig und alleine durch Werbung Geld. Deswegen müssen immer mehr Informationen her, die immer mehr über die Internetnutzer aussagen. Der Satz „Was im Internet kein Geld kostet, bezahlt man durch seine Daten“ ist gültiger denn je.

Bereits kurz nach der Verkaufsmeldung hörte ich in meinem Bekanntenkreis die ersten Sätze wie „Ich kann nicht wechseln, sonst kann ich ja nicht mehr mit meinen Freuden schreiben. Die haben ja alle What’s App.“ Gefolgt von einem wahren Klassiker unserer Zeit „Die überwachen doch eh alles, da ist egal, wo du schreibst“. Ich möchte keinem Menschen zu nahe treten, aber das sind lediglich Argumente, um die eigene Faulheit, sich mit diesem Thema zu befassen oder sich vielleicht sogar aktiv zu engagieren, zu verschleiern.

Was spricht dagegen allen Freunden eine Nachricht zu schreiben, in der ihr sagt, warum ihr What’s App löscht und bei welchem Messenger man euch in Zukunft kontaktieren kann. Wenn ihr eine neue Handynummer habt, dann verschickt ihr doch auch eine Rund-SMS an alle Kontakte.Klar das ist anstrengender als den Status Quo beizubehalten. Möglicherweise wollen Menschen mit euch diskutieren, eine Begründung für die Entscheidung haben.

Doch das sollte es uns wert sein. In diesen Tagen kämpfen junge Menschen in der Ukraine um Freiheit und Selbstbestimmung. Für diese Werte sind Jungen und Mädchen gestorben. Und wir schenken aus Bequemlichkeit einfach unsere Selbstbestimmung weg, wer wann was von uns lesen darf? Wir schenken unsere Freiheit weg, die Freiheit, dass nicht ein Konzern alle Gespräche mit unseren Freunden speichert und für Werbezwecke verwertet?

Ich glaube noch an unsere Gesellschaft, ich glaube an die vielen Menschen, die keine Lust haben, sich von großen Konzernen veralbern zu lassen. Es kostet dich vielleicht 15 Minuten deines Lebens ein Stückchen Freiheit zu bewahren. Nutze diese Chance!